Bericht von Glassdoor Economic Research zeigt: Einstellungsverfahren dauern immer länger

Studie untersucht längere Einstellungsprozesse in den USA, Kanada, Australien und wichtigen europäischen Staaten — Arbeitgeber intensivieren Auswahlverfahren: Background-Checks, Drogentests, Fertigkeits- und Persönlichkeitstests nehmen zu

Bericht von Glassdoor Economic Research zeigt: Einstellungsverfahren dauern immer länger

(Mynewsdesk) MILL VALLEY, CA — (Marketwired) — 06/19/15 — Personalvermittler und Arbeitsplatzsuchende wollen oft wissen, weshalb ein Einstellungsverfahren so lange dauert. Folgt man einem heute von Glassdoor Economic Research veröffentlichten Bericht, gibt es wenig Anlass auf Hoffnung: Die Dauer von Bewerbungsverfahren hat seit 2010 weltweit um 3,3 bis 3,7 Tage zugenommen. In den USA dauert ein Bewerbungs- und Einstellungsverfahren nun durchschnittlich 22,9 Tage. Und in Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich dauern Einstellungen im Durchschnitt sogar noch vier bis neun Tage länger als in den USA und Kanada (22,1 Tage).

“Die Verzögerungen, die bei Einstellungsverfahren auftreten, kosten sowohl den Arbeitgebern als auch den Stellenbewerbern Geld. Überraschenderweise wurde die Dauer von Bewerbungs- und Einstellungsverfahren bisher kaum aus der Perspektive der Arbeitssuchenden untersucht. Zudem gibt es wenige Studien dazu, wie die Richtlinien der Personalabteilungen in den verschiedenen Wirtschaftssektoren die Verzögerungen in der Stellenbesetzung beeinflussen”, erläutert Dr. Andrew Chamberlain, Chief Economist bei Glassdoor. “Dieser Bericht von Glassdoor Research trägt dazu bei, die Wissenslücken in diesem Bereich zu schließen, und bietet neue Einsichten zu den Fristen, die aus der Perspektive der einzelnen Jobsuchenden verstreichen, bis es zu einer Stellenbesetzung kommt.”

In der jüngsten Studie mit dem Titel “Why is Hiring Taking Longer?”(1) untersucht Chamberlain genau diesen Sachverhalt, indem er aus einem neuen Blickwinkel – dem der Bewerber – die Bewerbungs- und Einstellungsverfahren unter die Lupe nimmt. Der Bericht berücksichtigt sechs Länder und präsentiert statistische Daten und Analysen zu den aktuellen Trends hinsichtlich der Dauer von Einstellungsverfahren unter Einbeziehung einzigartiger Datenquellen: Die Auswertung von Bewerbungsgesprächen von Arbeitssuchenden, die ihre Erfahrungen auf Glassdoor mitteilten. In dem Bericht werden vier zentrale Aspekte untersucht: durchschnittliche Fristen von Einstellungsverfahren im vergangenen Jahr; Veränderungen im Zeitverlauf; Faktoren, die zu Verzögerungen beitragen; und Ursachen der Veränderungen. Neben den länderspezifischen Unterschieden untersucht die Studie auch die genannten vier Aspekte unter Berücksichtigung der Unternehmensgröße, Berufs- bzw. Stellenbezeichnung, Standort und Branche.

Die Dauer von Einstellungsverfahren variiert – und nimmt zu, weltweit!

Die Zeit, die ein Stellenbewerber aufbringen muss, um ein Bewerbungsverfahren zu durchlaufen, unterscheidet sich weltweit deutlich. In den Vereinigten Staaten nahm ein Einstellungsverfahren im Jahr 2014 im Durchschnitt 22,9 Tage in Anspruch, verglichen mit nur 12,6 Tagen im Jahr 2010. Nur in Kanada berichten Arbeitssuchende über noch kürzere Fristen bei den Einstellungsverfahren (durchschnittlich 22,1 Tage). Demgegenüber berichteten Bewerber in Frankreich, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und Australien von deutlich längeren Bewerbungs- und Einstellungsverfahren. Französische Bewerber meldeten Einstellungsprozesse mit der längsten Dauer (31,9 Tage), gefolgt von Deutschland (28,8 Tage), dem Vereinigten Königreich (28,6 Tage) und Australien (27,9 Tage).

