Gelungene Neuausrichtung des Tuttlinger Medizintechnikherstellers
(Ulm/Tuttlingen) – Im Rahmen eines umfangreichen Investitionsprogramms schafft die Aesculap AG die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft am traditionellen Standort Tuttlingen. Für die optimale Planung und Umsetzung der komplexen Neuausrichtung, in deren Zusammenhang zwei neue Fabriken gebaut wurden, wurde die Ingenics AG ins Boot geholt. Das erste neue Werk wurde bereits im vergangenen Frühjahr eröffnet, im Dezember 2014 konnte die Innovation Factory fertig gestellt werden; im Frühjahr folgt die offizielle Einweihung.
Aesculap, ein führender Hersteller von Medizintechnik in Europa, beschäftigt über 10.600 Mitarbeiter, ein Drittel davon in Tuttlingen. Damit ist das Unternehmen, das als Sparte der B. Braun Melsungen AG zuletzt rund 1,4 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftete, wichtigster Arbeitgeber in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg.
Um die stetig zunehmende Nachfrage langfristig bewältigen zu können und Tuttlingen als technologisches Kompetenzzentrum und Produktionsstandort weiter auszubauen, war das größte Einzelinvestitionsvorhaben der Firmengeschichte notwendig. Mit Unterstützung der Konzernmutter beschloss das Management im Jahr 2011, wachsende Produktionsbereiche aus alten in neue Gebäude zu verlagern und Raum für Administration, Entwicklung und Vertrieb im Altbestand freizumachen. In diesem Zusammenhang sollten zwei neue Fabriken gebaut und weitere Grundstücke als Flächenreserve erworben werden.
Angesichts der Komplexität dieser Neuausrichtung war es unverzichtbar, ein in Standortentwicklung und Fabrikplanung erfahrenes Beratungsunternehmen hinzuzuziehen, um die strukturierte und nachhaltige Entwicklung sicherzustellen. “Die Tragweite von Versäumnissen, zu denen es bei einer umfangreichen Erweiterung und Umnutzung von bestehenden Flächen kommen kann, wird erst viel später offensichtlich”, sagt Aesculap Vorstand Produktion und Logistik Dr. Joachim Schulz. So beauftragte Aesculap die Ingenics AG (http://www.ingenics.de) mit der Masterplanung für die gesamten Bauvorhaben.
Für Ingenics standen die Prozesse, die über die Qualität der Produkte, die Stabilität des Systems und die Wirtschaftlichkeit entscheiden, immer im Vordergrund. Fabrikplanung, Prozessgestaltung und Produktionsphilosophien wurden im Sinne der Lean Production realisiert. Im Zuge der Generalentwicklungs- und Masterplanung wurden die Wertströme in Bezug auf Unternehmensziele, Fertigungs-, Montage- und Logistikkonzepte untersucht. Die wirtschaftlich und energetisch effizienten Gebäudestrukturen und Produktionsprozesse sowie Flächen- und Raumprogramme wurden mit maximaler Flexibilität für kommende Veränderungen definiert. “Für Ingenics war es mit Sicherheit eine Herausforderung, die komplexen Strukturen der Motoren- und Containerfertigung mit sehr unterschiedlichen Produktspektren sowie administrativen Zentralbereichen in den Griff zu bekommen”, sagt Dr. Schulz.
Nachdem die grundsätzlichen Überlegungen des Managements, die Analysen von Ingenics, die Diskussion der entwickelten Varianten und die wegweisenden Entscheidungen in die Masterplanung eingeflossen waren, waren auch die Weichen für die weitere Werksentwicklung und den Bau der “Innovation Factory” gestellt.
Größtes und teuerstes Werk in der Aesculap-Geschichte
Inzwischen wurden die neuen Fabriken – zuerst im vergangenen Frühjahr das 15 Mio. Euro teure Gebäude für technischen Service, Rohstofflager und Entsorgung sowie eine neue Schmiede – eröffnet. Vor wenigen Wochen wurde dann die Innovation Factory, ein Werk für die Fertigung von Motorensystemen und Sterilcontainern, fertiggestellt. Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 50 Mio. Euro handelt es sich um das teuerste Bauprojekt der Firmengeschichte; mit über 15.000 Quadratmetern Produktionsfläche steht in Tuttlingen nun das größte der Aesculap-Werke.
