Die Richard Blumenfeld AG, bedeutendster kunsthandwerklicher Veltener Großbetrieb, arbeitete mit zahlreichen Architekten, Bildhauern und Künstlern der Moderne zusammen. Diese zumeist unbekannte Vielfalt des Werkes gilt es zu rekonstruieren – Veltens Beitrag zum Themenjahr “Zerstörte Vielfalt”.
Anlässlich der runden Jährungen des Geburts- als auch des Todestages des Veltener Ofen- und Keramikunternehmers Richard Blumenfeld (1863 – 1943) zeigt das Ofen- und Keramikmuseum Velten vom 19. Mai bis 30. November 2013 die Sonderausstellung “KunstKeramik der Moderne. Zum 150. Geburtstag des Veltener Ofen- und Keramikunternehmers Richard Blumenfeld”. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.
Richard Blumenfeld war sicher der bedeutendste Unternehmer der Ofenstadt Velten, vielleicht sogar der bedeutendste Ofen- und Keramikunternehmer Deutschlands. Seine Firma, eine Aktiengesellschaft mit mehreren Ofenfabriken und kunstkeramischen Werkstätten, hatte über 500 Angestellte und Arbeiter und bestimmte für mehrere Jahrzehnte die Geschicke dieses Industriezweiges in Berlin und Norddeutschland. Generationen von bekannten Künstlern, Keramiker wie Bildhauer, arbeiteten in seinen Werkstätten. Zu seinen Auftraggebern gehörten namhafte Architekten der Moderne wie Fritz Höger, Hans Poelzig und Erich Mendelsohn. 1933 wurde Richard Blumenfeld von den Aktionären aus der Firma gedrängt.
Dem Besucher werden in der Ausstellung einerseits Einblicke in die Geschichte der Veltener Unternehmerdynastie gewährt, andererseits das breite Spektrum der Blumenfeldschen Produktpalette eindrucksvoll vor Augen geführt. Dieses reicht von modernen Kachelöfen über zahlreiche Beispiele der Baukeramik bis hin zu künstlerischen Einzelstücken. In historischen Musterbüchern der Firma Blumenfeld kann in der Ausstellung geblättert werden, Photographien und Briefe laden zum Entdecken ein. Die Ausstellungsstücke stammen größtenteils aus dem Fundus des Ofen- und Keramikmuseums, Einzelstücke wurden von öffentlichen Institutionen wie dem Vorderasiatischen Museum und auch dem Bezirksämtern von Charlottenburg und Friedenau als Leihgaben beigesteuert. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, ISBN: 978-3-9813649-8-9, 160 S., zahlr. Abb., zum Preis von 14,90 EUR.
Das Ofen- und Keramikmuseum Velten ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Das Kleinod unter den brandenburgischen Industrie- und Technikmuseen ist zugleich das älteste Ofenmuseum Deutschlands (gegr. 1905). Das Ofen- und Keramikmuseum Velten (OKM) zeigt am authentischen Standort einer denkmalgeschützten, noch heute produzierenden Kachelofenfabrik die Kulturgeschichte des Heizens. Es hat zwei Sammlungsschwerpunkte. Neben seiner umfangreichen Sammlung an Öfen des 16. – 20. Jahrhunderts aus Deutschland, der Schweiz und Österreich zeigt es herausragende Stücke an Gebrauchs- und Zierkeramik u. a. märkischer Künstlerkeramiker wie Hedwig Bollhagen. Über 4000 Einzelkacheln, Ofenteile, Ofenschmuck und Ofenmodelle dokumentieren die Geschichte des Kulturgutes Ofen. Hinzu kommt eine in Europa einmalige Sammlung von über 80 Musterbüchern der Ofenfabriken aus ganz Deutschland und eine über 3000 Titel zählende Fachbibliothek.
Kontakt:
Ofen- und Keramikmuseum Velten
Nicole Seydewitz
Wilhelmstrasse 32
16727 Velten
0330431760
info@ofenmuseum-velten.de
http://www.ofenmuseum-velten.de