Alternatives Vermögensmanagement meint all jene Strategien, die sich nicht auf die klassischen Bausteine Aktien, Anleihen und Cash beschränken. Dahinter verbirgt sich ein vielfältiges Universum: Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen und Buyouts im Private Equity, direkte und indirekte Immobilieninvestments über Wohn-, Gewerbe-, Industrie- und Spezialimmobilien, Sachwerte wie Gold, Öl oder Agrargüter, Infrastrukturprojekte von Stromnetzen bis Rechenzentren, aber auch Kulturgüter wie Kunst, Wein oder Oldtimer.
Es geht um reale Ertragsquellen abseits des Börsenlärms – mit eigener Dynamik, eigenen Zyklen und eigenen Risiken. Dass dieser Markt längst erwachsen ist, zeigen die Zahlen: Das globale Volumen privater Märkte wird für 2024 auf rund 22 Billionen US-Dollar geschätzt; zudem wächst der Zugang über neue, laufend liquidere Vehikel deutlich, was die Anlageklasse aus dem institutionellen Kern in den vermögenden Privatkundenbereich trägt.
Der neue Kernauftrag: Stabilität, Diversifikation – und echte Renditequellen
Die große These hinter Alternativen lautet nicht “Wunderwaffe”, sondern “andere Risikotreiber”. Private Equity schöpft Mehrwert aus aktiver Steuerung von Unternehmen, Immobilien liefern laufende Mieten und inflationsnahe Anpassungen, Infrastruktur punktet mit regulierten, langfristigen Cashflows, Rohstoffe mit Knappheit und geopolitischer Prämie, Kunst und Sammlerstücke mit kultureller und historischer Einzigartigkeit. In einem Umfeld, in dem Zinsen zwar gefallen, aber nicht verschwunden sind, suchen Anleger nach Quellen, die nicht eins zu eins mit Aktien und Staatsanleihen mitschwingen. McKinsey beschreibt 2024 als Jahr der vorsichtigen Wiederöffnung in Private Equity: Ausschüttungen zogen an, Dealmaking normalisierte sich, zugleich blieb Fundraising selektiv – ein nüchterner, aber tragfähiger Boden, auf dem sich Portfolios neu justieren lassen.
Starker Startpunkt: Gold als Lehrstück für “funktionierende” Alternative
Gold ist das Paradebeispiel für eine Alternative, deren Investmentnarrativ in Daten messbar ist: Zentralbanken kaufen seit Jahren strukturell zu, 2025 signalisieren 95 Prozent der befragten Notenbanken, dass die globalen Goldreserven weiter steigen; allein im Mai kamen netto rund 20 Tonnen hinzu. Trotz jüngster Verschnaufpause bleibt das strukturelle Bild intakt – getrieben von geopolitischer Unsicherheit, De-Dollarisierungstendenzen und dem Wunsch nach einem währungsunabhängigen Reserveanker. Für taktische Portfolios ist wichtiger, dass Gold in 2025 nach starken Allzeithochs in eine gesündere Seitwärtsphase überging, was Raum für strategisches Rebalancing schafft. Wer Diversifikation ernst meint, kommt an einem professionell eingebundenen Goldbaustein – physisch, ETF-basiert oder über abgesicherte Lösungen – kaum vorbei.
Was zählt, ist das “Wie”: Uli Bock über ganzheitliche Vermögenssicherung
“Alternative” heißt nicht automatisch “antizyklisch” und schon gar nicht “risikolos”. Uli Bock, Finanzexperte und Schulungsleiter der Augeon AG, konzipiert Vermögenssicherungsstrategien, die Alternativen nicht als Trophäensammlung behandeln, sondern als arbeitsteilige Mannschaft. Sein Grundsatz: Erst die Vermögenslandkarte, dann die Bausteine. In der Praxis bedeutet das, reale Ertragssäulen – operative Cashflows, regulierte Erlöse, knappe Ressourcen – so zu kombinieren, dass sie zueinanderpassen: Liquiditätsmanagement, Auszahlungsprofile und steuerliche Struktur müssen harmonieren. Wer etwa Private Equity und Private Debt zur Renditeverstärkung nutzt, sollte in Infrastruktur und Edelmetalle bewusst Stabilitätsanker aufbauen, damit die Portfoliologik auch in Stressphasen trägt. Bocks Blick ist dabei explizit deutschsprachig-pragmatisch: nachweisbare Cashflows, nachvollziehbare Bewertungsmodelle, belastbare Governance. So entsteht ein alternatives Fundament, das nicht erst im Abschwung seine Relevanz beweist.
