Hinweis für Redaktionen: Der Abdruck und die Veröffentlichung dieser Ausarbeitung sind honorarfrei und ausdrücklich erwünscht – bei Nennung der Quelle.
Diese sieben Gedanken begleiten mich seit vielen Jahren. Sie sind keine Theorie, keine Methode, kein Konzept – vielmehr sind sie eine innere Spur. Sie haben sich eingeprägt in meine Arbeit, in meine Haltung, in mein Wahrnehmen und Gestalten. Was hier versammelt ist, ist nicht bloß ein Text über Gestaltung, sondern Ausdruck eines Denkens, das sich durch Tun gebildet hat.
Die Impulse stammen aus der Lehre Catharine Rembert. Ohne sie direkt zu zitieren, formuliere ich in den _sieben Gedanken_ Überlegungen, die durch ihre Übungen und ihre Haltung zum Sehen angestoßen wurden. Ihre Art, mit Linie, Raum, Reduktion, Schatten, Wiederholung und Fragmenten zu arbeiten, war für mich kein didaktisches Modell – sondern eine Einladung zur Aufmerksamkeit.
Diese Einladung hat mich nicht losgelassen. In vielen meiner Werke, Entwürfe und Entscheidungen sind ihre Spuren sichtbar – nicht als Wiederholung, sondern als Weiterführung.
Die _sieben Gedanken_ sind in einem Ton geschrieben, der dem entspricht, was auch die Gestaltung sein kann: ruhig, konzentriert, offen für Zwischentöne. Sie sprechen nicht im Modus der Erklärung, sondern im Rhythmus des Erkundens.
Was folgt, ist keine geschlossene Lehre. Keine Anleitung. Es ist ein Versuch, mit Worten zu umkreisen, was oft zwischen den Worten geschieht: Wahrnehmung. Präsenz. Haltung.
Die _sieben Gedanken_ stehen für etwas, das in mir begonnen hat, als ich begann, die Gestaltung nicht als äußeren Ausdruck, sondern als innere Bewegung zu verstehen.
GEDANKE 1: Die Linie als Entscheidung
_Ein erster Gedanke – im Schatten einer Geste_
Man könnte meinen, die Linie sei etwas Einfaches.
Ein Anfang. Ein Ende.
Eine Kontur, die etwas abgrenzt – und dadurch Form schafft.
Doch so, wie Catharine Rembert sie lehrte, war sie mehr:
Sie war keine Repräsentation, sondern Präsenz.
Keine Beschreibung, sondern eine Entscheidung.
Remberts Schattenriss-Übungen – auf den ersten Blick eine altmodische Technik –
waren in Wahrheit hochmoderne Schulungen im bewussten Sehen.
Kein Skizzieren, kein Nachfahren, kein Modellieren im Sinne eines “richtigen Bildes”.
Sondern ein Spüren:
Wo beginnt eine Form für mich?
Und – ebenso wichtig – wo hört sie auf?
Die Linie wird zur existenziellen Geste.
Nicht im Pathos, sondern im Praktischen.
Denn wer zeichnet, muss wählen.
Und wer wählt, übernimmt Verantwortung – für das Sichtbare.
Für das, was durch die eigene Hand ins Licht tritt.
Diese Entscheidung ist keine rein technische.
Sie ist eine Haltung zur Welt.
In einer Zeit, in der Bildproduktion automatisiert ist,
in der Gesten standardisiert und Filter über alles gelegt werden,
wird die bewusst gesetzte Linie zur Widerrede.
Sie sagt:
Ich sehe selbst.
Ich entscheide selbst.
Ich bin kein Abbild-Apparat.
Rembert verstand diese Haltung nicht als Technik,
sondern als Schulung –
nicht nur für Künstler, sondern für Menschen.
Denn das bewusste Sehen –
das Setzen einer Linie –
verändert auch den Blick aufs Leben.
Was nehme ich wahr?
Wo ziehe ich eine Grenze?
Was lasse ich außen vor – und warum?
In ihren Kursen bedeutete das: innehalten.
Nicht den Pinsel einfach führen lassen.
Nicht schnell skizzieren,
sondern die Hand zwingen, zu spüren, was sie tut.
