6. Breitband-Symposium in Garmisch-Partenkirchen: Digitalisierung erfordert schnelleren Ausbau der Breitbandnetze

6. Breitband-Symposium in Garmisch-Partenkirchen: Digitalisierung erfordert schnelleren Ausbau der Breitbandnetze

Zentraler Branchentreff: Langmatz Veranstaltung stellt mit 400 Teilnehmern aus dem In- und Ausland Besucherrekord auf / Branche diskutiert über Herausforderungen bei Glasfasererschließung und Vermarktung

6. Breitband-Symposium in Garmisch-Partenkirchen: Digitalisierung erfordert schnelleren Ausbau der Breitbandnetze

6. Breitband-Symposium: mehr als 400 Teilnehmer tagten im Kongress-Haus von Garmisch-Partenkirchen.

Bereits im sechsten Jahr in Folge bot die malerische Alpenkulisse der Zugspitzregion den attraktiven Rahmen für eine der wichtigsten Veranstaltungen der Glasfaserbranche: Das von der ortsansässigen Langmatz GmbH ins Leben gerufene und jährlich einmal stattfindende Breitband-Symposium. Am 15. und 16. März kamen dieses Jahr mehr als 400 Teilnehmer aus Deutschland und anderen europäischen Ländern zusammen, um sich im Kongress-Haus von Garmisch-Partenkirchen zu spannenden Themen rund um die Entwicklung von Breitbandnetzen und deren Vermarktung auszutauschen und am Open House im Werk Oberau teilzunehmen. Dort hatten die Besucher am zweiten Tag Gelegenheit, sich über alle Neuheiten zum Aufbau und Betrieb von Glasfasernetzen zu informieren und bei verschiedenen Workshops mitzumachen. Auch die Langmatz GmbH präsentierte in Oberau ihre aktuellen Entwicklungen, wie den neuen Glasfaserhaupt- und Netzverteiler sowie den kompakten Gf-AP, mit denen ein Netzausbau modular und wirtschaftlich erfolgen kann.

“Ich freue mich, dass die Resonanz zum Breitband-Symposium dieses Jahr so groß ist. Mehr als 400 Teilnehmer und 19 Partnerfirmen belegen die Attraktivität von FTTx”, erklärte Stephan Wulf, Vorsitzender der Geschäftsführung von Langmatz. Die hohe Teilnehmerzahl habe alle bisherigen Rekorde gebrochen und die Veranstaltung sich als wichtiger Branchentreff etabliert, sagte er in seinen Begrüßungsworten, in denen er den Mitarbeitern von Langmatz für die Organisation und den Partnerfirmen für deren Beitrag am erneuten Zustandekommen des Symposiums herzlich dankte. Im Anschluss an seine Eröffnungsrede, in der Stephan Wulf auch einen kurzen Rückblick in das für Langmatz besonders erfolgreiche Jahr 2016 gab – das Unternehmen konnte dank neuer Produkte und Märkte die 70 Millionen-Umsatzmarke knacken -, begannen die verschiedenen Vorträge. Gewohnt professionell und charmant wurde die Veranstaltung von Mirja Rasmussen, Vertrieb Langmatz, moderiert.

Hochkarätige Referenten informierten die Teilnehmer über aktuelle Herausforderungen bei der Glasfasererschließung und Vermarktung in Deutschland. Dabei ging es um den Ausbau vom Central Office bis zum Teilnehmer, vom Betrieb dieser Netze, ebenso wie um die Gewinnung von Bandbreiten durch den Einsatz von WDM-Technik. Explodierende Datenmengen durch Nutzung von hochwertigen interaktiven Spielen erläuterte die Gaming Industrie. Die heutigen Anforderungen an das IP-Core Netz und dessen Entwicklungen zur Aufnahme der steigenden Datenvolumen aus den Access Netzen wurden gleichfalls vorgestellt. Eine Gegenüberstellung von Point-to-Point zu GPON Netzen im Rahmen einer Podiumsdiskussion bildete den Abschluss des ersten Symposium-Tages.

Nachfrage für FTTB/H hinkt in Deutschland hinterher
Wolfgang Heer, Geschäftsführer Bundesverband Glasfaseranschluss e.V. (BUGLAS), machte mit seinem Thema “Best Practice: Wie Wholesale auf FTTB/H-Netzen zu höheren Deckungsbeiträgen und besseren Netzauslastungen führt”, den Auftakt. Er wolle den Unternehmen, die Glasfasernetze errichten und betreiben, mit seinem Vortrag Anregungen geben, intensiver darüber nachzudenken, ob sich der FTTB/H-Ausbau (Fibre-to-the-Building, Fibre-to-the-home) dadurch beschleunigen lassen könnte, indem man nicht nur sein Netz gegenüber Privatkunden, Geschäftskunden und Wohnungswirtschaft vermarktet, sondern auch gegenüber den großen Vorleistungsnachfragern. Ein gemeinsames Vorgehen, welches Aufbau, Vertrieb und Vermarktung auf mehreren Schultern verteile, sei der einzige Weg den Breitbandausbau zu beschleunigen, betonte er. In Deutschland sei mit einer Anbindung von 1,6 Prozent der Haushalte an FTTH/B die Nachfrage noch sehr gering und “hinkt hinterher”. Im EU-Durschnitt liegt dieser bei 9,4 Prozent. Es gebe aber derzeit einen Paradigmenwechsel: Marktteilnehmer erkennen, dass durch eine Kooperation von Wholesaler (ich habe ein Netz und biete ein Vorleistungsprodukt an) und Wholebuyer (ich kaufe ein Vorleistungsprodukt ein) es am Ende nur Gewinner gibt: die Infrastrukturanbieter, die Wholebuyer und die Endkunden – so sein Credo.

