Yoga: das YOGAHAUS Samvit, die Kraftquelle am Schliersee in Bayern

Yoga: das YOGAHAUS Samvit, die Kraftquelle am Schliersee in Bayern

Jeden Morgen um 4:30 Uhr beginnt der Tag für Bertram Mück. Wenn die meisten Menschen noch schlafen, nutzt er die Stille für seine morgendliche Yoga Praxis. Es ist ein festes Ritual, immer gleich – und das schon seit vielen Jahren.

Yoga: das YOGAHAUS Samvit, die Kraftquelle am Schliersee in Bayern

(Bildquelle: © Yogahaus – Samvit)

In dieser Zeit, in der er ganz fur sich ist, tankt er Kraft fur den Tag in seinem YOGAHAUS Samvit in Schliersee/Neuhaus. Das großzugige Landhaus liegt malerisch und ruhig auf einer Anhöhe am Waldrand mit Blick auf den Schliersee und den Wendelstein. Seit 14 Jahren empfängt Bertram Muck an diesem idyllischen Ort seine Yoga-Gäste.

Ein Besuch im Yogahaus am Schliersee lässt uns eintauchen in eine kraftvolle, stille Oase die Menschen ganz schnell in ihren Bann zieht. Die Gegend ist einzigartig und das Anwesen in seiner idyllischen Lage vermittelt sofort ein richtig gutes Gefühl. Erst mal alles auf sich wirken lassen, Bertram empfängt die Gäste wie alte Bekannte die nur kurz weg waren, viele Menschen haben über Yoga ein eher oberflächliches Wissen, wir haben viele Fragen und Bertram Mück hat viel Zeit um uns Einblicke zu vermitteln.

Wie bist Du zu Yoga gekommen?

Als weltweit agierender Geschäftsmann in der Textilbranche war ich viel auf Reisen, pendelte zwischen verschiedenen Zeitzonen hin und her, immer im Stress – bis mein Körper schließlich rebellierte. Ich besuchte daraufhin in Munchen einen Yoga-Kurs und merkte, wie gut mir das tat und praktizierte seitdem die Übungen täglich, selbst wenn ich auf Reisen war. Aber es war nicht nur das körperliche, das mich am Yoga faszinierte. Yoga als ganzheitliche Lebenseinstellung ließ mich nicht mehr los, sodass ich schließlich in Indien drei Wochen in einem Ashram (ähnlich einem Kloster) verbrachte.

Diese Zeit war sehr intensiv und so inspirierend fur mich, dass ich nach meiner Ruckkehr in Deutschland kurzerhand mein Hab und Gut verkaufte und nach Kanada ging, um mich dort in einer der bekanntesten Yogaschule der Welt, als Yogalehrer ausbilden zu lassen. In den folgenden vier Jahren lebte ich dann in Indien und Tibet, studierte die vedischen Schriften/Upanishaden und war in Indien selbst als Yogalehrer tätig. Ich leitete 10 Jahre Internationale Yogalehrer Ausbildungen in Indien, wo ich Menschen aus der ganzen Welt ausbildete. Fur mich hätte es so weitergehen können. Doch schließlich sagte mein Lehrer dass ich zurückgehen sollte um die Lehren des Yoga dort weiter zu geben.

Was heißt für dich Yoga?

Yoga ist für mich eine Lebenseinstellung oder lass es mich besser erklären. Yoga entstammt aus den Vedischen Schriften (die ältesten Aufzeichnungen der Menschheit) und diese Schriften musst du dir so vorstellen: Wenn Du heute einen Staubsauger oder ein anderes Haushaltsgerät kaufst, gibt es eine Gebrauchsanweisung dazu. Diese sagt dir wie Du mit dem Gerät umgehen sollst, damit es lange funktioniert und Du Spaß daran hast. Die vedischen Schriften sind unsere Gebrauchsanweisung und sagen uns wie wir mit unserem Gerät (Körper & Geist) umgehen sollen, damit wir Spaß haben, lange leben und gesund sterben. Wer stirbt heute noch gesund?

Also ist Yoga weder etwas sportliches, religiöses oder heiliges sondern ein Instrument das ich verwenden kann um mit Disziplin mein gesamtes Leben, Körper und Geist zu transformieren und dadurch ein gesundes glückliches Leben führen kann.

Durch die Asanas (Körperhaltungen) und Pranayama (Atemübungen) bekomme ich zuerst einmal ein Körperbewusstsein, denn heute haben die meisten Menschen ein Autobewusstsein und sie geben mehr Geld für die Pflege des Autos aus, als für den eigenen Körper. Durch Konzentrationsübungen und die Meditation lerne ich die Innenschau um meine innere Landschaft kennen zu lernen, die bei den meisten Menschen unerforscht bleibt. Also muss ich über die Körperebene hinausgehen um meine wahre Natur, die Glückseligkeit ist, zu finden. Denn was nützt es mir, wenn ich 5min am Kopf stehen kann und 2min die Luft anhalte, in einem Moment wo mich mein Partner verlässt? Da sollte ich wissen wie ich mit meinem Geist umgehen muss, denn was erzeugt die Unruhe in meinem Kopf … der Partner der weg ist, oder der Gedanke an den Partner in meinem Kopf? – und da beginnt Yoga!