Private Equity: Mehrwert schaffen statt nur Leverage verteilen
Private Equity bleibt der größte Baustein in den privaten Märkten – doch die Zeiten bedingungsloser Multiple-Expansion sind vorbei. 2024 sah McKinsey eine “Rückkehr der Disziplin”: mehr Value Creation in den Portfoliounternehmen, selektivere Prozesse, steigende Bedeutung von operativem Eingreifen statt Financial Engineering. Das ist für anspruchsvolle Anleger eine gute Nachricht, denn es erhöht den Anteil “verdienter” Rendite gegenüber bilanzieller Kosmetik. Gleichzeitig mahnen Regulatoren und Marktbeobachter mehr Transparenz an: Bewertungsfragen, Fortführungslösungen, Secondaries – all das verlangt Governance, die den Namen verdient. Das ist keine Randnotiz, sondern ein Renditethema: Wer die Spielregeln kennt, reduziert Blind-Pool-Risiko und erhöht die Vorhersagbarkeit der Auszahlungen.
Private Debt: Der neue Zins – und seine Fallstricke
Private Credit ist die Aufsteigerin der vergangenen Dekade. Laut mehreren Analysen liegt das globale Volumen inzwischen bei rund 1,7 Billionen US-Dollar, womit Private Debt hinter Private Equity zur Nummer 2 der privaten Anlageklassen aufgestiegen ist. Das Versprechen: planbare laufende Renditen, stärkere Covenants, Nähe zum Kreditnehmer. Die Kehrseite: illiquide Märkte, heterogene Dokumentation, potenziell steigender Ausfall- und Refinanzierungsdruck in einer Welt höherer Basiszinsen. Für Portfolios bedeutet das: Private Debt ist ein hervorragender Einkommensanker – sofern Managerselektion, Branchenmix und Covenant-Qualität stimmen und die Allokation nicht als “Anleihenersatz” missverstanden wird. Für die Euro-Perspektive gilt zudem: Europa holt strukturell auf, doch der Markt ist kleinteiliger und verlangt noch sorgfältigere Due Diligence.
Immobilien: Vom Zins-Schock zur aktiven Sanierung der Ertragsmaschine
Nicht börsliche Immobilien haben 2023/24 die Zinswende schmerzhaft gespürt. In Europa gab es Wertkorrekturen, Transaktionen gingen zurück, viele Anleger blieben abwartend. 2025 zeichnet sich das Bild einer differenzierten Bodenbildung ab: Selektiv steigt Aktivität, Deutschland weckt aus niedrigem Niveau wieder Interesse, doch der Markt bleibt zweigeteilt. Für anspruchsvolle Investoren heißt das: Fokus auf Mieten, Flächenqualität, Energiebilanz, Nachverdichtung – und Manager, die mit dem KVG-Handwerkszeug des AIFM-Regimes wirklich umgehen können. Wer Immobilien heute als “operative Plattform” denkt – etwa mit effizienter ESG-Sanierung, aktiver Vermietung und intelligenter Finanzierung – kann die Zinslast in produktive Cashflows drehen. Die Annahme eines passiven “Inflationsschutzes von allein” ist in dieser Zinswelt dagegen zu naiv.
