Preisverleihung im Deutschen Museum München Jugendliche filmen Innovationen aus der Natur

(ddp direct) Sperrfrist: 30.September 2011, 20.00 Uhr

Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Medienwettbewerb Jugend filmt Bionik zeichnet heute im Rahmen der feierlichen Preisverleihung im Deutschen Museum München seine Gewinner aus. Dabei werden die besten Kurzfilme zur Zukunftswissenschaft Bionik und ihre jungen Regisseure prämiert:

1. Preis: Salvinia-Effekt, Schüler des Gymnasiums Bad Zwischenahn-Edewecht bei Oldenburg, Drehort: Universität Bonn und Botanischer Garten

2. Preis: Federrüsselfisch, Schüler des Gymnasiums der Regensburger Domspatzen, Drehort: Firma Festo, Stuttgart-Esslingen

3. Preis: Liebesrezept für die Umwelt, Auszubildende der ERLUS AG und Berufsschüler der Wirtschaftsschule Pindel, Drehort: ERLUS AG, Neufahrn in Niederbayern.

Ziel des kreativen Bildungsprojektes ist, Schülern und Jugendlichen Einblick in die innovativsten Technologiebranchen Deutschlands zu geben und sie für MINT-Berufe zu begeistern.

Gerade im Bereich der Zukunftstechnologien, der in Deutschland ganz wesentlich vom innovationsfreudigen Mittelstand vorangetrieben wird, klagen Unternehmen verstärkt über einen bedenklichen Mangel an geeignetem Nachwuchs. Aus dem im September vorgestellten Mittelstandsbarometer Sommer 2011 der Beratungsgesellschaft Ernst & Young geht hervor, dass der Fachkräftemangel in Deutschland bei mittelständischen Unternehmen zu Umsatzverlusten in Höhe von 33 Milliarden Euro führt. 1,1, Millionen Arbeitsplätze in Ingenieurberufen sollen in 2020 nicht besetzt werden können. Diese alarmierende Situation erfordert eine nationale Kraftanstrengung von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft in Sachen Bildung und Ausbildung sowie eine rasche Verbesserung des Wissenstransfers zwischen Forschung und Wirtschaft.

Modellcharakter für innovative Strategien zur Meisterung dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe kommt in diesem Zusammenhang dem Projekt Jugend filmt Bionik zu nicht nur, weil es den Bekanntheitsgrad der noch jungen Querschnittswissenschaft Bionik erhöht, sondern vor allem, weil hier die Schnittstelle zwischen Forschung und industrieller Anwendung beleuchtet und zugleich die heranwachsende Generation über das kreative Medium Film für nachhaltige Zukunftstechnologien begeistert wird. Diese werden mit ihrem hohen Marktpotential Deutschlands Stellung in der Weltwirtschaft von morgen maßgeblich mitbestimmen.

Zahlreiche Technologie-Unternehmen nutzen schon erfolgreich die Erkenntnisse aus der Natur und sichern sich damit entscheidende Wettbewerbsvorteile. Denn die Lösungen aus der Natur und ihre kreative Übertragung auf technische Anwendungen bieten ein großes Innovationspotenzial hinsichtlich Material- und Ressourceneffizienz. Die Bionik kann so Ökonomie und Ökologie zu einer erfolgreichen Symbiose verbinden und als Querschnittsdisziplin zwischen den Natur-, Ingenieur- und Materialwissenschaften einen wichtigen Beitrag für eine zukunftsweisende nachhaltige Entwicklung leisten.

Mehr als 200 Jugendliche haben in den vergangenen Monaten mit der Kamera in der Hand zahlreichen Wissenschaftlern und Ingenieuren über die Schultern geschaut und Kurzfilme über aktuelle Forschungsprojekte und natur-inspirierte Innovationen realisiert.

Hochkarätiges Get-together aus Forschung, Wirtschaft und Medien
Rund 350 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft, Bildung und Politik sowie Medien feiern heute zusammen mit den Siegern im Zentrum für Neue Technologien. Neben dem Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Heubisch begleiten auch der Generaldirektor des Deutschen Museums, Prof. Heckl, der Entdecker des Lotus-Effekts, Prof. Wilhelm Barthlott, Uni Bonn, sowie der Vorstand des Bionik-Kompetenznetzwerks Biokon, Prof. Speck, Uni Freiburg, die feierliche Ehrung der Gewinnerteams.
Jurymitglieder sind u.a. Dr. Rainer Erb, Geschäftsführer des Bionik-Kompetenznetzwerks, Berlin, Dr. Heike Beismann, Leitung der VDI-Gesellschaft Technologies of Life Sciences, Düsseldorf, sowie Dipl.-Pol. Eike Meyer, vom Rat für Nachhaltige Entwicklung, Berlin. Bewertungskriterien für die Filme sind die Originalität der Idee, die sachliche Richtigkeit der wissenschaftlichen Inhalte, Dramaturgie sowie die Vermittlung des nachhaltigen Nutzens für die Gesellschaft.