Über die Werksplanung hinaus war Ingenics mit der Auslobung eines Architektenwettbewerbs für die Konzeption der Innovation Factory beauftragt worden. Ziel war es, am Ende den optimalen Entwurf für das Bauprojekt präsentieren zu können. Ingenics unterstützte Aesculap bei diesem Vorhaben vollumfänglich bei Wettbewerbsplanung, -vorbereitung und -durchführung. Die Aufgabenstellung des Wettbewerbs sah die Planung des Neubaus in seiner städtebaulichen, gestalterischen, räumlichen und funktionalen Einbindung mit optimaler Flächenausnutzung sowie eine langfristige Campusvision des umliegenden Grundstücks vor. Die besondere Herausforderung für die sieben teilnehmenden Architekturbüros stellte die Unförmigkeit der zu bebauenden Fläche dar, die außerdem durch einen steilen Hang begrenzt war. Unter diesen Prämissen entschied sich das Preisgericht für einen zweistöckigen Entwurf von Wilford Schupp Architekten (Stuttgart), der sich trotz seiner Höhe durch eine vom Hang abfallende Dachlinie sehr gut in das Gelände integriert. Durch das Wagnis, die Decke im Obergeschoss aufzulasten und die CNC-Fertigung ins Obergeschoss zu verlegen, gelingt zum einen eine sehr kompakte Bauform, zum anderen zeigt der Entwurf klar die Trennung der Segmente im Motoren- und Containerbereich auf. So wird gleichzeitig der Materialfluss optimiert und die Flexibilität für eine zukünftige Nutzung erhöht.
Die Realisierung verlief zur vollsten Zufriedenheit des Bauherrn. Der Umzug in die Innovation Factory wurde im Dezember 2014 abgeschlossen, die offizielle Eröffnung soll im Frühjahr 2015 folgen. Aesculap ist es damit gelungen, eine zeitgemäße und beispielhafte Industriearchitektur zu entwickeln, die dem ganzheitlichen Prinzip von B. Braun “Sharing Expertise – Innovation schaffen, Effizienz steigern und Nachhaltigkeit leben” entspricht.
Die Unternehmensführung von Aesculap zeigt sich mit der Beratungsleistung der Ingenics AG sehr zufrieden. Mit der Werksplanung und dem Architektenwettbewerb wurde der Grundstein für eine innovative und moderne Industrieanlage von beträchtlichen Ausmaßen gelegt, bei der Funktionalität und Ästhetik, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in Einklang gebracht wurden. “Die Fähigkeit von Ingenics, sowohl in Bezug auf die Medizintechnikbranche als auch auf das Management eines derart umfangreichen und komplexen Projekts, hat uns beeindruckt”, so Dr. Schulz.
Über Ingenics
Die Ingenics AG ist ein innovatives, expandierendes Beratungsunternehmen mit den Geschäftsfeldern Fabrik- und Produktionsplanung, Logistikplanung, Effizienzsteigerung Produktion sowie Effizienzsteigerung Office. Zu den Kunden gehört die Elite der deutschen und europäischen Wirtschaft. Über nationale Projekte hinaus ist die Ingenics AG ein gefragter Partner für die Planung und Realisierung weltweiter Produktionsstandorte, beispielsweise in Indien, China, den USA und Osteuropa. Derzeit beschäftigt Ingenics rund 380 Mitarbeiter unterschiedlichster Ausbildungsdisziplinen. Mit hoher Methodenkompetenz und systematischem Wissensmanagement wurden in über 35 Jahren mehr als 4.700 Projekte erfolgreich durchgeführt. Ingenics begleitet seine Kunden durch das komplette Projekt, von der Konzeption bis zur praktischen Umsetzung der Pläne.
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