Infrastruktur: Der unterschätzte Stabilisator mit Inflationskralle
Kaum eine Alternative verbindet Sichtbarkeit der Erträge und Inflationsnähe so gut wie Infrastruktur. Unlistete Vehikel zeigen historisch die robustesten risikoadjustierten Profile – mit der Einschränkung, dass geglättete Bewertungen die Volatilität in den Indizes dämpfen. Für die strategische Allokation zählt die ökonomische Logik: regulierte Erlöse, monopolähnliche Positionen, langfristige Verträge, Investitionsnotwendigkeiten bei Energie, Digitalisierung und Mobilität. Die jüngste Literatur verweist auf stabile Renditepfade und niedrigere Krisensensitivität gegenüber Aktienmärkten; zugleich warnen Profi-Häuser davor, den Begriff “Infrastruktur” zu weit auszulegen und Wachstumsrisiken in quasi-Private-Equity-Profile zu kippen. Wer hier präzise bleibt – Core und Core-Plus, klare Cashflow-Pfadabhängigkeit – erhält eine echte Portfoliostütze.
Kunst, Wein, Oldtimer: Leidenschaft trifft Daten – der Reality-Check
Passion Investments faszinieren – aber sie sind keine magischen Renditequellen. Der globale Kunstmarkt setzte 2024 rund 57,5 Milliarden US-Dollar um, der Wert lag 12 Prozent unter Vorjahr, die Transaktionen nahmen in niedrigeren Preissegmenten jedoch zu. Luxus-Sammelmärkte waren insgesamt holprig: Knight-Frank-Daten zeigen für einzelne Sparten klare Rücksetzer. Das Narrative ist damit nicht widerlegt, aber geerdet: Selektivität und Haltehorizont sind entscheidend, Illiquidität gehört zum Konzept, Versicherung und Verwahrung sind Kostentreiber. Für Portfolios, die bereits robuste Einkommensanker und Inflationsschutzbausteine besitzen, können Sammlerstücke eine reizvolle Beimischung sein – kuratiert, datenbasiert, steuerlich sauber strukturiert.
Seltene Erden: Knappheit ja – aber sicher nicht “spekulationsfrei”
Gern wird behauptet, Seltene Erden seien nicht börsennotiert und damit frei von Spekulationsrisiken. Richtig ist: Es gibt keine breit etablierten Terminmärkte wie bei Öl oder Gold; Preise bilden sich überwiegend außerbörslich, stark geprägt durch China, das den Großteil der Wertschöpfung kontrolliert. Eben deshalb können politische Entscheidungen, Exportquoten oder Förderstopps die Notierungen abrupt bewegen – zuletzt stiegen die Referenzpreise für NdPr-Oxid binnen Tagen deutlich. Wer in diese Knappheit investieren will, muss sich der Volatilität, der Dominanz einzelner Anbieter und der schwierigen physischen Due Diligence bewusst sein; indirekte Wege über Produzenten-Aktien, Strategiefonds oder vertraglich gesicherte Abnahmebeziehungen reduzieren das idiosynkratische Risiko, ersetzen aber nicht die Rohstoff-Zyklik. Kurz: Der Markt ist klein, illiquide und politisch – und genau deshalb alles andere als spekulationsfrei.
Zahlen, die Orientierung geben – und ein Kompass für die Praxis
Die Makrodaten machen deutlich, warum Alternativen im Jahr 2025 nicht “nice to have”, sondern “need to have” sind. Private Märkte wachsen weiter, wenn auch reifer und selektiver; das Volumen und der Zugang über neue Vehikel beweisen die Verankerung in modernen Portfolios. Gold illustriert, wie eine Alternative zugleich Inflationsschutz, geopolitische Versicherung und Liquiditätsbrücke sein kann, ohne Renditefantasie zu opfern. Infrastrukturanlagen liefern die wohl robustesten, inflationsnahen Cashflows, solange die Definition eng und die Managerdisziplin hoch bleibt. Immobilien verlangen aktives Management statt Zinsspekulation. Private Debt ist der neue Zins – mit spread-getriebener Attraktivität, aber echtem Kreditrisiko. Passion Investments sind die Kür, nicht die Pflicht. Und Seltene Erden erinnern daran, dass Knappheit und Liquidität zwei verschiedene Dinge sind. Wer diese Logik akzeptiert, baut Alternatives nicht als Exoten, sondern als funktionalen Teil der Vermögensarchitektur.
