(ddp direct) Die Effizienz von IT-Sicherheitslösungen, die Unternehmen vor ungeliebten Spam-Attacken schützen, ist innerhalb der vergangenen Jahre immens gestiegen. Daher wird es für Betrüger immer schwerer, auf digitalem Weg anzugreifen. Wie Recherchen der ddp direct GmbH und des IT-Security-Herstellers G Data nun zeigen, versucht derzeit eine Tätergruppe auf dem Postweg Zahlungsaufforderungen für die angebliche Online-Verbreitung von Unternehmensmeldungen zu versenden.
Die Betrüger verwenden die Kundendaten frei zugänglicher Online-Presseportale, die sie automatisiert per Robot erhalten und im Anschluss als personalisierte Serienbriefe versenden. „Die Kampagne könnte sehr erfolgreich sein, da sie in einem Bereich ansetzt, wo man nicht mit Betrugsversuchen rechnet“, schätzt Ralf Benzmüller, Leiter der G Data SecurityLabs, die Vorgänge ein. Zwar sei es sehr ungewöhnlich, dass derartige Angebote wieder per Post versendet würden, jedoch könne sich die Kampagne nach Einschätzung des IT-Experten aufgrund der sehr speziellen Nische finanziell lohnen.
Die Briefe werden von der Firma „Silent Media Network“ versendet, der dazugehörige Internetauftritt wird in Großbritannien gehostet. Etwaige Zahlungen werden über einen niederländischen Payment Provider abgewickelt.
Um Kunden vor der Zahlung solch fingierter Rechnungen bewahren, setzt auch die ddp direct GmbH auf die umfassende Information ihrer Kunden. „Die Spam-Briefe sind wirklich äußerst professionell aufgebaut, auf hochwertigem Geschäftspapier gedruckt und rückseitig mit den AGBs versehen“, warnt Wolfgang Zehrt, Geschäftsführer der ddp direct GmbH. „Auf den ersten Blick handelt es sich um eine Zahlungsaufforderung für bereits verschickte Pressetexte über renommierte Kommunikationsdienstleister wie die ddp direct. Erst im Kleingedruckten ist erkennbar, dass es sich um ein Angebot handelt.“
Kunden sollten die eingeforderten Summen, die laut aktueller Informationen entweder 580 Euro oder 1.890 Euro betragen, auf keinen Fall zahlen. Es bleibt nun abzuwarten, ob die Neuauflage der alten „Briefpost-Masche“ zukünftig für die Täter ertragreich sein wird.
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