Was gibt es Neues? – Von Florian Fritsch, FG.de
Im Rahmen der Konversion von landwirtschaftlichen Flächen außerhalb der Massentierhaltung und landwirtschaftlichen Intensivnutzung entsteht in Bassum die größte bisher gebaute Anlage für die Produktion von Mikroalgen in industrieller Modulbauweise. Geistiger Vater ist der Unternehmer Cordes, der vor kurzen in Berlin im Rahmen eines Seminars die Möglichkeiten der CO2 Reduktion durch Algen vorstellte.
Herr Ing. Cordes: “Im Rahmen eines Projektes in Bassum trat ein großer Industriekonzern an uns heran. Warum? Erstens muss ganz klar betont werden, dass die Algenproduktion nicht in Konkurrenz zu landwirtschaftlichen Produktionsflächen steht. Bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen entstehende CO2 kann nutzbringend und dabei klimaschonend verwendet werden. Mit diesem Ziel zur Umsetzung geht RWE Power die CO2-Einbindung durch Mikroalgen in einer Pilotanlage in Niederaussem neue Wege und erforschte die Möglichkeiten.
Mikroalgen benötigen Kohlendioxid zum Wachstum
Wie alle Pflanzen nehmen Mikroalgen CO2 über die so genannte Photosynthese auf, also mit Hilfe von Licht, wachsen dabei aber deutlich schneller als Landpflanzen. Eine erhöhte Wachstumsrate wird durch die gesteuerte Zufuhr von CO2 mittels CO2-Quellen erreicht, die einen höheren CO2-Gehalt als Luft aufweisen. Daher eignen sich Rauchgase z.B. aus Braunkohlekraftwerken sehr gut zur Produktion von Algen. Eine Abtrennung von CO2 aus dem Rauchgas ist hierzu nicht notwendig, da das Rauchgas direkt genutzt werden kann. Durch die hohe CO2-Konzentration besitzen die aufbereiteten Gase, im Hinblick auf eine Biomassenproduktion als Rohstoffquelle, ein wesentlich höheres Potential als atmosphärische Luft.
Um die Mikroalgen-Technologie eingehend zu testen und weiter zu entwickeln, hat RWE Power in Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern am Kraftwerksstandort Niederaußem eine Anlage zur Einbindung von Kohlendioxid aus den Rauchgasen des Kraftwerks errichtet und über einen Zeitraum von drei Jahren bis Ende 2011 betrieben. Das im Rauchgas enthaltene CO2 wurde dabei in einer Algensuspension gelöst und von den Algen zum Wachstum aufgenommen.
Im Rahmen des RWE-Algenprojektes konnte gezeigt werden, dass die Mikroalgen mit Rauchgas aus dem Braunkohlekraftwerk ebenso gut wachsen wie mit reinem CO2. Ebenso konnte die Effizienz des gesamten Verfahrens durch Neuentwicklungen des Projektpartners Phytolutions gesteigert werden. Der dreijährige Betrieb unter Realbedingungen hat geholfen, die technische Entwicklung weiter voranzutreiben und wesentliche Aspekte für die Planung zukünftiger Großanlagen aufzuzeigen.
Das Projekt wurde wie geplant Ende 2011 abgeschlossen.”
Anwendungsbereiche und Absatzmöglichkeiten
Am Investitionsstandort entsteht eine optimale Synergie zwischen dem kostengünstigen Erwerb eines zur Produktion notwendigen Rohstoffes und dem ökologischen Nutzen der CO2-Bindung. Die dabei biotechnologisch gewonnene Algenmasse wird zur Bereitstellung von chemisch pharmazeutischen Wertstoffen bzw. zur Nahrungs- und Futtermittelergänzung verwendet. Für die Umsetzung der Planung am Standort Bassum arbeiten verlässliche Unternehmen vom Aufbau und der Struktur Hand in Hand, damit dieses Projekt erfolgreich am Markt platziert werden kann. Das Know-How von Idee, Forschung, Entwicklung bis zur Umsetzung wird mit den verbundenen Unternehmen wie z. B. Schumann & Schumann GmbH, ÖPAG, Dreischtrom UG , Energiestrategen GmbH umgesetzt und auf den Weg gebracht. Das Motto: Mit Algen in die Zukunft in Zeiten der Ökologie und Ökonomie hat Gewicht, großes Potential und leistet nebenbei einen erheblich aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.
Ein Thema betrifft die Anwendungsbereiche und Absatzmöglichkeiten für Algen bzw. Algenauszüge und der weiteren Nutzung als Emulgatoren, Eindicker, Stabilisator und Geliermittel bestehen am Markt:
– Alginate und deren Derivate: z.B. in Eiscreme, Michshakes, Soßen, Aufstriche, Fruchtsäfte;
– Agar: z.B. Eiscreme, Dosenwaren, Glasuren;
– Carrageenan: z.B. Eiscreme, Michshakes, Soßen, Aufstriche, Fruchtsäfte.
Diese Produkte: Alginat, Agar-Agar, Carrageenan bieten z. B. eine pflanzliche Alternative zu tierischen Zusatzstoffen, wie Gelatine und ermöglicht die steigende Nachfrage rein pflanzlicher Produkte zu gewährleisten und der Markt wächst. Allein in Deutschland gibt es ca. 7 Mio. Vegetarier, die sich von rein pflanzlichen Produkten ernähren.
V.i.S.d.P.:
Florian Fritsch
Der Verfasser ist für den Inhalt verantwortlich
Florian Fritsch ist freier Consultant und Energieexperte. Er leitet als Geschäftsführer mehrere Unternehmen aus dem Bereich “Erneuerbare Energie”, insbesondere Tiefen-Geothermie, Elektromobilität und Solarthermie. Weitere Informationen unter: www.fg.de
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