Es war einmal: Das Glas wurde belächelt und so mancher Bürgermeister schlief
Wo sich die Branche nach einem Jahr Bundesförderung befindet, verortete Christoph Bechtel, Projektleiter bei der GEO DATA GmbH, in seinem munteren Vortrag “Wo sich Wunsch, Planung und Realität ein Stelldichein geben”. Dass es seit dem November 2015 in Deutschland, dem Start der Bundesförderung für Infrastrukturprojekte mit einem heutigen Volumen von vier Milliarden Euro, mit dem Ausbau der Breitbandnetze nicht mehr so ruhig zugeht wie zuvor, schilderte er aus der Perspektive eines Planers. Wurde das Thema Glasfaserausbau von manch einem Bürgermeister vorher noch nach dem Motto “Das wird schon wer richten” ausgesessen, sei seitdem großer Planungsbedarf entstanden, um sich Fördergelder innerhalb der Fristen zu sichern. Bislang wurden bereits Anträge für 175 Projekte mit einem Volumen von rund 1,34 Milliarden Euro eingereicht. “Ein tolles neues Förderprogramm”, so Christoph Bechtel. Ob aber die Planungen der Förderanträge und die Realität zusammen passen, bezweifelte er, denn “Netzanbieter planen selber und anders”. Er schloss seinen Vortrag mit den Worten: “Was bleibt? Die Bundesregierung ist wach, alle Bürgermeister sind wach, Kupfer ist doof und Glasfaser die Zukunft”.

Vernetztes digitales Leben: Herausforderungen im IP Backbone
Der Frage, ob es sich bei den Digital Natives (deutsch: digitaler Ureinwohner), um die Gesellschaft von morgen handelt, ging Nico Meurer, Entwickler und Planer bei der Telekom Deutschland GmbH, nach. Als Infrastrukturanbieter zeigte er in seinem Referat aber auch auf, welche technischen Herausforderungen bestehen, die steigenden Datenvolumen zu beherrschen. Schon heute beschäftige sich die Telekommunikationsbranche mit zahllosen neuen Themen: dem sich schnell verändernden Konsumverhalten, einer hohen breitbandigen Abdeckung, hoher Anschlussperformance mit kurzen Latenzzeiten, Netzmodernisierung und IP-Transformation sowie die Glasfaser näher zum Kunden zu bringen. Dazu kommen der Aufbau von Data-Centern und Cloud-Strukturen sowie der Netz- und Datensicherheit, neue Technologieansätze und Big Data und last but not least die Etablierung neuer Denkweisen in Bezug auf Applikationen und Services. Allein die Anforderungen des globalen IP-Verkehrs lässt auch die Telekom nicht kalt: Lag der im Jahre 2015 noch bei 72 Exabyte (EB) so wird er 2020, so die Prognose, bei 195 EB liegen (1 Exabyte = 1 Milliarde Gigabyte). Laut Nico Meurer baut die Telekom jährlich rund 30.000 Kilometer Glasfaser in Deutschland aus. Damit gehe eine zukunftsfähige Planung des IP-Backbone-Netzes einher, die hochperformante und leistungsfähige LS- und LE-Router erfordere.

Ein Blick in die Zukunft: WDM-Technik ermöglicht mehr Bandbreite bei bestehenden Netzen
Bei dem Vortrag von Gerhard Lehmann, Vertriebsleiter Opternus GmbH, ging es darum, wie eine höhere Bandbreite auf bestehenden Netzen mit dem Wellenlängenmultiplextechnikverfahren (WDM) zu erzielen ist. Das WDM ist ein optisches Frequenzmultiplexverfahren, das bei der Übertragung von Daten via Glasfasertechnik verwendet wird – und in anderen Ländern, wie etwa den USA, bereits Anwendung findet. Im Kern gehe es dabei darum, eine höhere Bandbreite auf bestehenden Netzen zu schaffen, indem auf vorhandenen Strukturen aufgerüstet wird. FTTB und FTTC sind aus seiner Sicht nur Übergangslösungen. Im Rahmen der WDM-Technik, bei der jeder Teilnehmer eine eigene Wellenlänge bekommt, sei bereits heute ein Übertragungssystem mit 10G (AON, PON) möglich. “Gigabit-Verbindungen nach Hause werden zuverlässig nur über Glasfaser möglich sein”, so das Fazit von Gerhard Lehmann.