Futurevision hat mit Schülern der Regensburger Domspatzen bei FESTO einen Film über den Bionic Handling Assistant gedreht, der auch Markus Fischer, Leiter Corporate Design, FESTO bei der Preisverleihung sichtlich gefallen hat: Jugend filmt Bionik hat junge Menschen für die Bionik begeistert und tolle, spannende und witzige Ergebnisse hervorgebracht. Mit unserem Bionic Learning Network, das zusammen mit Studenten und Partnern an Hochschulen und Instituten bionische Projekte verwirklicht, möchten wir den Ingenieurnachwuchs begeistern und für Technik, Bionik und Wissenschaft interessieren. Festo kann hiermit junge Ingenieurinnen und Ingenieure gewinnen, damit wir auch in Zukunft tolle Projekte präsentieren können und somit zum weltweiten Erfolg von Festo beitragen.

Jugend filmt Bionik versteht sich als innovative Schnittstelle zwischen Bildung, Forschung und Wirtschaft und wurde vom Rat für Nachhaltige Entwicklung mit dem Qualitätslabel impulsgebendes Werkstatt N-Projekt 2011 ausgezeichnet.

Erweitertes Konzept ab 2012
Der Wettbewerb soll von 2012 an zweijährig durchgeführt und unter dem Titel Jugend filmt Zukunft thematisch erweitert werden: Nachhaltige Zukunftstechnologien mit Themenschwerpunkten wie Energy, Mobility, Life Science, Green IT, sowie Architecture & Design, Smart Materials und Sustainable Lifestyles stehen dabei im Fokus.
Die gemeinnützige futurevision GmbH aus München, die den Medienwettbewerb ausrichtet, möchte den Nachwuchs über das kreative Medium Film für Ingenieurberufe begeistern und bei Jugendlichen das Vertrauen in eigene Ideen und die eigene Kreativität stärken, die später auch in der Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Verfahren benötigt werden. Die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland können wir langfristig nur sichern, indem wir in der Bildung frühzeitig die Weichen auf Kreativität und Innovationsstärke stellen, so die Geschäftsführerin Silke Kraus.

Weiterführende Informationen unter www.jugendfilmtbionik.de.

Die Gewinner

1. Preis: Der Salvinia-Effekt
Den Jugendlichen ist es bei der Verfilmung des aktuellen Forschungsprojekts von Lotuseffekt-Entdecker Prof. Barthlott gut gelungen, die Entdeckung des Salvinia-Effekts klar verständlich, wissenschaftlich korrekt und humorvoll darzustellen. Der Spielfilm greift unterschiedliche interessante Aspekte auf: Zum einen wird gezeigt, dass wissenschaftliche Entdeckungen von der ersten Idee bis zur praktischen Umsetzbarkeit viel Zeit brauchen. Zum anderen wird im geschickten Spiel von Stereotypen demonstriert, dass der wirtschaftliche Erfolg auch entscheidend von rechtlichen Fragen und einer professionellen Vermarktung abhängt.

2. Preis: Der Federrüsselfisch
Der Fokus des Films liegt auf der Bedeutung der Teamarbeit für den Forschungs- und Entwicklungsprozess innovativer Produkte. Kein anderer Drehort ist dafür besser geeignet als das in der Automatisierungstechnik weltweit führende Unternehmen Festo, das für den Bionik-Handling-Assistant – dessen Entwicklung im Film als Beispiel einer gelungenen Mensch-Maschine-Interaktion dargestellt wird – mit dem Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten ausgezeichnet wurde.

3. Preis: Der Film Liebesrezept für die Umwelt
Drehort des charmanten Films war das niederbayerische Unternehmen ERLUS, das weltweit den ersten selbstreinigenden Dachziegel auf den Markt gebracht hat.
Der Kurzfilm stellt von Beginn an den nachhaltigen Nutzen der Innovation für die Gesellschaft in den Vordergrund. Die Rahmenhandlung ist mit einer sich anbahnenden Liebesgeschichte jugendaffin gestaltet und die Ideengeberin für die nächste bahnbrechende Innovation ist eine Auszubildende, so dass der Spielfilm für Jugendliche ein hohes Identifikationspotenzial bietet.

Zeichenzahl (8.108)

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