Warum das Yogahaus am Schliersee?

Ich wollte einen Ort schaffen, ähnlich einem Ashram in Indien, in dem die ganzheitliche Yogalehre weitergegeben wird. Heute ist es ja leider so, dass in vielen Hotels im Wellnessbereich auch Yoga angeboten wird. Leider meist von unzureichend ausgebildeten Yogalehrer/Innen und gelehrt wird meist nur der körperliche Aspekt. Yoga ist aber viel mehr als nur das, die Körperstellungen (Asanas) sind der kleinste Teil vom Yoga. Leider sind die Menschen heute fast ausschließlich auf diese Körperstellungen fokussiert. Selbsternannte “Global Teacher” führen einen verdeckten Vergleichskampf auf den Social Media Plattformen, durch das Posten von perfekt arrangierten ziemlich herausfordernden Stellungen, die 90% der Schüler eh kaum oder nie bewältigen werden, um so die Aufmerksamkeit zu erhalten bzw. ihre Honorare zu rechtfertigen. In jeder mittleren Kleinstadt werden Yogafestivals und Yogakongresse veranstaltet wo ein Riesen Halli-Galli aufgezogen wird. Alle möglichen Zusatzveranstaltungen werden angeboten, fast wie auf einem esoterischen Jahrmarkt. Mittlerweile gibt es natürlich auch viele neue Yogalehrer die wie am Fließband ausgebildet werden (ist ja auch ein ertragreiches Geschäftsmodell für Yogaschulen) die natürlich alle am großen trendigem Yogakuchen mit naschen möchten. Urlaube werden finanziert mit sogenannten “Retreats”… wobei ich denke, dass die Meisten gar nicht wissen was ein Retreat ist – nämlich ein Rückzug oder sich in sich selbst zurückziehen – aber in den ganzen Angeboten ist immer nur die Rede von anderen Zusatzangeboten zum Yoga, wie Reiten, Klettern, Surfen, Weinverkostung, gemeinsames Singen und Tanzen, zwischendrin mal feines Essen (natürlich vegan, weil ist ja grad hip) und vielleicht ein wenig meditieren … usw., also weit entfernt von einem “Retreat”.

Beim Yoga geht es darum die eigene Natur zu erforschen und nicht die äußerliche Welt zu verwenden um mich von der Unruhe meines Geistes abzulenken durch verschiedene Anreize wie nettes Beisammensitzen, Essen, sonstigen Aktivitäten und piep, piep, piep wir haben uns alle lieb. Das mag alles seine Daseinsberechtigung haben aber hat mit Yoga im wahrhaftigen Sinn nicht mehr viel zu tun. Hinduistische Zeremonien runden das Ganze dann noch ab – wobei doch viele Menschen den Ritualen der Kirche entfliehen möchten und dann aber diese neuen Rituale nur mit den alten austauschen und unbewusst sich davon sogar abhängig machen obwohl das niemand zugegeben würde.

Welche Angebote gibt es bei Dir?

Im YOGAHAUS Samvit wird Yoga gelebt und weitergegeben. Mit einem authentischem, wie im Ashram in Indien, strukturiertem Tagesablauf beginnt der Tag um 07:00h mit einer Meditation, danach ist Zeit für einen Tee und um 08:00h findet die 90min Yogaasana- und Atemübungen Einheit statt. An diesen beiden Aktivitäten ist die Teilnahme für jeden Hausgast bindend. Danach gibt es um 10:00h, von mir selber zubereitetes, bio-vegetarisches Brunch. Um 11:00h hat man die Möglichkeit sich einzubringen und für 30 min bei kleinen Aufgaben im oder ums Haus, mitzuhelfen (SEVA). Die Zeit danach nutzt man für einen Spaziergang, einer Ayurveda Massage, zur Kontemplation oder für was immer jeder einzelne gerade Lust hat. Um 16:00h gibt es eine zweite 90min Yogaasana- und Atemübungen Einheit die aber nicht verpflichtend ist, sondern optional. Um 18:00h koche ich wieder ein bio-vegetarisches Abendessen und um 20:00h, um den Tag komplett zu machen, findet wieder eine kurze Meditation statt, mit anschließender Lesung oder Vortrag zu verschiedenen Themen des Yoga. So sieht ein ganz normaler Tag im YOGAHAUS Samvit aus – ich würde so einen Ablauf Retreat nennen :-). Zusätzlich biete ich auch noch verschiedene Seminare mit Schwerpunktthemen an, wo ich dann tiefer in die ganze Yoga Thematik einsteige und diese weitergebe. Du kannst somit als “Yogaurlauber” kommen, wo du dein eigenes Retreat ganz individuell gestalten kannst, oder als Seminarteilnehmer wo auch themenbezogene Yogaasana Stunden und Vorträge ein Teil davon sind.

Das YOGAHAUS Samvit ist kein Hotel sondern der Gegenentwurf zu unserer überdrehten Leistungsgesellschaft – Ort der Begegnung, ein Platz der Stille und Muße mit Zeit im Überfluss. Zeit zum Nachdenken und Reflektieren, Zeit um neue Perspektiven wachsen zu lassen, Zeit zur Einkehr.