Und plötzlich wurde sichtbar,
wie viel Kraft in einer einzigen Linie liegt.
Wie viel Klarheit in einer bewussten Setzung.
Wie viel Mut in einem Verzicht auf Ausschmückung.
Diese Linie – sie ist nicht perfekt.
Sie ist nicht illustrativ.
Aber sie ist ehrlich.
Sie ist da.
Und sie bedeutet etwas.
In diesem Sinne war die Linie bei Rembert kein Mittel zum Zweck,
sondern ein Medium des Denkens.
Ein Gedanke mit der Hand gezogen.
Ein Satz ohne Worte.
Ein sichtbares Ja zur Gegenwart.
Gestaltung, so verstanden, ist nicht das Entwerfen eines Bildes.
Es ist das Entwerfen einer Position.
Ein Schüler Remberts schrieb einmal an den Rand seiner Übung:
“Ich habe heute nicht gelernt zu zeichnen –
aber ich habe verstanden, wo ich stehe. “
Vielleicht ist das die eigentliche Funktion der Linie:
Nicht etwas darzustellen –
sondern sichtbar zu machen,
wo das Ich beginnt.
Und wie es in der Welt steht.
GEDANKE 2: Der Raum dazwischen
_Ein Gedanke über das, was nicht gezeichnet ist – und trotzdem spricht_
Wenn wir über Gestaltung sprechen, reden wir oft über Formen.
Über das Sichtbare. Das Konturierte. Das gesetzte Bild.
Doch was ist mit dem, was nicht gezeichnet wurde?
Catharine Rembert hatte eine stille, aber eindringliche Art,
diesen Raum ins Denken zu holen.
Nicht als Mangel – sondern als Möglichkeit.
Nicht als Leerstelle – sondern als Substanz.
Der Raum zwischen den Dingen war für sie kein Vakuum,
sondern ein Resonanzraum.
Etwas, das verbindet – oder trennt.
Und gerade dadurch: zum Klingen bringt.
Ihre Lehre war nie bloß formbezogen. Sie war raumbewusst.
Nicht im architektonischen Sinn, sondern als Haltungsfrage:
Wie viel lasse ich offen?
Was darf unausgesprochen bleiben?
Wo entsteht Spannung – nicht durch das, was ich sage,
sondern durch das, was ich nicht sage?
Zwei schlichte Formen konnten nebeneinander liegen –
und plötzlich entstand etwas Drittes.
Etwas Ungesagtes, Ungezeichnetes – und dennoch spürbar.
Ein Zwischenraum, der sich nicht aufdrängt, aber trägt.
Wie ein Blick, der nicht auf etwas gerichtet ist,
sondern dazwischen verweilt.
Solche Räume fordern Geduld.
Sie öffnen sich nicht auf den ersten Blick.
Sie laden nicht zum schnellen Konsum –
sondern zum Verweilen.
Denn Leere stellt eine Frage:
Hältst du das aus – dass da nichts ist und trotzdem etwas geschieht?
Im Alltag überzeichnen wir solche Räume oft mit Eindeutigkeit.
Wir füllen sie mit Meinungen, mit Erklärungen, mit Lautstärke.
Remberts Lehre aber lud ein, anders zu sehen:
Nicht: _Was sehe ich? _
Sondern: _Was ist dazwischen? _
Nicht: _Welche Form ist richtig? _
Sondern: _Welche Spannung entsteht zwischen den Formen? _
Vielleicht liegt hierin ein tieferes Prinzip von Gestaltung:
Nicht Dinge zu machen –
sondern Beziehungen zu ermöglichen.
Nicht zu bauen –
sondern zu balancieren.
Der Zwischenraum – das ist der Ort, an dem Beziehung sichtbar wird.
Zwischen Linie und Fläche.
Zwischen Figur und Grund.
Zwischen dem Ich und dem Anderen.
In der Musik ist es die Stille zwischen den Tönen, die Rhythmus schafft.
In der Sprache ist es die Pause, die Bedeutung atmen lässt.
In der Gestaltung ist es der unbesetzte Raum,
der zeigt, wie etwas wirkt.