Zunahme an Eignungstests und Background-Checks durch Arbeitgeber verlängert Einstellungsverfahren

Während es in den letzten Jahren bei den Methoden für Bewerbungsgespräche kaum zu Veränderungen kam, berichten Bewerber von einer Zunahme bei anderen Arten von Kontroll- und Auswahlverfahren. So stiegen in den USA die Background-Checks bei Stellenbewerbern in den letzten Jahren von 25 Prozent (2010) auf 42 Prozent im Jahr 2014. Andere Verfahren zur Überprüfung der Eignung von Bewerbern, die inzwischen an Bedeutung gewonnen haben, umfassen Qualifikationstests (von 16 Prozent im Jahr 2010 auf 23 Prozent im Jahr 2014), Drogentests (von 13 auf 23 Prozent im selben Zeitraum) und Persönlichkeitstests (von 12 auf 18 Prozent).

Dieses zusätzliche “Screening” durch die Arbeitgeber trug zu einer statistisch signifikanten Zunahme der durchschnittlichen Dauer von Einstellungsverfahren bei, die sich in Einzelfällen um eine ganze Woche verlängerte. Insofern die Arbeitgeber ihre Einstellungsprozesse selbst bestimmen, bildet dieses “Screening” einen zeitrelevanten Faktor im Einstellungsverfahren, der vollständig der Kontrolle durch die Abteilungen für Personalwesen und Personalbeschaffung unterliegt.

Größe, Sektor und Standort des Arbeitgebers sind wichtige Faktoren — Großunternehmen und staatliche Einrichtungen nehmen sich mehr Zeit

Betrachtet man den Einstellungsprozess aus der Perspektive der Bewerber, so zeigt sich, dass die Dauer des Verfahrens vom Arbeitgeberprofil, also von der Branchenzugehörigkeit, dem Standort, der Mitarbeiterzahl usw., beeinflusst wird. Bewerber für eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst melden die längsten Wartezeiten bei Einstellungsverfahren: Diese reichen von 49,5 Tagen in Australien bis zu 60,4 Tagen in den USA. Demgegenüber können sich Bewerber bei Franchise-Unternehmen am schnellsten einen Arbeitsplatz sichern: In Australien dauert hier das Einstellungsverfahren lediglich 8 Tage und in den USA 10,6 Tage. Dies mag auch erklären, weshalb Stellenbewerber in der Region Washington D.C. von längeren Einstellungsverfahren berichten, da es dort überdurchschnittlich viele Stellen in staatlichen Einrichtungen gibt. Bewerber in der US-Hauptstadt geben als durchschnittliche Dauer von Einstellungsverfahren 34,4 Tage an, also fast doppelt so viel Tage wie in Miami (18,6 Tage), um eingestellt zu werden.

Zudem mussten sich Bewerber in den USA, Kanada und im Vereinigten Königreich bei Arbeitgebern mit 10 bis 49 Angestellten auf Einstellungsverfahren vorbereiten, die zwischen 15,2 und 16,9 Tagen dauerten. Bei Konzernen mit über 100.000 Beschäftigten dauerten die Einstellungsverfahren in diesen drei Ländern hingegen 23,0 bis 36,1 Tage.

Nicht alle Jobs sind gleich bei Bewerbungsverfahren — Bewerber für den Polizeidienst müssen besonders geduldig sein

Bewerber für Tätigkeiten im öffentlichen Dienst, an Universitäten und in Führungsetagen erwarten in der Regel die längsten Einstellungsverfahren. Wer in den USA Polizist werden möchte, muss sich auf einen Bewerbungs- und Einstellungsmarathon vorbereiten, der im Schnitt 127,6 Tage dauert, gefolgt von Patentprüfern (87,6 Tage), Universitätsdozenten und Juniorprofessoren (58,7 Tage), Führungskräften wie Senior Vice Presidents (55,5 Tage) und Programmanalysten (51,8 Tage).