Industrie 4.0 – Auswirkungen auf Telekommunikation und Entwicklung der Gfk-Einblastechnik
Dass mit der vierten industriellen Revolution, Industrie 4.0, auch im Bereich Kabelverlegung eine neue Zeit angebrochen ist, schilderte Thomas Vetter, Geschäftsführer der Vetter GmbH. Auf Grund der Probleme, die bei der Verlegung von Glasfasern entstehen können, wie etwa der Qualität der Mikroröhrchenverlegung, der Einblasfähigkeit von Mini- und Mikrokabeln, der verwendeten Technik sowie der Frage der Erfahrung und praktischen Fähigkeiten des Teams, entspreche nur ein vollautomatisches Kabeleinblasgerät dem Anspruch von Industrie 4.0. Thomas Vetter schilderte ausführlich seine Vision einer kompletten Automatisierung, die seiner Überzeugung nur Vorteile bringe und “zukünftig bessere Ergebnisse erzielen wird, als derzeit der erfahrene Bediener erreicht”.

Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen für nachhaltige Industrieprodukte
Bereits vor über zehn Jahren wurde bei Langmatz begonnen, über die ökologische Weiterentwicklung von Material und Alternativen für fossile Rohstoffe nachzudenken, berichtete Josef Lohr von Langmatz in seinem Vortrag. Daraus entstand 2010 in Zusammenarbeit mit dem SKZ (Das Kunststoff-Zentrum) ein von der Bayerischen Forschungsstiftung gefördertes Projekt, das die Einsatzmöglichkeiten von naturfaserverstärktem Kunststoff für nachhaltige Infrastrukturprodukte untersuchte. Nach fünf Jahren Forschungszeit, so Josef Lohr, sei daraus ein kurz vor der serienreife stehendes Produkt entstanden: Ein nachhaltiger Kabelschacht aus “Ecopolytec”, einem Verbundstoff, der einen Anteil von 45 Prozent Holzfasern hat. Der Schacht aus WPC (Wood-Plastic-Composite) hat nicht nur die gleiche Stabilität wie ein Schacht aus PP-Compound, sondern zusätzlich eine unschlagbare Ökobilanz.

Gaming-Branche benötigt starkes Breitbandnetz
Einen interessanten Einblick in die Dynamik der boomenden Gaming-Branche und deren Anforderungen an starke Breitbandnetze gewährte Tobias Haar, Vorstandssprecher des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. (BIU). Schnell wurde deutlich, warum die Computer- und Video-Spiel-Branche idealer Weise Gigabit-Netzwerke braucht: Der Kauf digitaler Spiele per Download macht ein Drittel des Umsatzes in der Branche aus – und ein Spiel kann schon mal 22 Gigabyte Datenvolumen haben. Dazu komme der zunehmende Trend, dass das Spiel nicht auf dem Endgerät des Nutzers laufe, sondern via Streaming in der Cloud. Dies alles erfordere eine latenzfreie Nutzung und einen symmetrischen Hin- und Rückkanal. Ferner müsse das Netz selbstverständlich schnell und konstant sein. Neben einem stabilen Internet, immer und überall verfügbar, lautet die Anforderung an die Netzinfrastruktur: Die Gamer benötigen Geschwindigkeiten jenseits der 100 Mbit/s.

Der zweite Symposiums-Tag: Open House in Oberau
Im nur wenige Kilometer von Garmisch-Partenkirchen entfernten Langmatz-Werk präsentierte sich das Open House mit 19 Partnerfirmen aus der Branche. Die Besucher nutzten intensiv die Chance, sich über aktuelle Produktneuheiten und Trends zum Betrieb von Glasfasernetzen zu informieren. Auch die Langmatz GmbH stellte ihre aktuellen Entwicklungen vor. Parallel dazu konnten die Teilnehmer in zahlreichen Workshops Einblicke in das Thema Netzplanung und Messtechnik in den “Next Generation PON” gewinnen. Interessante Führungen durch die Fertigung der Langmatz GmbH und die Demonstration der Prüfpresse für Kabelschächte im Technikum gaben dem Organisator die Gelegenheit, den Besuchern des Breitband-Symposiums den hohen Qualitätsstandard der Langmatz-Produkte zu präsentieren.

Weitere Infos zum Breitband-Symposium und Download-Option der Vorträge unter: http://langmatz.de/blog/news-aktuelles/langmatz-breitband-symposium-open-house-vom-15-16-maerz-2017/

Spezialist für technische Systemlösungen
Wussten Sie, dass in den Alpen innovative Patente mit Weitblick entstehen? Wenn Innovationskraft auf Leistung trifft, entstehen kluge, technische Systemlösungen für Telekommunikations-, Energie- und Verkehrstechnik. Die Langmatz GmbH mit Sitz in Garmisch-Partenkirchen ist ein innovatives, mittelständisches Unternehmen für Kunststoff- und Metallverarbeitung. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet Infrastrukturkomponenten wie beispielsweise Kabelschächte, Unterflurverteiler, Signal-Anforderungsgeräte, Funkrundsteuerempfänger und Komponenten für den Glasfaserausbau. Die Langmatz GmbH ist Marktführer für Kabelschächte aus Kunststoff.

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Am Geschwend 10
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