Vielleicht ist dies einer der leisesten Gedanken –
aber gerade deshalb: einer der kraftvollsten.
Nicht, weil er uns sagt, was zu tun ist –
sondern weil er uns erinnert,
was wir oft übersehen:
Dass Gestaltung nicht nur im Machen geschieht –
sondern im Lassen.
Nicht nur in der Form –
sondern im Dazwischen.
GEDANKE 3: Die Form als Beziehung
_Ein Gedanke über das Nebeneinander – und was daraus entsteht_
Eine Form ist nie allein.
Auch wenn sie für sich steht, steht sie immer _zu_ etwas.
Catharine Rembert verstand Form nicht als abgeschlossenes Objekt,
sondern als Teil eines Gefüges.
Sie war nicht isoliert – sondern in Beziehung.
In ihren Übungen – mit Buchstaben, Papierflächen, einfachen Körpern –
ging es nie nur darum, _was_ etwas ist,
sondern immer auch: _Was geschieht daneben? _
Ein Kreis auf einem Blatt – ist das eine Form?
Oder wird er erst durch den Abstand zum Rand,
durch das Verhältnis zu einem zweiten Kreis,
durch seine Position im Raum –
zu etwas Bedeutsamem?
Remberts Blick auf Gestaltung war ein relationaler.
Nicht analytisch – sondern empfindsam.
Wie wirkt eine Linie, wenn daneben eine andere verläuft?
Wie verändert sich eine Fläche, wenn sie Teil einer Gruppe ist?
Was bedeutet ein Element – nicht für sich, sondern im Zusammenspiel?
In diesem Denken wird Gestaltung zur Beobachtung von Verhältnissen.
Nicht im mathematischen Sinn.
Sondern im wahrnehmenden, fühlenden.
Es geht nicht um Regeln.
Es geht um Spannung.
Um Nähe.
Um Abstand.
Und um das stille Wissen:
Was ich setze, wirkt nicht nur durch sich selbst –
sondern durch das, was es in Bewegung bringt.
In ihren Übungen waren Formen nie isoliert.
Es gab kein “für sich”.
Nur ein “im Zusammenhang”.
Und dieses Zusammenhangsdenken – es wirkt nach.
Nicht nur im Gestalten.
Auch im Sehen.
Auch im Leben.
Denn jede Entscheidung im Raum zieht eine andere nach sich.
Jede Betonung bringt ein Ungesagtes mit.
Jede Form fordert Reaktion.
In der Schule der Wahrnehmung, die Rembert entwarf,
lernte man nicht nur, wie etwas aussieht –
sondern, wie es _wirkt. _
Wie es mit anderem zusammen klingt.
Oder stört.
Oder verschwindet.
Oder hervortreten darf.
Gestaltung wurde so zu einer Art Beziehungskunde.
Nicht moralisch.
Nicht didaktisch.
Sondern sehender.
Langsamer.
Wacher.
Und plötzlich merkt man:
Eine Form ist nicht neutral.
Sie ist eine Antwort auf ihre Umgebung.
Oder eine Frage.
Manchmal beides.
GEDANKE 4: Reduktion als Zugang
_Ein Gedanke über das Wenige – das mehr sehen lässt_
Weniger ist nicht weniger.
Nicht in der Lehre Catharine Remberts.
Reduktion bedeutete für sie keinen Verzicht.
Sondern Konzentration.
Eine bewusste Begrenzung –
um klarer zu sehen, was da ist.
In ihren Übungen wurde alles Überflüssige weggelassen.
Nicht aus Prinzip. Nicht aus stilistischer Strenge.
Sondern weil jedes Zuviel die Wahrnehmung zerstreut.
Kreis. Quadrat. Linie.
Formen, die man nicht erklären muss.
Formen, die gerade durch ihre Einfachheit
einen Raum schaffen – für Aufmerksamkeit.
Reduktion war für Rembert kein Stilmittel.
Sondern ein Mittel zur Schärfung.
Ein Weg zurück zu dem,
was trägt.
Was bleibt,
wenn alles andere wegfällt.
Es ist eine stille Schule.
Man sitzt vor einem leeren Blatt.
Vielleicht mit einem einzigen Kreis.
