50 Jahre Diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel

(Mynewsdesk) Sachsen-Anhalt lädt zum Abendempfang in Tel Aviv

Anlässlich des 50igsten Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel in 2015 lädt das Land Sachsen-Anhalt seine Partner aus Wirtschaft, Politik und Kultur zu einem Empfang am Sonntag, den 07. Juni 2015 in Tel Aviv ein. Begrüßen werden Rainer Robra, Staatsminister des Landes Sachsen-Anhalt, und Emmanuel Nahshon, Sprecher des israelischen Außenministeriums.

„Sachsen-Anhalt und Israel sind über die diplomatischen Beziehungen hinaus eng verbunden: In Geschichte, Kultur, Musik, Philosophie und Wirtschaft. Früher hatte Sachsen-Anhalt, namentlich in Halberstadt, große jüdische Gemeinden, die das gesellschaftliche Leben geprägt haben. Deren Verlust durch den NS-Terror empfinden wir als besonders schmerzlich. Heute entfaltet sich in unseren Städten und Gemeinden wieder jüdisches Leben. Ich freue mich deshalb besonders, dass uns heute ein so wunderbarer Anlass zusammenführt.“, so Rainer Robra, Staatsminister des Landes Sachsen-Anhalt.

In der Musik verbinden beide Länder Künstler, wie der in Magdeburg geborene weltberühmte Klaviervirtuose Menahem Pressler, der auch das legendäre „Beaux Arts Trio“ gründete, und Kurt Weill, einem der erfolgreichsten klassischen Komponisten Deutschlands am Broadway. Kulturell haben Sachsen-Anhalt und Israel auch Moses Mendelsohn,einen der bedeutendsten Philosophen der Aufklärung (geboren 1729 in Dessau geboren) gemein. In seiner Traditionbeschäftigen sich heute die Moses-Mendelsohn-Akademie in Halberstadt und die Moses-Mendelssohn-Gesellschaft in Dessau mit der Geschichte des jüdischen Lebens und der jüdischen Kultur auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt. Auch das Bauhaus ist in Sachsen-Anhalt sowie in Israel zu Hause: Die Form gehorcht der Funktion – dies war der Grundgedanke des Bauhausbegründers Walter Gropius. Vor 90 Jahren entwickelte Gropius in Dessau den Bauhaus-Stil, der die Architektur revolutionierte. Heute jedoch befindet sich die größte Ansammlung von Häusern im Bauhaus-Stil in Tel Aviv. Ebenfalls ein Grund, den Empfang zum 50igsten Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel in einem Bauhaus-Gebäude – dem Cinema Hotel – stattfinden zu lassen.

„Positiv gestalten sich heute ebenfalls die Kontakte im Wissenschafts- und Wirtschaftsbereich.“, so Dr. Carlhans Uhle, Geschäftsführer der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, welche den Empfang organisiert. „Palram Industries Ltd. mit Sitz im Kibbutz Ramat Yohanan, ist eine deutsch-israelische Erfolgsstory. Palram produziert Kunststoffplatten, hat seinen Deutschlandstandort und sein europäisches Handelsdrehkreuz in Schönebeck und konnte seine Mitarbeiterzahl in den letzten Jahren auf 45 Personen erhöhen. Ein weiteres Erfolgsbeispiel ist die Israel Chemicals Ltd. Das Unternehmen ist Weltmarktführer produziert im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen Flammschutzmittel.“, so Uhle.

Andere Beispiele für die Zusammenarbeit sind die Befer GmbH aus Halberstadt, die am Tunnelbauprojekt “Mount Carmel” beteiligt war, während die FAM GmbH aus Magdeburg die Förderanlagen für ein Gipswerk in Israel produzierte.

Auch in der Wissenschaft blicken israelische Unternehmen nach Sachsen-Anhalt. „Das Unternehmen SHL aus dem Sektor Dienstleistungen für Telemedizin ist für die Notfallversorgung mit Ambulanz-Mobilen aus Schönebeck ausgestattet und arbeitet eng mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zusammen. Auch das Unternehmen DenTack Implants (Ltd.) und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gehen gemeinsame Wege: Im Sommer 2014 wurde zwischen dem Hersteller von Zahnimplantaten aus Kfar-Saba und der Universitätsklinik eine Forschungskooperation abgeschlossen. In einer Studie wird in Halle ein neuartiges Implantat-System der Israelis untersucht.“, so Uhle weiter.

Deutschland und Israel verbindet außerdem seit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen 1965 ein festes Netz von Städtepartnerschaften, -freundschaften und -kontakten. Fast Hundert an der Zahl, Tendenz steigend. „Diese Entwicklung spiegelt die in den letzten Jahrzehnten zunehmende Bedeutung der Kommunen bei der Umsetzung nachhaltiger internationaler Projekte und Entwicklungen wider. Städtepartnerschaften sind gelebte kommunale Außenpolitik. Im Gegensatz zur klassischen Außenpolitik stehen sich als Akteure nicht Staaten und internationale Institutionen gegenüber, sondern staatliche Institutionen und die Zivilgesellschaft auf regionaler und kommunaler Ebene.“, so Robra. In Sachsen-Anhalt sind die Städte Burg und Tira sowie die Verbandsgemeinde Unstruttal und Lehavim miteinander verbunden. Eine weitere Partnerschaft zeichnet sich derzeit ab: Zwischen Osterburg und Meitar gibt es seit geraumer Zeit Kontakte und zurzeit befindet sich eine Delegation von Kommunalpolitikern aus Sachsen-Anhalt in Israel.

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