Häufig wurde prophezeit, dass die Zahl der Alzheimerkranken in Zukunft rapide ansteigen werde. Neue Studien, über die der Gesundheitsin-formationsdienst Länger und gesünder leben des Bonner FID Verlags im Oktober aktuell berichtete, konstatieren indes eine gegenläufige Entwicklung.
Experten gingen bisher davon aus, dass sich die Zahl der Menschen, die unter Alzheimer-Demenz leiden – in Deutschland sind dies rund eine Million – sich in 20 Jahren verdoppelt würde. Forscher des dänischen Instituts für Altersforschung in Odense veröffentlichten jedoch nun in dem renommierten Medizinfachblatt The Lancet eine Studie, die belegt, dass bei den über 90-Jährigen in Dänemark der Anteil der Alzheimer-Demenzkranken in den letzten zwölf Jahren von 22 auf 17 Prozent gesunken ist.
Zu einem ähnlichen Ergebnis für Großbritannien kommt eine Studie der Universität Cambridge, über die ebenfalls in der Lancet-Ausgabe berichtet wurde. Die Zahlen belegen, dass in Großbritannien der Anteil der alzheimer-demenzkranken Personen über 65 Jahren in der Zeit zwischen 1994 und 2011 von 8,3 auf 6,5 Prozent gesunken ist.
Gesünder zu leben, zahlt sich aus
Für Dr. Ulrich Fricke, Chefredakteur von Länger und gesünder leben, sind diese Zahlen keine Überraschung: “Dass in Zukunft weit weniger alte Menschen an Alzheimer erkranken werden als bisher befürchtet, hat einen Grund: Immer mehr Menschen leben bewusst gesünder.” Beispielweise greifen immer weniger Menschen zur Zigarette. Raucher haben jedoch ein doppelt so hohes Alzheimer-Risiko wie Nichtraucher. “Auch andere Alzheimer-Risiken wie hoher Blutdruck oder Diabetes können mittlerweile besser behandelt werden”, ergänzt Dr. Fricke. Hinzu kommt, dass sich mehr Menschen als früher gesund ernähren – mit weniger tierischen Fetten, dafür mit mehr vitalstoffreichem Obst, Gemüse und pflanzlichen Ölen.
Fricke führt die “Alzheimer-Hysterie” auch darauf zurück, dass die Zahl der Alzheimer-Fälle bewusst hochgeschraubt wurde. Schließlich sei diese Erkrankung inzwischen beispielsweise für Pharmaunternehmen ein Riesengeschäft geworden. Selbst Wissenschaftler, die sich erhofften, leichter an Forschungsgelder zu kommen, würden vor einem “Alzheimer-Tsunami” warnen, ohne dafür verlässliche Zahlen zu haben.
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