Und plötzlich stellt sich eine Frage:
Warum genau dort?
Was passiert, wenn ich ihn verschiebe?
Diese Fragen entstehen nur,
weil sonst nichts da ist, das ablenkt.
Reduktion lässt Dinge sprechen,
die sonst übertönt würden.
Sie zeigt nicht mehr –
aber sie zeigt _klarer_.
Sie ist eine Einladung:
Sich nicht zu verlieren in Möglichkeiten,
sondern sich einzulassen – auf _eine_.
Eine Form.
Eine Geste.
Ein Moment der Entscheidung.
Rembert traute ihren Studierenden zu,
mit wenig zu arbeiten.
Nicht, weil sie ihnen wenig zutraute –
sondern weil sie viel verlangte.
Das Wenige war keine Erleichterung.
Es war eine Herausforderung.
Nicht technisch – sondern innerlich.
Denn Reduktion bringt etwas zutage,
das in der Fülle oft verborgen bleibt:
Den eigenen Blick.
Die eigene Handschrift.
Die eigene Entscheidung.
Nicht das, was möglich ist –
sondern das, was wesentlich ist.
Reduktion, so verstanden, ist kein Stil.
Es ist eine Haltung.
Eine Haltung, die Klarheit erlaubt,
weil sie Stille zulässt.
GEDANKE 5: Der Schatten als Tiefe
_Ein Gedanke über das, was sichtbar macht, ohne selbst im Licht zu stehen_
Was wir sehen, sehen wir durch Licht.
Das scheint selbstverständlich.
Doch in Catharine Remberts Lehre
war es oft der Schatten,
der uns wirklich sehen lehrte.
Nicht als Effekt.
Nicht als plastische Hilfe zur Raumillusion.
Sondern als stille Präsenz von Tiefe.
In ihren Übungen wurde der Schatten nicht “benutzt”.
Er wurde verstanden –
als etwas Eigenes.
Nicht bloß Mitläufer.
Sondern Spur.
Eine Spur in der Wahrnehmung.
Und in der Gestaltung.
Der Schatten zeigt nichts.
Aber er weist auf etwas hin.
Er deutet.
Er lässt uns spüren –
ohne sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen.
Vielleicht liegt darin seine Kraft:
Er zwingt die Form, in Beziehung zu treten.
Mit dem Raum.
Mit dem Gewicht.
Mit dem Unsichtbaren.
Der Schatten markiert keine Grenze.
Er zieht keine Linie.
Er erzählt von etwas,
das sich nicht greifen lässt –
aber spürbar wird.
Im Übergang vom Sichtbaren zum Angedeuteten
entsteht Tiefe.
Nicht als Illusion von Raum,
sondern als Intensität des Sehens.
Gestaltung, so verstanden, heißt nicht:
etwas sichtbar machen.
Sondern: sichtbar werden lassen,
was sonst im Hintergrund bleibt.
Der Schatten lässt die Form atmen.
Er gibt ihr Ruhe.
Er stellt sie nicht bloß –
aber er macht sie spürbar.
Ein Bild mit Licht und Schatten zeigt:
Klarheit entsteht nicht aus Kontrast.
Sondern aus dem Verhältnis.
Und dieses Verhältnis ist nie stabil.
Nie eindeutig.
Es verlangt vom Betrachtenden ein Mitgehen.
Ein Mitsehen.
Ein Aushalten.
Denn der Schatten ist nicht da,
um verstanden zu werden.
Er ist da, um Tiefe zu erzeugen –
nicht als Effekt,
sondern als Frage:
Was liegt hinter dem, was ich sehe?
Rembert stellte diese Frage nicht laut.
Aber sie ließ sie entstehen –
in jedem Blatt,
in jedem Dunkel neben einem Licht.
Und wer einmal gelernt hat,
den Schatten nicht als Störung zu sehen,
sondern als Teil der Form –
der sieht anders.
Nicht nur mit dem Auge.
Sondern mit der Zeit.
GEDANKE 6: Wiederholung als Erkenntnis
_Ein Gedanke über das Üben – und was sich darin verändert_
Wiederholen – das klingt nach Mühe.
