Als man anfing, Kleinkinder erstmals außerhalb der Familie zu erziehen, haben männliche Pädagogen noch die Hauptrolle gespielt. Heute ist die frühe Bildung in Kindergärten eine eindeutige Frauendomäne. Wie ist es dazu gekommen? In seinem Buch Männer in der Kita. Historische Entwicklungen und aktuelle Diskussionen rund um männliche Erzieher gibt Jürgen Ackermann einen Überblick über die historische Entwicklung des Erzieherberufs.
Gerade in aktuellen Diskussionen um die frühkindliche Erziehung bleibt die männliche Sicht oft ausgeklammert. Die Erziehung und Frühpädagogik scheint ein klassischer Frauenberuf zu sein, in dem Männer nicht mitreden. Jürgen Ackermann lässt deshalb endlich die männliche Perspektive zu Wort kommen. In seiner Publikation Männer in der Kita beantwortet er die Frage, ob man Männer in der Kindertagesstätte überhaupt braucht, eindeutig positiv. Dabei geht es ihm auch darum, die Eigenschaften von Männlichkeit in ihrer aktuellen gesellschaftlichen Wahrnehmung zu verdeutlichen.
Frauenberuf versus Gender Mainstreaming
Wie entstand die weibliche Dominanz im Berufsfeld? Und wie nimmt man männliche Erzieher heutzutage wahr? Jürgen Ackermann spricht sich klar für Männer in der Frühpädagogik aus. Im Sinne einer geschlechtssensiblen Pädagogik kann dies jedoch nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen. Außerdem müssen junge Männer für den Beruf wieder neu begeistert werden. In Ländern wie Schottland, England und Dänemark ist dies bereits gelungen. Neben einer ausgebauten Professionalisierung des Bereichs und Praxisbüchern für eine geschlechterbewusste Pädagogik kann auch die Erweiterung der Berufsperspektiven von Jungen und Männern ein möglicher Weg sein. Mit seinem Buch “Männer in der Kita” bereichert Jürgen Ackermann eine gesellschaftliche Kontroverse und liefert wichtige Hinweise für Erzieherinnen und Erzieher, Erziehungswissenschaftler und Frühpädagoginnen.
Das Buch ist im Oktober 2018 im GRIN Verlag erschienen (ISBN: 978-3-956-87513-7).
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