So setzen anspruchsvolle Anleger um: die “Augeon-Lesart”
Uli Bock empfiehlt, Alternativen stets vom Zielprofil her zu denken. Beginnen Sie mit der Frage, welche Cashflows Sie wann benötigen, und wie groß der Puffer gegen Inflation, Rezession, Währungsschocks und Regulierung sein muss. Vermeiden Sie die Versuchung, jede “neue” Story zu kaufen; Qualität zeigt sich am Cashflow-Pfad, an Governance, Reporting und am Umgang mit schlechten Nachrichten. Stellen Sie die Alternativen zueinander in Beziehung: Wenn Private Debt und Value-add-Immobilien konjunktursensitiv sind, gehört daneben robustes Core-Infrastruktur-Exposure. Wenn Private Equity einen hohen J-Curve hat, braucht es in der Anlaufphase Liquiditätsbrücken – etwa über börsennotierte, qualitativ gesicherte Ersatzbausteine. Und wenn Edelmetalle taktisch überhitzt sind, ist das Rebalancing ein Mittel, um die strategische Allokation zu disziplinieren. Die Botschaft ist bewusst unspektakulär: Alternativen entfalten ihre Stärke nicht im Einzelgänger-Mythos, sondern im Zusammenspiel.
Kritisch bleiben, präzise messen, geduldig ernten
Alternativen sind kein Allheilmittel. Hohe Gebühren, Bewertungsfragen, Vintage-Risiken, Klumpen in “großen Namen”, regulatorische Prüfungen – all das gehört auf die Checkliste. Zugleich sollten Anleger die Messung ernst nehmen: Unlisted-Indizes glätten Volatilität; ein ehrlicher Vergleich mit gelisteten Pendants zeigt, dass Performance über lange Zeiträume oft ähnlich ist, während die Risikodarstellung differiert. Daraus folgt kein “Nein”, sondern ein “Mach es richtig”: transparente Mandate, klares Reporting, echte Vergleichsmaßstäbe und ein Plan, wie Ausschüttungen im Gesamtvermögen verwendet werden. Wer so vorgeht, nutzt das Beste aus zwei Welten: die Stabilität echter Cashflows und die Disziplin eines professionellen Controllings.
Fazit: Alternativen als Architekturelement – nicht als Modetrend
Alternatives Vermögensmanagement ist kein Jagdgebiet für Anekdoten, sondern ein Architekturthema. Die starken, aktuellen Befunde – vom Wachstum privater Märkte über die strukturelle Goldnachfrage der Zentralbanken bis zur robusten Logik von Infrastruktur-Cashflows – sprechen dafür, heute einen durchdachten, disziplinierten Alternativen-Block im Portfolio zu verankern. Wer mit der Nüchternheit von Uli Bock an die Sache herangeht, findet in Alternativen keinen Ersatz für Aktien und Anleihen, sondern deren Ergänzung: eine zweite Ertragsmaschine, die nicht gleichzeitig und nicht aus denselben Gründen schwankt. Genau das ist Vermögenssicherung auf gehobenem Niveau.
Autor: Uli Bock, Ulm, Experte Schulung & Marketing
Über den Autor:
Uli Bock ist Autor und Experte für Schulung und Marketing bei der Augeon AG. Mit seiner umfangreichen Erfahrung in der Markenkommunikation und der Unternehmensentwicklung hilft er, effektive Marketingstrategien und Schulungskonzepte zu gestalten. Seine Fachartikel bieten wertvolle Einblicke in innovative Marketingansätze und moderne Weiterbildungsmethoden.
Die augeon AG, mit Sitz in der Schweiz, hat sich der Aufklärung und Unterstützung von Menschen bei der Neubewertung und Neuordnung ihrer Vermögensstrategie verschrieben. In Zusammenarbeit mit Branchenexperten haben wir eine umfassende Konzeption entwickelt, die es ermöglicht, hart verdiente und bereits versteuerte Vermögenswerte außerhalb des traditionellen Bankenkreislaufs sicher anzulegen. Dies erlaubt Einzelnen, nach der Bewältigung bevorstehender Herausforderungen auf bewährte Vermögenswerte zurückzugreifen.
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