Der Körper funktioniert in der Nacht anders als am Tag und hat andere Bedürfnisse. Diese Bedürfnisse haben sich fest etabliert.
Schlaf ist Ruhezone – Ruhezone, die der Mensch braucht, um zu regenerieren, zu träumen und um am Morgen erfrischt durchzustarten. Und das fällt ihm umso leichter, je besser der Schlaf ist.
Der Körper sagt, wann er Schlaf braucht und sich zurückziehen möchte. Er wird müde, weil die Energiereserven bald aufgebraucht sind. Außerdem beeinflussen die während des Tages angehäuften Stoffwechselprodukte das Müdigkeitsempfinden, weil sie darauf warten, von der Leber abgebaut zu werden, die vor allem nachts ihre entgiftenden Tätigkeiten aufnimmt.
Melatonin – das Hormon für einen guten Schlaf
Melatonin ist das Hormon der Nacht. Es bereitet den Körper auf den Schlaf vor, indem es ihn langsam herunterfährt. Melatonin wird in der Zirbeldrüse des Gehirns gebildet und steuert den Wach-Schlaf-Rhythmus. Die Zirbeldrüse hat die Gestalt eines Tannenzapfens und ist mit einer Größe von rund 5 Millimetern ziemlich klein. Sie ist eng mit der inneren Uhr vernetzt. Beide befinden sich am Hinterkopf, eingebettet zwischen den Gehirnhälften.
Melatonin hilft nicht nur, in den Schlaf zu finden, sondern fördert auch den tiefen Schlaf. Zudem hat es noch viele andere Aufgaben im Körper zu erfüllen und gehört zu den Hormonen, die den Alterungsprozess verlangsamen. Melatonin wird bei einsetzender Dämmerung in den Abendstunden freigesetzt. Bei Tageslicht wird seine Produktion erheblich gedrosselt. Auch elektrisches Licht übt einen Einfluss aus. Ob es hell oder dunkel ist, erfährt die Zirbeldrüse über die innere Uhr, die durch eine Nervenverbindung mit den Lichtsinneszellen der Augen in Kontakt steht. Eine weitere Abhängigkeit ist das Alter. Je älter der Mensch wird, desto weniger Melatonin wird gebildet.
Was im Schlaf alles abläuft
Ein gesunder Schlaf teilt sich in fünf Schlafphasen auf:
– Einschlafphase
Während des Einschlafens entspannt sich der Körper und auch das Gehirn kommt langsam zur Ruhe. Der Augenblick des Einschlafens wird nicht wahrgenommen, denn in diesen Sekunden schüttet das Gehirn spezielle Substanzen aus, die die bewusste Tageshälfte fürs Erste abschalten.
– Leichtschlafphase
Nach dem Einschlafen befindet sich der Körper in der Phase des Leichtschlafs, die bereits nach 20-30 Minuten von der ersten Tiefschlafphase abgelöst wird. Danach wechseln sich Tiefschlafphasen und Traumphasen ab, wobei die Phasen des Tiefschlafs kürzer und die des Träumens länger werden. Eine Tiefschlafphase mit anschließender Traumphase wird als Schlafzyklus bezeichnet. In einer normalen Nacht wechseln sich diese Zyklen vier- bis fünfmal ab, wobei ein Zyklus zwischen 80 und 110 Minuten beträgt.
– Tiefschlafphase
Der Tiefschlaf findet vor allem in den ersten Schlafzyklen statt. Er dient der geistigen und körperlichen Erholung. Im Tiefschlaf ist der Körper vollkommen entspannt.
Geistige Erholung
Im Tiefschlaf prägt sich das Gehirn Gelerntes ein. Dabei reaktiviert es die tagsüber aufgenommen und abgespeicherten Informationen und trennt die wichtigen von den unwichtigen. Dem Gehirn fällt die Entscheidung leichter, wenn wichtige Dinge im Moment des Erlebens kurz als solche bewusst benannt werden. Dann kann es sie nachts im richtigen Ordner des Langzeitspeichers ablegen. Hier können sie sich in Ruhe festigen und machen Speicherkapazitäten für den neuen Tag frei. Das Gehirn wird in den Tiefschlafphasen sozusagen durchgewaschen und das Denken wird von Schlafphase zu Schlafphase reiner und klarer. Das ist auch der Grund, warum der Morgen oft einen passenden Lösungsweg bereithält, der am Abend noch undenkbar war.