Die kürzesten Verfahren betreffen in der Regel Arbeitsplätze mit routinemäßigen Tätigkeiten und niedrigeren Anforderungen an die beruflichen Qualifikationen. Die kürzesten Einstellungszeiten wurden bei Einstiegsjobs im Marketing (3,9 Tage) und Verkauf (5,4 Tage), Barkeepern und Kellner(innen) (5,7 Tage), Einstiegsjobs in der Kundenbetreuung (5,9 Tage) und Tellerwäschern (6,9 Tage) festgestellt.

Bewerberprofil ohne Einfluss auf Dauer von Bewerbungsgesprächen und Einstellungsverfahren

Die Studie von Glassdoor Research untersuchte zur Bewertung der einzelnen Einflussfaktoren auf Einstellungsverfahren auch das Profil einzelner Arbeitsplatzsuchender, darunter Geschlecht, Alter und höchster Ausbildungsabschluss. In allen Fällen konnte festgestellt werden, dass das Bewerberprofil keinerlei statistische Auswirkungen auf die Dauer von Einstellungsverfahren hatte.

Lesen Sie den vollständigen Bericht von Glassdoor Research mit dem Titel “Why is Hiring Taking Longer?” und erfahren Sie mehr darüber, wie die Länge von Bewerbungs- und Einstellungsverfahren durch die jeweilige Branche, Unternehmensgröße, Stellen- und Tätigkeitsbezeichnung beeinflusst wird: http://www.glassdoor.com/research/studies/time-to-hire-study/

Besuchen Sie Glassdoor Research (www.glassdoor.com/research), um die jüngsten Berichte über Arbeitsmärkte und Beschäftigung einzusehen. Folgen Sie @ADChamberlain auf Twitter, um mehr über Berichte zu Arbeitsmarkttheorien, Job-Trends und die Auswirkungen der Transparenz bei Arbeitsplätzen zu erfahren.

(1) Die Ergebnisse des Berichts beruhen auf der Auswertung von 344.250 anonymen Befragungen, die von Arbeitsplatzsuchenden über einen Zeitraum von sechs Jahren zwischen Februar 2009 und Februar 2015 bei Glassdoor beantwortet wurden.

Über Glassdoor Glassdoor ist das transparenteste Portal für Jobsuchende und Recruiter, das mit seinem neuen Ansatz die Art und Weise revolutioniert, wie Menschen Arbeit suchen und Unternehmen Fachkräfte anwerben. Glassdoor kombiniert kostenfreie und anonyme Kommentare, Arbeitgeberbewertungen und Gehaltsangaben mit Stellenanzeigen, um Jobsuchenden dabei zu helfen, den besten Arbeitsplatz zu finden, und ihnen zugleich Information zu wichtigen Fragen bereitzustellen, die während der Arbeitsplatzsuche, des Bewerbungsverfahrens, der Vorbereitung auf Einstellungsgespräche und den Gehaltsverhandlungen auftreten können. Arbeitgebern bietet Glassdoor Lösungen zur Personalbeschaffung und Markenbildung, die es den Unternehmen ermöglichen, zu einem Bruchteil der Kosten anderer Kanäle hochqualifizierte Mitarbeiter anzuwerben. Glassdoor hat derzeit 30 Millionen Mitglieder und veröffentlicht Inhalte aus über 190 Ländern. Das Unternehmen betreibt zudem eine der beliebtesten Apps für Jobsuche auf iOS- und Android-Endgeräten. Glassdoor nahm 2008 seinen Betrieb auf und hat seither ungefähr 160 Mio. Dollar Finanzierungsmittel von Unternehmen wie z.B. Google Capital, Tiger Global Management, Benchmark, Battery Ventures, Sutter Hill Ventures, DAG Ventures und Dragoneer Investment Group erhalten.

Glassdoor.com ist eine eingetragene Marke von Glassdoor, Inc.

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Pressekontakt:
Samantha Zupan
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