Nach Mechanik. Nach Pflicht.
Doch bei Catharine Rembert war Wiederholung kein Drill.
Sie war eine Bewegung.
Eine Schleife,
in der sich nicht das Gleiche wiederholt –
sondern der Blick sich verändert.
In ihren Kursen wurde nicht geübt,
um etwas zu beherrschen.
Es wurde wiederholt,
um etwas zu sehen –
neu, anders, tiefer.
Ein Blatt.
Ein Kreis.
Ein Schatten.
Noch einmal.
Und noch einmal.
Nicht, weil der erste Versuch misslungen war.
Sondern weil jeder Versuch
eine andere Wahrnehmung freilegen konnte.
In dieser Art der Wiederholung
ging es nicht um Kontrolle.
Es ging um Öffnung.
Um das Zulassen kleiner Verschiebungen.
Denn was sich verändert,
ist nicht die Übung –
sondern der Übende.
Wiederholung schafft kein Wissen auf Abruf.
Sondern Vertrautheit.
Nicht als Routine,
sondern als langsames, tastendes Sehen.
Remberts Lehre ging davon aus:
Erkenntnis springt nicht.
Sie tastet sich voran.
Im Tempo der Aufmerksamkeit.
Im Rhythmus des eigenen Fragens.
Wiederholung war bei ihr kein Selbstzweck.
Sondern ein Gegengewicht –
gegen das vorschnelle Verstehen.
Gegen das Abhaken.
Gegen das “Ich weiß schon”.
Denn was wir oft tun,
tun wir oft nur oberflächlich.
Und was wir wiederholen,
zeigt – wenn wir still genug bleiben –
plötzlich etwas,
das vorher nicht da war.
Vielleicht ist diese Wiederholung auch ein Widerstand:
Gegen das Neue um des Neuen willen.
Gegen den Zwang zum Fortschritt.
Stattdessen: Tiefe.
Stattdessen: Geduld.
Stattdessen: Vertrauen –
dass etwas wächst,
wenn man bei ihm bleibt.
Das braucht Mut.
Und Zeit.
Denn Wiederholung ist keine Garantie.
Sie ist ein Angebot.
Ein Angebot, im Tun zu lernen,
was sich nicht erklären lässt.
Ein Angebot,
Form nicht als Produkt zu sehen,
sondern als Prozess.
Und vielleicht auch:
mich selbst nicht als Macher,
sondern als Lernenden.
GEDANKE 7: Die Collage als Formverständnis
_Ein Gedanke über das Zusammensetzen – und das Lassen von Brüchen_
Nicht alles muss eins sein.
Nicht alles passt.
Und das ist nicht das Problem.
Es ist die Einladung.
In Catharine Remberts Lehre war die Collage keine Spielerei.
Sie war eine Schule des Sehens.
Ein Raum, in dem Fragmente nicht verborgen –
sondern freigelegt wurden.
Ein Stück Handsatz.
Ein zerrissenes Foto.
Ein aufgeklebter Papierstreifen.
Nichts davon perfekt.
Aber alles: in Bewegung.
Im Werden.
In der Collage durfte etwas nebeneinander stehen,
was im klassischen Bildaufbau nicht “stimmig” war.
Und genau darin:
begann etwas zu sprechen.
Nicht im Sinne einer Aussage –
sondern im Sinne einer Haltung:
Das darf da sein.
Auch wenn es bricht.
Auch wenn es nicht auflöst.
Auch wenn es nicht erklärt.
Rembert ließ in der Collage ein Denken zu,
das nicht linear war.
Nicht harmonisch.
Aber offen.
Offen für Verschiebung.
Für Widerspruch.
Für das Unfertige.
In ihren Übungen lautete die Frage nicht:
“Wie bringe ich das alles in eine Form? “
Sondern:
“Was entsteht, wenn ich nichts glätte? “
Das ist ein anderes Verständnis von Gestaltung.
Eines, das sich nicht über Ordnung definiert,
sondern über Aufmerksamkeit.
Denn was in der Collage sichtbar wird,
ist nicht das Gefundene –
sondern das Zusammensetzen.
Die Geste,
etwas zu nehmen,
es zu verschieben,
es anders zu lesen.