Körperliche Erholung
Auch der Körper nutzt den Tiefschlaf. Er füllt verbrauchte Vorräte auf, bildet Hormone und stärkt sein Immunsystem. Deshalb schlafen kranke Menschen auch intuitiv länger und tiefer, denn sie brauchen diese Zeit, um ihre Abwehrkräfte zu mobilisieren. Zudem nutzt das Immunsystem diese Zeit auch, um sein Immungedächtnis auf den neuesten Stand zu bringen. Und auch das nachtaktive Wachstumshormon ist an der Immunabwehr beteiligt und wirkt zudem dem Alterungsprozess entgegen. Es regeneriert Haut und Muskeln, lässt Haare wachsen, heilt Wunden und unterstützt die Fettverbrennung während der Nacht.
Traumphasen
Die Traumphasen dienen der Gefühlswelt, in denen vorrangig Stress, Sorgen und Ängste bewältigt werden. Die erste Phase dauert meist nur wenige Minuten, die letzte vor dem Aufwachen 30, manchmal bis zu 60 Minuten. In den Traumphasen ist der Körper ruhig gestellt, fast wie gelähmt. Das dient dem Selbstschutz, um während des Träumens nicht um sich zu schlagen. Hier liegt auch die Erklärung, warum Albträume meist von dem Gefühl geprägt sind, nicht flüchten zu können und wie erstarrt zu sein. Träumen hat also mit Erholung nicht viel zu tun, sondern dient dazu, die erlebten Gefühle des Tages auszugleichen.
Im letzten Drittel des Schlafes bereitet sich der Körper auf den Tag vor und ähnlich wie beim Einschlafen, gleitet er etwa eine Stunde vor dem Aufwachen langsam in den Leichtschlaf über.
Schlaf – Typen: Eulen und Lerchen
Das Schlafverhalten verändert sich im Laufe des Lebens. Die Tiefschlafphasen werden kürzer und oft werden die tiefsten Stadien dann nicht mehr erreicht. Dafür nimmt die Tendenz zum Nickerchen am Mittag zu. Ob der Schlaf vor Mitternacht erholsamer ist als der Schlaf nach Mitternacht lässt sich nicht verallgemeinern. Wichtig ist, dass der Körper in den einzelnen Schlafphasen sein Arbeitsprogramm ungestört absolvieren kann. Denn auch nachts hat jeder Mensch seine eigene Persönlichkeit. Nachtaktive Eulen werden weniger stark von der Melatoninfreisetzung beeinflusst als die Lerchen, die morgens früh aufstehen und abends schneller müde werden, denn bei beiden Typen beginnt die Nacht zu unterschiedlichen Zeiten, die sich bis zu zwei Stunden verschieben können und somit auch deren Schlafrhythmus beeinflussen.
Auch wieviel Schlaf der Mensch benötigt, ist individuell verschieden. Die amerikanische National Sleep Foundation empfiehlt für Menschen zwischen 26 und 64 Jahren 7-9 Stunden Schlaf, wobei Frauen ein klein wenig mehr Schlaf brauchen. Wohl deshalb, weil ihr Gehirn tagsüber vernetzter arbeitet.
Über die Autorin:
Claudia Meyer ist Personal Trainerin, Ernährungstrainerin und ehemalige Leistungssportlerin und publiziert darüber hinaus in Fachzeitschriften.
Ihr Buch “Intuition – Dein Coach für ein gesundes und glückliches Leben” ist im Verlag tredition GmbH, Hamburg, 2017 erschienen.
ISBN: 978-3-7439-7463-0, Format: 14,8 x 1,4 x 21 cm, 244 Seiten
Hier gibt es weitere Informationen zum Buch
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