Der Trainer vom 1.FC Köln steht schon nach wenigen Bundesligaspielen in der Kritik.
“Schuld” daran ist das von Stale Solbakken entworfene taktische Korsett, daß er den Geißböcken überstülpen will.
Aber kann die Mannschaft die Vorgaben des Norwegers, der genau mit diesem für die Kölner noch ungewohnten System erfolgreich in der Champions League mit dem FC Kopenhagen gespielt und mehrere Meisterschaften hintereinander gewonnen hat, umsetzen?
David Niedermeier, Lizenztrainer von www.DVDFussballtrainer.de, hat das System Solbakken in einem Video Fußballtrainer und an Taktik interessierte Fans analysiert und zeigt die Vor- und Nachteile des manchmal riskanten Systems auf:
Der 1.FC Köln agiert sowohl in der Defensive als auch in der Offensive mit einem 4-4-2. Besonders auffällig ist, dass versucht wird, mit den Außen- und Innenverteidigern sehr hoch zu stehen und die 6er kompakt vor die Viererkette zu positionieren. Somit wird der gefährliche Bereich in der Spielmitte sehr eng.
Das bedeutet: Wenn ein gegnerischer Außenverteidiger einen Paß auf die Stürmer in der Mitte spielen wollen, können beide 6er extremen Druck ausüben um so den Ball zu erobern und schnell kontern zu können.
Die Gefahr dieser Grundausrichtung besteht darin, dass der Raum zwischen dem sehr hoch spielenden Torwart sehr groß ist und deswegen das System von Solbakken sehr anfällig in der Defensive ist, wenn lange Bälle oder Pässe in die Schnittstellen der Viererkette gespielt werden.
Der Vorteil des Systems:
Für Köln selbst ergibt diese Aufstellung gute Kontermöglichkeiten, weil man den Ball relativ nah am Tor gegen einen ungeordneten Gegner erobern und durch einen schnellen Umschaltprozess torgefährlicher werden kann.
Der Nachteil des Systems:
Immer wenn der Ball in die Schnittstellen gespielt oder oben darüber in die freien Räume hinter der Abwehrkette gehoben wird, ist man sehr konteranfällig, vor allem wenn der Gegner extrem schnelle Leute auf den Flügeln hat. Für den Torwart ist es grundsätzlich auch schwieriger zu spielen, da er sehr weit draußen, sozusagen als Libero spielen, muß und sich bei Pässen in die Tiefe leicht verschätzen kann. Früher standen in der Regel die Verteidiger tiefer, dadurch war der Raum für den Torwart viel einfacher abzudecken. Daher wird auch die Kölner Nummer 1, Michael Rensing, seine Spielweise umstellen müssen.
Situatives Pressing:
Viele Trainer und Spieler haben gelernt, das Spiel über die Außen zu lenken: Das heißt man stellt das Zentrum zu, um den Gegner über die Außen kommen zu lassen.
Stale Solbakken hat jedoch anderes vor:
Köln versucht den Ball durch situatives Pressing m Zentrum zu erobern. Dafür sollen seine Flügelspieler die Außenbahnen zustellen. So werden die gegnerischen ballführenden Außenverteidiger ins Zentrum gelenkt, damit dann hier die Balleroberung stattfidnen kann. Die Folge: Köln hätte dann dadurch den kürzeren Weg zum Tor.
Die Gefahr besteht darin, dass relativ leicht viele Räume für den Gegner entstehen, wenn die Außenverteidiger nach innen ziehen können

Stale Solbakken möchte daher, dass der 6er weit in die Ballseite hineinschiebt und die Gefahrenstelle schließt. Trotzdem bleiben die Pässe in die Schnittstellen der Kölner Abwehr durch diese taktische Ausrichtung sehr gefährlich und laden den Gegner dazu ein, mit Flugbällen oder Gassenpässen in die Räume hinter der Kette in vollem Tempo hineinzustoßen, daß auch für den Torwart keine Möglichkeit hat, die Bälle abzulaufen.
DVDFussballtrainer David Niedermeier ist der Ansicht, daß die Höhe der 4er Kette auch sehr davon abhängt, wie schnell die Außenverteidiger gegenüber den gegnerischen offensiven Mittelfeldspielern sind.
Denn wenn die Außen schneller als die Verteidiger sind entstehen so viele Eins gegen Eins Situationen gegen den Torwart. Außerdem hängt es davon ab, wie gut der Gegner Flugbälle und Gassenpässe in die Räume vor dem Kölner Tor spielen kann.
Der Kölner Trainer Solbakken möchte daß die Stürmer und 6er so viel Druck auf das zentrale Mittelfeld ausüben, dass der Gegner diesen Flugball gar nicht spielen kann.
Verschiedene Pressingsignale
1. Wenn der Abstand vom Stürmer zum Verteidiger sehr groß ist, wird kein Pressing gespielt, sondern Köln versucht das Band kompakt zu halten.
Sobald Solbakkens Spieler aber merken, dass ein schlechter gespielter Ball unterwegs ist, der bei der Ballannahme Probleme machen könnte, wird sofort daraufgegangen und Pressing gespielt.
2. Ein gegnerischer Verteidiger steht mit Rücken zum Tor. Die Kölner Stürmer stellen dann die Innenverteidiger zu = Pressingsignal an die Mannschaft.
Das Pressingsignal kommt hierbei von dem ballnahen Stürmer. Das heißt die komplette Abwehr richtet sich nach dem Stürmer. Das ist auch sinnvoll, weil die Mitspieler leicht sehen können, was ihr Stürmer macht. Wenn dann der Stürmer draufgeht, müssen alle nachschieben. Wenn dann nicht alle mitziehen kann, hat Köln durch einen klugen Pass einen Mann weniger hinter dem Ball und ist in der Defensive sehr anfällig.
Solbakken verlangt von seinem Team als Kollektiv gegen den Ball zu arbeiten, denn so kann dann Köln gut den Ball erobern.
Antizipation
Ein Stürmer antizipiert meist nicht defensiv, das heißt er spielt nicht die vorsichtige defensivere Variante bei Ballbesitz des Gegners, sondern hat immer die Variante im Kopf, möglichst schnell nach vorne spielen zu können. DVDFussballtrainer David Niedermeier nennt den Stürmer einen “Offensiv-Antizipierer”.
Gefährlich beim 4-4-2 ist auch immer der Umschaltprozess. Denn in den Augen von Niedermeier wäre das Zentrum mit einem zusätzlichen 10er viel stärker. Aber auch das hängt wesentlichauch vom Antizipieren der Spieler ab.
DVDFussballtrainer – Fischer Niedermeier Schuppke GbR
Nepomuk Fischer
Lena-Christ-Straße 50
82152 Martinsried
Deutschland
E-Mail: webmaster@dvdfussballtrainer.de
Homepage: http://www.dvdfussballtrainer.de
Telefon: +49 (089) 74 97 42 01
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