Gefäßchirurgie Siegen: Warum ein Screening der Aorta bei Männern ab 65 Jahren wichtig ist
SIEGEN. Ein Aneurysma an der Aorta im Bauchraum kann eine lebensbedrohliche Notfallsituation hervorrufen. Eine sogenannte Ruptur der Aorta kann zu schweren inneren Blutungen führen. Nur etwa zehn Prozent der Betroffenen erreichen in einem solchen Notfall das Krankenhaus noch lebend. Selbst wenn sofort operiert werden kann, überleben etwa nur 60 Prozent der Patienten den Eingriff. Das zeigen Zahlen der deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin. Sie unterstreichen die Bedeutung einer Vorsorgeuntersuchung. Das einmalige Ultraschall-Screening zur Früherkennung eines Bauchaortenaneurysmas (BAA) ist für gesetzlich krankenversicherte Männer ab 65 Jahren Kassenleistung. Die Medizin Statistiken gehen davon aus, dass bei etwa vier bis fünf Prozent der Männer in diesem Alter ein Bauchaortenaneurysma vorliegt.
Hinweise auf die Möglichkeit eines Screenings der Aorta als Option zur Vorsorge sind wichtig
Die Gefäßchirurgen am Aortenzentrum Südwestfalen des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen können eine solche Vorsorgeuntersuchung der Aorta durchführen. Dr. med. Ahmed Koshty, Chefarzt der Gefäßchirurgie in Siegen, betont, wie wichtig es ist, Patienten über ein Screening der Aorta aufzuklären. Derzeit werden Patienten im entsprechenden Alter nicht explizit durch die Krankenkassen angeschrieben und zur BAA-Vorsorge aufgefordert. Bleibt ein Hinweis durch niedergelassene Hausärzte aus, erfahren in Frage kommenden Patienten häufig nicht von der Chance auf eine effektive Vorsorge. Vor allem Patienten aus bestimmten Risikogruppen, wie zum Beispiel Raucher, raten die Gefäßchirurgen dazu, sich selbst um einen Termin zu bemühen.
Aneurysma an der Aorta: Größe und Allgemeinzustand spielen bei der Therapie eine Rolle
Wird bei einer Vorsorgeuntersuchung tatsächlich ein Aneurysma entdeckt, machen die Gefäßchirurgen den weiteren Behandlungsverlauf von der Größe des Aneurysmas und dem gesundheitlichen Gesamtzustand des Patienten abhängig. Bei einem relativ kleinen Aneurysma kann eine regelmäßige Beobachtung ausreichend sein. Ab einer Größe von 5 cm sollte mit einem Gefäßchirurgen eine vorbeugende Therapie des Aneurysmas in Form eines operativen oder endovaskulären Eingriffs besprochen werden.
Bei Dr. med. Ahmed H. Koshty, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, liegt der Schwerpunkt auf der Therapie aller Erkrankungen der Aorta. Die Klinik ist in einem Wachstumsprozess und arbeitet eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten zusammen.
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