Und damit:
eine neue Möglichkeit zu eröffnen.
Vielleicht war es gerade diese Offenheit,
die Rembert wichtig war.
Eine Form, die nicht festschreibt,
sondern fragt.
Nicht: _Was ist das? _
Sondern: _Was könnte das sein – im Verhältnis zu etwas anderem? _
So entsteht eine Gestaltung,
die nicht von Einheit lebt,
sondern von Beziehung.
Eine Gestaltung,
die nicht erklärt,
aber erfahrbar macht:
Vielfalt ist nicht das Gegenteil von Klarheit.
Sie ist ihr Boden.
Abschließende Gedanken
_Zur Weiterführung in Raum, Bild und Blick_
Was in diesen sieben Gedanken angedeutet wurde, findet seinen eigentlichen Ort nicht nur im Denken – sondern im Tun. In der Praxis. In der Stille eines Ateliers. Im Aufbau einer Fläche. Im Komponieren eines Bildes.
Die Prinzipien, die Catharine Remberts Lehre durchziehen, prägen auch meine fotografische Arbeit. Besonders dort, wo Gestaltung und Wahrnehmung über das hinausgehen, was sich eindeutig benennen lässt. In meiner Arbeit mit fotografischer Komposition – vor allem im Bereich der Avantgarde – sind es dieselben Fragen, die sich stellen:
Was sehe ich?
Was zeige ich?
Und was entsteht _zwischen_ diesen beiden Momenten?
Licht und Schatten spielen dabei keine Nebenrolle – sie sind Sprache. Sie formen, ohne zu zeichnen. Sie erzählen, ohne zu erklären. Es sind nicht Abbilder, die entstehen, sondern _Annäherungen_.
Oft sind es Formen, die so weit entfernt sind von der realen Abbildung, dass sie selbst zu einer eigenen Wirklichkeit werden. Als gäbe es sie nur im Kopf. Oder im Zwischenraum zwischen Bild und Betrachtung.
Diese Formen lösen sich vom Gegenstand.
Sie werden zu Illusionen.
Zu puren Fantasie.
Und genau dort, wo Eindeutigkeit schwindet, beginnt das Eigentliche:
Eine innere Resonanz.
Ein Bild, das nicht festhält, sondern bewegt.
Ein Gestalten, das nicht belehrt, sondern einlädt.
In meinen Ateliers wird Gestaltung zur offenen Praxis.
Sie meint nicht nur Grafikdesign, nicht nur visuelle Ordnung.
Sie meint auch: Spüren, was zwischen den Dingen geschieht.
Und das sichtbar zu machen – in einer Sprache, die Bilder sein dürfen.
Vielleicht ist genau das der Faden, der sich durch all meine Arbeiten zieht:
Das Sehen nicht als Technik zu verstehen –
sondern als Haltung.
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DREIFISCH
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Willkommen – ich bin Anselm Bonies, kreativer Begleiter, der das Spiel zwischen Farbe, Form und Gestaltung als Herzstück meiner Arbeit versteht.
In meiner Welt dreht sich alles um die Symbiose aus Fotografie, Film und Grafikdesign. Für mich bedeutet kreatives Arbeiten, nicht nur eindrucksvolle Werke zu schaffen, sondern auch Geschichten zu erzählen und Dialoge zu eröffnen – und das in enger Zusammenarbeit mit Ihnen. Ich sehe mich als jemanden, der nicht nur gestaltet, sondern begleitet. Als kreativer Partner entwickle ich mit Ihnen gemeinsam visuelle Erlebnisse, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen und die Wesenheit Ihrer Botschaft auf den Punkt bringen.
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Ob Sie eine starke Markenidentität aufbauen, ein einzigartiges visuelles Erlebnis gestalten oder eine Geschichte erzählen möchten, die Ihr Publikum berührt – ich bringe die Erfahrung, das Gespür und das technische Know-how mit, um Ihre Ideen lebendig werden zu lassen. Mein Ziel ist es, Ihre Vision so präzise und individuell wie möglich umzusetzen und dabei einen kreativen Prozess zu schaffen, der Ihre Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertrifft.
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