Alles online? Die schöne (?) neue Glücksspielwelt im Faktencheck – so lautet das Motto am 15. Juli 2021 beim 11. Bayerischen Fachkongress Glücksspielsucht (Online-Veranstaltung).
Seit gut zwei Wochen gilt nun der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV 2021), der zum Teil große Veränderungen in der Welt der Glücksspiele mit sich gebracht hat. “Allen voran natürlich die Legalisierung von Online-Glücksspielen”, sagt Konrad Landgraf, Geschäftsführer der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) und Suchtexperte. Doch nicht nur die Legalisierung des Glücksspielmarktes führt Landgraf an: “Auch bei den Spielerschutzmaßnahmen hat sich viel verändert, so gibt es nun ein übergreifendes Sperrsystem und ein Einzahlungslimit.” Diese und weitere Veränderungen möchte die LSG beim diesjährigen Fachkongress gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich Forschung, Recht und Praxis beleuchten.
Nach der Begrüßung startet die Online-Veranstaltung mit der Frage “Was bringt der neue Glücksspielstaatsvertrag?”, die der Rechtsexperte Prof. Dr. Markus Ruttig, CBH Rechtsanwälte in Köln, beantworten wird. Im Anschluss werden Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Praxis, Politik, Industrie und des Betroffenenbeirats Bayern über ihre jeweilige Perspektive auf die zahlreichen Neuerungen diskutieren. Titel der Podiumsdiskussion: “Neuer Glücksspielstaatsvertrag: Fluch oder Segen?”
Am Nachmittag erwartet die Teilnehmenden ein spannender Blick hinter die Kulissen des Profifußballs. In einem kritischen Vortrag zum Thema Sportwetten wird es darum gehen, wie sich die Sportbranche im Spannungsfeld zwischen Gewinnmaximierung und Integrität positioniert. Den Vortrag “Online-Sportwetten und Werbung – zur Integrität des Profifußballs im Spannungsfeld wirtschaftlicher Gewinnmaximierung” hält Prof. Dr. Jobst Böning, Ehrenvorsitzender der Bayerischen Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen BAS.
Neben den politisch-rechtlichen Themen darf aber auch die Praxis nicht zu kurz kommen. In verschiedenen Workshops erhalten die Teilnehmenden eine praktische Einführung in die Welt des Online-Glücksspiels und bekommen Methoden zum Umgang mit Schuld und Scham in der Beratung und Behandlung von Menschen mit Glücksspielproblemen an die Hand.
Weitere Informationen zum Ablauf und das komplette Programm finden Sie hier.
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Die Landesstelle Glücksspielsucht koordiniert bayernweit Prävention, Forschung, Beratung und Hilfe rund um das Thema pathologisches Glücksspielen. Sie besteht seit Juni 2008 und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege finanziert.
Kooperationspartner sind die Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen BAS Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), der Betreiberverein der Freien Wohlfahrtspflege Landesarbeitsgemeinschaft Bayern für die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern e.V. und das IFT Institut für Therapieforschung München.
Die LSG arbeitet fachlich unabhängig und ist nicht weisungsgebunden.
Der Betroffenenbeirat Bayern Stimme der SpielerInnen wurde Ende Januar 2018 in München gegründet und besteht derzeit aus neun ständigen Mitgliedern.
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