Humboldt-Stiftung vergibt den höchstdotierten Forschungspreis Deutschlands an Nachrichtentechniker aus den USA
Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt auf Vorschlag der TU Berlin eine “Alexander von Humboldt-Professur” an Giuseppe Caire. Er ist weltweit einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Grundlagen der Nachrichtentechnik und der Informationstheorie. Die Professur ist der höchstdotierte internationale Forschungspreis in Deutschland und wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben. Sie ist mit 3,5 Millionen Euro ausgestattet und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.
Die Stiftung zeichnet damit weltweit führende und im Ausland tätige Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen aus und eröffnet ihnen die Möglichkeit, ihre wissenschaftliche Tätigkeit in Deutschland auszuüben. Der ausgewählte Preisträger Giuseppe Caire (47) und die TU Berlin treten nun in die Berufungsverhandlungen. Der Preis wird 2014 in Berlin verliehen. Die Professur soll in der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik angesiedelt werden. Der Antrag der TU Berlin auf die Humboldt-Professur wurde mit Unterstützung durch das Heinrich-Hertz-Institut der Fraunhofer Gesellschaft gestellt.
“Wir haben mit dem Forschungspreis die Möglichkeit, einen auf seinem Gebiet weltweit führenden Wissenschaftler nach Berlin an unsere Universität zu holen. Die Professur ist inhaltlich für uns von sehr großer Bedeutung und stellt eine Brücke zum Heinrich-Hertz-Institut dar. Wir erhoffen uns an dieser Schnittstelle zahlreiche wissenschaftliche Impulse”, so TU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach.
Die Forschung von Prof. Giuseppe Caire, Ph.D.
Die bahnbrechenden Arbeiten von Giuseppe Caire zur codierten Modulation und viele weitere Publikationen und Anwendungen haben die Praxis und Standards in der modernen drahtlosen Kommunikation nachhaltig beeinflusst. Sie stecken hinter vielen aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken Techniken der digitalen Kommunikation wie W-Lan-Verbindungen oder Mobilfunkübertragungen. Durch die Verbindung von theoretischer Forschung an der Universität auf höchstem Niveau mit praktischen Anwendungen am Heinrich-Hertz-Institut soll er weiterhin produktive Forschung und konkrete Umsetzung miteinander verbinden und die internationale Spitzenstellung der Technischen Universität Berlin auf dem Gebiet festigen.
Zur Person
Giuseppe Caire, geb. 1965, ist derzeit Professor an der University of Sou-thern California, Los Angeles, USA. Im Anschluss an die Promotion 1994 an der Universität Turin war der gebürtige Italiener Forschungsmitarbeiter bei der European Space Agency ESTEC in den Niederlanden, bis er 1995 als Assistant Professor zurück nach Turin ging. 1997 bis 1998 war er Associate Professur an der Universität Parma und ging im selben Jahr als Forschungsstipendiat an die Princeton University, USA. Von 1998 bis 2005 war er Full Professur in Sophia Antipolis, Frankreich, den Sommer 2000 verbrachte er an der University of Sydney. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, insbesondere durch den IEEE, wo er auch als Präsident einer Fachgesellschaft (Information Theory Society ITS) tätig war. Das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) ist mit mehr als 400.000 Mitgliedern in über 150 Ländern der größte technische Berufsverband der Welt. 2011 erhielt Giuseppe Caire ein Marie Curie-Forschungsstipendium der Europäischen Union.
Zwei Humboldt-Professuren an der TU Berlin
An der TU Berlin kann damit bereits die zweite Humboldt-Professur einge-richtet werden. Ende 2008 erhielt der Informatiker Prof. Dr. Oliver Brock die Auszeichnung. Er ist ein Vorreiter der Erforschung von künstlicher Intelligenz für autonome Roboter der nächsten Generation, die komplizierte Re-aktionen und Bewegungsabläufe beherrschen und so beispielsweise zum Einsatz in Medizin oder Raumfahrt geeignet sind. Seine Professur ist in der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin angesiedelt.
Die Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik
In unserer Gesellschaft findet sich heute kaum noch eine Technologie, die nicht auf Erkenntnisse von Elektrotechnik und Informatik angewiesen wäre oder ihre Produkte enthielte. Insbesondere die synergiereiche Verbindung der zwei Disziplinen hat eine zentrale Bedeutung in allen Bereichen des modernen Alltags. Dieses Gebiet bearbeitet die Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin in voller Breite zwischen mathematisch-theoretischen Ansätzen und komplexen ingenieurwissenschaftlichen Systemen. Dabei ist der Fokus unter anderem auf die Forschungsfelder Cognitive Systems, Cyber-Physical Systems, Data Analytics & Cloud, Future Internet & Media Technology, Integration Technology & Photonics und Sustainable Energy Systems & Mobility gerichtet.
Informationen der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und zu den weiteren Preisträgern finden Sie unter:
http://www.humboldt-foundation.de/web/ahp-2014.html
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Stefanie Terp, Pressespreche-rin der TU Berlin, Tel.: 030/314-23922, E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de
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