Zum Welttag des Sehens über 1,4 Millionen Augen-Operationen für die Ärmsten
Bonn, 7. Oktober 2021. Mit 1,4 Millionen Augenoperationen konnten ärmste Menschen in Bangladesch in den letzten 48 Jahren ihr Augenlicht zurück bekommen, dank der vielen Spenderinnen und Spender in Deutschland und des Engagements der ANDHERI HILFE und ihrer Partnerinnen und Partner vor Ort. “Für uns ist dies ein Grund zu feiern, denn all diese Menschen haben damit nicht nur die Chance auf ein Leben ohne Sehbehinderung erhalten. Ihnen wurden zudem Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten eröffnet, die Grundvoraussetzungen, um der extremen Armut zu entkommen.”, beschreibt Elvira Greiner, 1. Vorsitzende der größten zivilgesellschaftlichen Organisation Deutschlands, die sich seit über 50 Jahren für die ärmsten und am stärksten benachteiligten Menschen in Indien und Bangladesch einsetzt, zum Welttag des Sehens am 14. Oktober 2021.
48 Jahre “Augenlicht retten” bei der ANDHERI HILFE
Ein Rückblick: Weihnachten 1973 besuchten Rosi Gollmann und Pater Bodewig, die die ANDHERI HILFE gegründet hatten und leiteten, zum ersten Mal Bangladesch. Sie wurden mit den vielen blinden Bettlern konfrontiert und wollten helfen. Ein Glücksfall war das Zusammentreffen mit dem jungen Augenarzt Dr. Rabiul Husain. In Großbritannien ausgebildet, brannte er darauf, in seiner Heimat augenkranke und blinde Menschen zu behandeln, ihnen nach Möglichkeit das Augenlicht wiederzugeben und Neuerblindungen durch vorbeugende Maßnahmen zu vermeiden.
In Chittagong finanzierte die ANDHERI HILFE gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung den Bau einer Augenklinik mit Ausbildungsmöglichkeiten für augenmedizinische Fachkräfte bis hin zu Augenärztinnen und ärzten. Damit wurde die Basis geschaffen für alle weitere Arbeit. Insgesamt konnten in den nächsten Jahrzehnten mit Spenden aus Deutschland neun weitere (kleinere) Augenkliniken aufgebaut werden. Von dort aus fuhren medizinische Teams auch in entlegene Landesteile, um dort die Augenkranken zu erreichen.
Herausforderungen in Zukunft
In mobilen “Eye-Camps” untersucht und behandelt Gesundheitspersonal seitdem viele Millionen Menschen. In einfachen (aber permanenten) Primary Eye Care Centres und in der Corona-Zeit zusätzlich kleinen Behandlungszentren betreuen die Partnerorganisationen vor Ort ärmste Menschen, die sich eine Augenuntersuchung oder -behandlung nicht leisten könnten. Inzwischen konnten mit Spenden aus Deutschland mehr als 1,4 Millionen Augenoperationen durchgeführt werden. Durch Aufklärungsarbeit, frühzeitige Behandlung und Schulsehtest-Programme wurden unzählige Menschen – vor allem Kinder – vor der Erblindung bewahrt.
“Doch es gibt nach wie vor immense Herausforderungen”, erläutert die 1. Vorsitzende der ANDHERI HILFE. “Bangladesch trägt nur in geringem Maße zum Klimawandel bei, gehört aber heute bereits zu den größten Leidtragenden. Immer wieder wird das kleine Land im Mündungsdelta der großen Flüsse Ganges, Meghna und Jamuna von Flutkatastrophen heimgesucht. Der Anstieg des Meeresspiegels wird die Situation extrem verschärfen.”
Die Projekte der ANDHERI HILFE haben diese Entwicklung im Blick, helfen den Menschen sich anzupassen: mit portablen Solar-Home-Systems, an den Klimawandel angepasster Landwirtschaft und Fischzucht; auch mit mobilen Ausbildungsmöglichkeiten für die junge Generation. Die Jugendlichen brauchen etwas, was sie notfalls mitnehmen können. Nach 50 Jahren, die die Republik Bangladesch in diesem Jahr existiert und in denen viel erreicht wurde, steht das Land vor größeren Herausforderungen denn je. “Wir bleiben an der Seite der Menschen, geben ihnen die notwendige Starthilfe, damit die Kinder von heute auch in Zukunft noch in ihrer Heimat überleben können.”
Die ANDHERI HILFE ist die größte zivilgesellschaftliche Organisation in Deutschland, die sich seit über 50 Jahren für die nachhaltige Förderung von unterprivilegierten und armen Menschen in Indien und Bangladesch engagiert mit dem Prinzip “Hilfe zur Selbsthilfe”. ANDHERI HILFE ist eine unabhängige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit. Sie ist aus einer Privatinitiative – gegründet von Rosi Gollmann – für Waisenkinder in Andheri bei Mumbai (damals Bombay) entstanden und arbeitet seit 1967 als gemeinnütziger Verein. Zurzeit fördert sie rund 80 Projekte und Entwicklungsprogramme in Indien und Bangladesch und erreicht rund 1 Million Menschen. 1967 ging es schlicht um die tägliche Handvoll Reis für die Kinder im Waisenhaus in Andheri. Heute ist die ANDHERI HILFE eine anerkannte Organisation der Entwicklungszusammenarbeit, unabhängig und engagiert wie am ersten Tag.
Kontakt
ANDHERI HILFE e.V.
Cornelia Hansen
Mackestr. 53
53119 Bonn
0228/9265250
cornelia.hansen@andheri-hilfe.org
http://www.andheri-hilfe.org