Anale Inkontinenz darf kein Schamthema sein

(ddp direct) Hamburg, 28.9.2011
Weitaus mehr Menschen als vermutet leiden unter einem schwachen Darmverschluss. In neueren Schätzungen geht man davon aus, dass bis zu 5% aller Männer und Frauen -annähernd 4 Millionen Menschen in Deutschland- davon betroffen sind. Den meisten Menschen ist ein schwacher Darmverschluss unangenehm und sie reden nicht gerne über das Problem.

Die häufigste Ursache analer Inkontinenz liegt in der Schwäche von Muskelgruppen im Beckenboden. Deshalb ist es nahe liegend, die Reaktionsfähigkeit der Schließmuskulatur durch gezieltes Training wieder herzustellen. Aus anatomischen Gründen ist es jedoch nicht möglich, alle Elemente des Kontinenzorgans alleine mit gymnastischen Übungen zu trainieren.

Mit der vom Hamburger Medizintechnikunternehmen Procon entwickelten Drei Ziele Behandlung (Triple Target Treatment, abgekürzt 3T) mit dem Contrain® Kontinenz Trainer gibt es jetzt eine neue Therapie, die das Ausmaß der Störungen reduzieren oder sogar vollständig beseitigen kann.
Die Wirksamkeit der Drei Ziele Behandlung wurde in randomisierten klinischen Studien nachgewiesen und jetzt in der Septemberausgabe 39 des Deutschen Ärzteblattes als Schwerpunktthema veröffentlicht. Damit verfügt die Drei Ziele Behandlung über den höchsten wissenschaftlichen Nachweisgrad für eine Therapieempfehlung: Evidenzgrad I.

Trotz dieser Erkenntnisse verweigern bislang manche Krankenkassen die Anerkennung dieser neuen Therapie, die im Vergleich zu einer Behandlung mit altem medizintechnischem Standard hochwirksam ist und – so jetzt nachgewiesen- rund 50 Prozent der Patienten wieder kontinent wurden, weitere 30 Prozent ihre Situation wesentlich verbessern konnten, so der Hamburger Mediziner Dr. Albert Heimerl, Geschäftsführer der Procon GmbH. Es bleibt zu hoffen, dass sich aufgrund der Studien und Publikationen über die Wirksamkeit der 3T Behandlung die Krankenkassen nicht länger dem medizinischen Fortschritt verweigern.

Die drei Ziele Behandlung mit Contrain®, eine innovative Kombination aus amplitudenmodulierter Mittelfrequenzstimulation mit Biofeedback, hat in klinischen Studien hervorragende Wirksamkeit nachgewiesen und das Problem erfolgreich behoben. Mehr als Zehntausend Patienten haben bereits von der Drei Ziele Behandlung profitiert.

Hintergrund:
Die Bewertung des Nutzens konservativer Therapien bei analer inkontinenz war bisher schwierig, weil die Qualität der Studien zu schlecht war, um die Wertigkeit von Beckenbodengymnastik, Biofeedback und niederfrequenter Elektrostimulation beurteilen zu können. In zwei randomisierten und kontrollierten multizentrischen Studien unter Beteiligung von Universitätskliniken und spezialisierten Zentren wurde deshalb die neue Drei Ziele Behandlung seit 2006 gegen die bisherigen Standards der Krankenkassen geprüft.

Bei der ersten Studie zeigte sich die die Drei-Ziele-Behandlung (3T), eine innovative Kombination aus amplitudenmodulierter Mittelfrequenzstimulation mit Biofeedback, dem alleinigen Biofeedback (EMG-BF) signifikant überlegen. Mit 3T wurden doppelt so viele Patienten wieder kontinent wie mit Biofeedback alleine. Diese Studie wurde 2010 weltweit im renommierten Journal Diseases of the Colon and Rectum publiziert.

Ziel der zweiten Studie war es jetzt, 3T mit der bisherigen Standardbehandlung der Krankenkassen bei Elektrotherapie, der niederfrequenten Elektrostimulation (LFS), zu vergleichen. Die Ergebnisse der zweiten randomisierten Studie können als sensationell bezeichnet werden:
In der 3T-Gruppe wurden 54 % der Patienten kontinent, hingegen niemand in der LFS-Gruppe. Die Lebensqualität war bei 3T in allen Dimensionen höher als bei LFS. Die neue deutsche Studie ist die dritte randomisierte Prüfung, in der sich die Elektrotherapieform aus dem deutschen Hilfsmittelverzeichnis bei analer Inkontinenz als wirkungslos gezeigt hat.

Damit ist die 3T Therapie sowohl LFS als auch alleinigem Biofeedback bei der Behandlung analer Inkontinenz überlegen. Die vorhandene Evidenz lässt vermuten, dass der Behandlungserfolg von 3T auf der Kombination von Biofeedback mit amplitudenmodulierter Mittelfrequenzstimulation, einer deutschen Innovation, basiert. Der zusätzliche Einsatz von mittelfrequenter Stimulation in der 3T-Gruppe brachte 25 % zusätzliche Patienten, die kontinent wurden. Diese Patienten kamen insbesondere aus der Gruppe mit Schließmuskelverletzungen, wo alleiniges EMG-BF nur mäßig wirksam war.

In den Studien wurde nachgewiesen, dass 52 % der Patienten, die zwischen 3 bis 9 Monate mit dem Contrain® Kontinenz-Trainer geübt hatten, nach der Behandlung ihren Darmverschluss wieder vollständig kontrollieren konnten. Annähernd weitere 30 % erzielten eine wesentliche Verbesserung. Die Drei Ziele Therapie erreichte damit eine Erfolgsbilanz von rund 80%. Die Autoren der Studie im Deutschen Ärzteblatt kommen zu dem Schluss, 3T sollte anstelle von LFS in der klinischen Routine verwendet werden.

Weitere Informationen:
PROCON GmbH, Hamburg, Dr. Albert Heimerl, Tel.:040 60019850 Mail:a.heimerl@procon-hh.de
www.contrain-hh.de
Deutsches Ärzteblatt, Ausgabe KW 39 September 2011

(Studienregistrierung: DRKS00000138 (http://register.germanctr.de)).

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