Deutschlands älteste betriebswirtschaftliche Hochschule – die HHL Leipzig Graduate School of Management – feiert in diesem Jahr ihren 115. Geburtstag.
Die Einrichtung wurde am 25. April 1898 im Auditorium Maximum der Universität Leipzig gegründet, um jungen Kaufleuten, die sich berufen fühlten, als Leiter großer Unternehmen tätig zu werden, eine angemessene Ausbildung zu ermöglichen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging sie in der Universität Leipzig auf: 1969 entstand in Leipzig erneut eine Handelshochschule, die sich jedoch ausschließlich mit dem Binnenhandel der DDR beschäftigte. 1992 gründeten die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig und die Gesellschaft der Freunde der Handelshochschule die jetzige HHL als private universitäre Hochschule.
Die HHL zählt seit Mitte der neunziger Jahre mit ihren Studiengängen in englischer Sprache zu den Vorreitern in Deutschland. Weit vor Ausbruch der Finanzkrise schärfte die HHL als eine der ersten Wirtschaftsfakultäten den Blick für die Voraussetzungen verantwortungsvoller, nachhaltiger Unternehmensführung.
Auf die neuen Herausforderungen von Führung im 21. Jahrhundert antwortet die HHL nun mit ihrem Zukunftskonzept innovate125, mit dem sie den Blick auf Ganzheitlichkeit richtet und die Dimensionen Leistungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein um die Perspektive der Innovationsfähigkeit erweitert.
Anlässlich des 115-jährigen Bestehens der HHL Leipzig Graduate School of Management erscheint auf http://www.hhl.de/115years die Serie “115 Jahre HHL – 11+5 HHLler”. Vorgestellt werden hier Persönlichkeiten und ihre Verbindung zur HHL.
*** Kurt Biedenkopf (*1930)
Prof. Dr. jur. Kurt Biedenkopf gilt als einer der Gründungsväter der 1992 wiedergegründeten Handelshochschule Leipzig.
Er war in den 70ern CDU-Generalsekretär und von 1990 bis 2002 Ministerpräsident in Sachsen. Doch einen Gutteil seines Lebens widmete der heute 83-Jährige der Hochschule. Nach einem Jurastudium an der Georgetown University, wo er promovierte und habilitierte, war Biedenkopf von 1967 bis 1969 Rektor der Ruhr-Universität Bochum. Nach der deutschen Einheit übernahm Biedenkopf 1990 kurzzeitig eine Professur für Volkswirtschaftslehre an der Universität Leipzig – um dann die Regierung zu übernehmen.
Seit 2003 ist er als Vorsitzender, seit 2010 als Ehrenvorsitzender des Kuratoriums der Hertie School of Governance am Aufbau dieser ersten deutschen Professional School for Public Policy in Berlin engagiert. Außerdem ist er Gründungspräsident und inzwischen Ehrenpräsident der Dresden International University. Im Jahr 2011 übernahm Kurt Biedenkopf eine Forschungsprofessur am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung zum Thema “Demokratie als Entwurf und kulturelle Leistung”. Darüber hinaus wird er sich in den nächsten Jahren vor allem literarischen Werken widmen.