Es gibt heute so viele Yogastile/Richtungen, welchen unterrichtest Du?

Die ganzen Yogastile von denen Du sprichst sind keine Yogastile sondern nur eine von irgendwem zusammengestellte Abfolge von Asanas (Körperstellungen) die dann mit einem Namen versehen wird (“branding”)? Alle diese Yogaschulen schöpfen aus demselben Topf der 8,5 Mio. Asanas die es gibt. Yogarichtungen gibt es offiziell nur 4 – BHAKTI YOGA – das Yoga der Hingabe, KARMA YOGA – das Yoga der Aktion, JNANA YOGA – das Yoga der Geisteswissenschaft und RAJA YOGA – das königliche Yoga, das durch den Weisen Patanjali, etwas später in der Zeitrechnung, geformt wurde und ein ganzheitliches integrales Yoga, welche die anderen 3 Richtungen ebenfalls enthält, in 195 Versen niedergeschrieben wurde. Nach diesen Prinzipien des achtgliedrigen Yoga des Patanjali, unterrichte ich im YOGAHAUS Samvit authentisches traditionelles Yoga. Die Abfolge der Asanas ist angelehnt an die sogenannte Rishikesh Reihe die vom Arzt Swami Sivananda so festgelegt wurde. Die Definition von Asana ist “sthira-sukham-asanam” und heißt übersetzt “stabile-bequeme-Körperhaltung”…d.h. in der Stellung sind nur diese Muskeln beansprucht die ich benötige um die Asana stabil zu halten. Damit ist alles gesagt. Die Yoga Asanas sind kein “Workout”, “Flow” (übrigens gehen nur tote Fische mit dem Flow), Gesangsunterricht, Entertainment oder Vergleichskampf, sondern der Beginn der Achtsamkeit. Denn wenn ich achtsam, stabil und bequem in der Stellung bin kommt auch kein Gedanke wie “ich kann nicht mehr” oder “wann sagt der/die Lehrer/In endlich mit der Ausatmung die Stellung lösen”! Musik während einer Yoga Asana Einheit ist genauso kontraproduktiv, denn im Yoga soll ich mich nach Innen richten und nicht der Musik im Außen meine Aufmerksamkeit schenken.

Wie ich schon vorher erwähnt habe gibt es heute leider viele sogenannte “Yogastile” wie Ziegen-Yoga, Bier-Yoga, Box-Yoga und wie sie alle heißen… aber mit Yoga hat das nicht mehr viel gemeinsam. Yoga ist ein so wertvolles Kulturgut das dem Menschen so viel geben kann. Wenn ich mich jedoch, so wie heute der Großteil der Menschen die Asanas üben, nur dem körperlichen Aspekt zuwende, dann wäre das so wie wenn ich einen All-inklusive Urlaub mit Flughafen Transfer buche. Am Tag des Abfluges kommt die fette Limousine um mich zum Flughafen zu bringen und ich bin so begeistert von der Limousine, dass ich die nächsten 14 Tage nur mehr mit der Limousine hin und her fahre. Genau so ergeht es den Menschen die sich nur auf den körperlichen Aspekt des Yoga konzentrieren … das Beste lassen sie liegen!

Wer kann ins YOGAHAUS Samvit kommen

Jeder ab 14 Jahren der bereit ist aus seinen Gewohnheiten auszubrechen, Selbstdisziplin zu lernen, offen für Neues ist, die Wertschätzung seines eigenen Lebens neu entdecken will, der unterdrückten Verweichlichung und Angstmacherei den Rücken kehrt und bereit ist Zeit für sich selbst zu investieren um die Großartigkeit seines eigenen Wesens kennen zu lernen. Aus diesem Grund halten wir auch die Preise im YOGAHAUS Samvit gering, so dass jeder die Möglichkeit hat zu uns zu kommen.

Körper und Geist stehen in einer engen Beziehung zueinander. Yoga bewirkt eine körperliche und geistige Harmonisierung. In vielen wissenschaftlichen Studien ist die harmonisierende Wirkung erwiesen und dokumentiert. Dies ist auch der Grund, weshalb Yoga mehr und mehr empfohlen wird.

Das YOGAHAUS ist ein Ort der Begegnung, aber auch ein Platz der Stille und der Einkehr. Das YOGAHAUS Samvit bietet seinen Gästen den nötigen Raum um wieder Kraft zu tanken oder auch einfach nur Innezuhalten. Ein Platz ähnlich einem indischen Ashram. Ein Ashram ist ein Ort, an dem man sich zurückziehen, etwas lernen kann, sich dem Studium und der Meditation widmet.
Samvit Sagar Yoga Schule e.V.,
http://www.yogasamvit.com

Kontakt
YOGAHAUS Samvit
Bertram Mück
Dürnbachstraße 56
83727 Schliersee
+49-(0)8026-920781
haus@yogasamvit.com
http://www.yogahaus.org

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


CAPTCHA-Bild
Bild neu laden