(ddp direct) Brandenburg ist ein wichtiger Standort der Erneuerbaren Energien und zugleich ein Braunkohlerevier. Der Akademietag von acatech − Deutsche Akademie der Technikwissenschaften beleuchtete deshalb am 11. April 2013 Perspektiven der Energiewende für das Bundesland. Unter den Rednern in Potsdam waren Ministerpräsident Matthias Platzeck, Wissenschaftsministerin Sabine Kunst, Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam, Klaus Töpfer, Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) und Eberhard Umbach vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Die Chancen der Energiewende für das Land Brandenburg waren das Thema der Rede von Ministerpräsident Matthias Platzeck und der anschließenden Podiumsdiskussion. Er betonte, die Energiewende sei auch für Brandenburg eines der wichtigsten Zukunftsthemen. „Dabei verfolgen wir das Ziel, Preisstabilität mit Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltfreundlichkeit in Einklang zu bringen. Als Vorreiter beim Ausbau Erneuerbarer Energien ist Brandenburg auch schon frühzeitig mit den sich daraus ergebenen Herausforderungen konfrontiert worden. So sind innovative technische Lösungen in vielen Bereichen gefragt etwa hinsichtlich der Ertüchtigung der Stromnetze und der Speicherkapazität Erneuerbarer Energie. Forschung, Entwicklung und Erprobung stecken hier noch in den Kinderschuhen. Gerade hier liegen aber auch die Chancen für unsere Wissenschaft und den akademischen Nachwuchs. Denn Innovationen aus Brandenburg haben gute Aussichten, auch über unsere Landesgrenzen hinaus zum Erfolgsmodell zu werden.“
Wissenschaftler aus der Region skizzierten in ihren Beiträgen die Energie-Zukünfte für das Land Brandenburg und die langfristige Rolle der regionalen Braunkohleförderung im Energie- und Rohstoffmix der Zukunft. Sie spannten den Bogen von der stofflichen Nutzung der Braunkohle über die Netzintegration, Windkraft und Strom aus Wasserstoff, die organische Photovoltaik bis hin zu den schlummernden Energiereserven im Untergrund.
„Die Energiewende ist ein Gemeinschafts- und Generationenwerk. Bund, Länder und Kommunen sind gleichermaßen gefordert wie wir Wissenschaftler. Brandenburg gehört zu den Zentren der Energieforschung und Energiewirtschaft. Auf dem Akademietag stellen wir Optionen für die Region als Standort einer sicheren, bezahlbaren und umweltverträglichen Energieversorgung zur Diskussion“, sagte acatech Präsident Reinhard F. Hüttl.
Die Vorträge des Akademietags unterstreichen die Bedeutung des Bundeslandes für die Technikwissenschaften und tragen dem Energieforschungsstandort Brandenburg Rechnung. Allein an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Brandenburg forschen und lehren acht wissenschaftliche Mitglieder der Akademie, die sich an der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik engagieren. Potsdam ist die wissenschaftliche Heimat des acatech Präsidenten Reinhard F. Hüttl, der das Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) leitet.
Die Akademie hatte im März gemeinsam mit der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften die Initiative „Energiesysteme der Zukunft“ zur wissenschaftlichen Begleitung der Energiewende gestartet. Mit Positionen unter anderem zur Finanzierbarkeit der Energiewende, zum Aufbau intelligenter Energienetze und zu Anpassungsstrategien in der Klimapolitik hat sich die Akademie bereits an Politik und Gesellschaft gewandt.
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=== Ministerpräsident Platzeck spricht auf dem Akademietag (Bild) ===
Der Akademietag der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften stellte Perspektiven der Energiewende für Brandenburg vor. Ministeräsident Matthias Platzeck: “Als Vorreiter beim Ausbau Erneuerbarer Energien ist Brandenburg auch schon frühzeitig mit den sich daraus ergebenen Herausforderungen konfrontiert worden. So sind innovative technische Lösungen in vielen Bereichen gefragt etwa hinsichtlich der Ertüchtigung der Stromnetze und der Speicherkapazität Erneuerbarer Energie.”
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