Mit großem Wohlwollen und persönlichen Aktivitäten begleitete der damalige Ministerpräsident des Freistaates Sachsen von Anfang an das Projekt Handelshochschule. Teilnehmer erinnern sich eines Brainstormings in der Dresdner Wohnung von Prof. Biedenkopf zum inhaltlichen Konzept der HHL, das einer Weichenstellung zu Gunsten der Ausbildung von Generalisten gleichkam. In einem Schreiben vom 8. Februar 1993 an den Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig bekräftigte der Ministerpräsident seine Position erneut mit der Feststellung, dass ihm an der Wiederherstellung der Handelshochschule sehr viel liege, weil sie als eine Institution in freier Trägerschaft äußerst effektiv zur Ausbildung von Führungseliten beitragen kann. Am 5. Juni 1993 hielt er anlässlich einer Veranstaltung mit Freunden und Förderern der Handelshochschule in der Alten Handelsbörse einen Vortrag zum Thema “Die Universitätslandschaft vor neuen Herausforderungen.” Auch in den Folgejahren erfuhr die HHL immer wieder seine Unterstützung. Seit 2001 trat Prof. Biedenkopf beispielsweise in der für die MBA-Studenten der HHL konzipierten Seminarreihe “L-BEST” (Leadership, Business, Ethics and Technology) als Dozent auf. Daneben hat er nicht nur als Redner auf einer Graduierungsfeier sondern auch bei studentischen Initiativen der HHLler, wie der Negotiation Challenge (Weltmeisterschaft in Verhandlungsführung), aktiv mitgewirkt.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 110. Geburtstag der HHL im Jahr 2008 wurde Prof. Biedenkopf wegen seiner großen Verdienste für Wissenschaft und Kultur im Allgemeinen und für die Handelshochschule Leipzig im Besonderen mit der Ehrendoktorwürde der HHL ausgezeichnet. Prof. Biedenkopf sagte damals: “Der Freistaat Sachsen kann sich sehr glücklich schätzen, Standort der HHL zu sein.” In einem Interview 2012 sprach er über seine Verbindung zur HHL: “Ich denke da zuerst einmal an die große Vergangenheit der HHL. Sie ist auf die Initiative von Kaufleuten und der Industrie und Handelskammer bis ans Ende des 19. Jahrhunderts zurückzuführen. Wir haben die HHL erweckt aus einem ‘Verkümmert-Sein‘. Und das, was dabei herausgekommen ist, ist großartig. Wenn man heute die vielen Studenten, die Fakultät und den neuen Rektor dieser Schule sieht. Oder wenn man die breite Anerkennung der Hochschule durch zahlreiche Beurteilungen sieht, bedeutet das – es war eine gute Entscheidung, die HHL wieder zum Leben zu erwecken und ihr die Chance ihrer Erneuerung zu bieten.”
*** Über die HHL Leipzig Graduate School of Management
Die HHL ist eine universitäre Einrichtung und zählt zu den führenden internationalen Business Schools. Ziel der ältesten betriebswirtschaftlichen Hochschule im deutschsprachigen Raum ist die Ausbildung leistungsfähiger, verantwortungsbewusster und unternehmerisch denkender Führungspersönlichkeiten. Neben der internationalen Ausrichtung spielt die Verknüpfung von Theorie und Praxis eine herausragende Rolle. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Lehre, klare Forschungsorientierung und praxisnahen Transfer sowie hervorragenden Service für ihre Studenten. Sie bietet den 24-monatigen Voll- und Teilzeit- Master-Studiengang in Management (M.Sc.) an. Darüber hinaus kann an der HHL der 18-monatige (bzw. 24-monatige berufsbegleitende) Master-Studiengang in General Management (MBA) und auch der 18-monatige Global Executive MBA absolviert werden. Das Programmangebot der HHL wird ergänzt durch das auf E-Learning (elektronisch unterstütztes Lernen) basierende zweijährige Euro*MBA-Programm. Ein dreijähriges Promotionsprogramm, das auch berufsbegleitend absolviert werden kann, rundet das Studienangebot der HHL ab. Mit der Abteilung Executive Education werden firmenspezifische und offene Weiterbildungsprogramme für Führungskräfte angeboten. Im April 2004 erhielt die Hochschule die Akkreditierung durch AACSB International und hat diese als erste deutsche private Hochschule im April 2009 durch eine Reakkreditierung bestätigen können. http://www.hhl.de
HHL gGmbH
Volker Stößel
Jahnallee 59
04109 Leipzig
Deutschland
E-Mail: volker.stoessel@hhl.de
Homepage: http://www.hhl.de
Telefon: 0341-9851-614
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