Positiver Trend zu längeren Überlebensraten
sup.- “Die moderne Krebsmedizin und ihre Behandlungsmöglichkeiten werden Schritt für Schritt immer intelligenter, immer besser und bringen immer mehr direkte Vorteile für Patienten.” So fasste Prof. Christoph Zielinski (MedUni Wien) die Fortschritte der Onkologie auf dem Europäischen Krebskongress (ESMO) 2012 zusammen. Dieser Trend lässt sich an Zahlen belegen: Überlebten z. B. in den USA zwischen 1950 und 1954 nur 35 Prozent aller Krebspatienten ihre Erkrankung über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren, waren es in den Jahren 1999 bis 2005 bereits 69 Prozent. In Europa ist diese Entwicklung ähnlich verlaufen. “In vielen Fällen können wir Erkrankungen, die früher relativ rasch fortgeschritten sind, zunehmend zu chronischen Krankheiten machen”, so Prof. Zielinski.
Bei den Krebstherapien gibt es eine große Zahl innovativer Arzneimittel, mit denen zielgerichtete Behandlungen möglich sind. Vielfach kann mit Hilfe von neuen diagnostisch-molekularbiologischen Verfahren vor dem Einsatz abgeschätzt werden, welche Patienten von welchem Medikament profitieren können. Erhebliche Fortschritte wurden zudem bei der Strahlentherapie mit der Einführung einer neuen Art der ionisierenden Strahlung erzielt. Dabei werden hochenergetisch beschleunigte Protonen genutzt, die aus Wasserstoff gewonnen werden. Der entscheidende Vorteil der Protonenstrahlung im Vergleich zur herkömmlichen Röntgenstrahlung ist eine andere physikalische Wechselwirkung mit Materie. Protonen geben die meiste Energie erst am Ende ihrer Laufstrecke, also passgenau im Tumor ab, hinter dem Krebsherd tritt keine Strahlung auf. “Durch die deutlich überlegene Ortsdosisverteilung bei Protonenstrahlung verbessern sich die Heilungschancen, da mit einer höheren Tumor vernichtenden Dosis gearbeitet werden kann” erläutert Dr. Alfred Haidenberger vom Rinecker Proton Therapy Center (RPTC) in München. Eingesetzt wird die Protonenstrahlung derzeit mit Erfolg bei an Krebs erkrankten Kindern sowie bei Tumorerkrankungen von Erwachsenen z. B. am Gehirn, an der Leber, der Lunge, der Prostata und der Bauchspeicheldrüse. Weitere Informationen zur innovativen Protonentherapie können unter www.rptc.de abgerufen werden.
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