Wie ich mir im Alter ein aktivitätsförderndes Umfeld schaffe.
Das Selbstbild vom“ Rentner“ erschwert die aktivitätsfördernde Gestaltung des letzten Lebensabschnittes . Wie entgehe ich der Ruhestandsfalle?
Nach einem wohlgeordneten Arbeitsleben den wohlverdienten Ruhestand geniessen: das ist noch immer ein Leitbild. Und noch könnte die jetzige Rentnergeneration dank meist auskömmlichem Rentenniveau nach diesem Bild ihren Lebensabend gestalten.
Doch kurz nach dem Renteneintritt steigt überraschend die Sterblichkeitsrate kurzfristig signifikant. Was ist da los?
Ordnung ist das halbe Leben.
Der Volksmund weiß was er da sagt. Routinen werden von der Natur geradezu in uns hineingepflanzt. In der Tat erleichtert „routiniertes“ Handeln das tägliche Leben. Berufliche Erfahrung heißt oft: ich weiß nicht warum ich das so mache aber es klappt. Dieses gewohnte Verhaltensmuster wird uns beim Ausscheiden aus dem Erwerbsleben buchstäblich abgeschnitten. Der Übergang von einer bestehenden Ordnung in was eigentlich? Das ist die Herausforderung. Flexibilität ist nicht gerade das was ältere Menschen auszeichnet. Es gibt da einen starken Wunsch es beim Alten zu lassen.
Sicherlich haben auch Sie Bekannte die bis zum letzten Arbeitstag kein gutes Haar am Berufsalltag lassen. Und dann werden sie nach Hause geschickt. Plötzlich reden sie ganz anders. Früher war alles sinnvoll was sie im Beruf gemacht haben. Ja, sie schleichen, wenn nicht real, so doch virtuell um „das Fabriktor“. Grund: es ist die Ä n d e r u n g von gewohnten Verhaltensmustern die uns so schwerfallen. Genauso wie die Natur Routinen in uns verankert, baut sie auch Hürden auf gegen die Änderung dieser oft unbewussten Abläufe. In der Erinnerung werden positive Erfahrungen hervorgehoben und negative verdrängt. Ein Aspekt der Ruhestandsfalle ist die Tendenz zum nostalgischen Leben. Um sich einer möglichen Neuordnung zu entziehen, die oft als chaotisch erlebt wird, flüchtet man in die Vergangenheit indem man sie idealisiert. Genauso wie man vorher den Ruhestand idealisiert hat.
Alterspessimismus lähmt
Der Jugend gehört die Welt. So fühlt sie und so verhält sie sich auch. Wir Alten wissen, dass wir der (UM)-Welt, insbesondere der sozialen Umwelt gehören. Wir haben uns angepasst. Wir haben uns ein- und oft auch untergeordnet. Jetzt, älter geworden, sind wir frei. Erstaunt stellen wir fest: wir neigen zu konservativen Ansichten. Wir haben Angst vor Veränderungen. Wir machen uns Sorgen. Diffuse Sorgen um die Zukunft weil sie in der alten Ordnung nicht mehr offen für uns ist. Gibt es einen abrupteren und einschneidenderen Wandel als von heute auf morgen Ruheständler zu sein? Es folgt oft -wenige Wochen nach der Abschiedsfeier- ein Gefühl der Leere und Nutzlosigkeit. Wir schauen pessimistisch in die Zukunft. In welche Zukunft? Die Sorge ist ein wesentliches Merkmal des konservativen Menschen. Sie macht starr und bewegungslos. Und schon sitzen wir auf der Bank im Park und füttern die Tauben. Kreuzfahrten und alle konsumierten Beschäftigungen sind übrigens das Gleiche. Was uns in jungen Jahren an Risikofreude und Neugier im Überfluss gegeben war, es fehlt uns jetzt. Wenn die Jungen nicht wissen was sie eigentlich wollen, so sollen wir jetzt – übrigens für einen gleich langen Lebensabschnitt – das E i g e n t l i c h e wollen.
„Was man in der Jugend wünscht, hat man im Alter die Fülle.“ (Goethe)
Man darf die Ruhestandsfalle also nicht zuschnappen lassen. Es gibt einige Hinweise wie man sich für die notwendigen Änderungen offen machen kann.
Wer rastet der rostet – wer wagt gewinnt
Die Jugend ist rast- und ruhelos. Und sie wagt abenteuerlich viel und zählt nur den Gewinn. Ihr eigentliches Ziel aber ist die Emanzipation vom Elternhaus. Die Sehnsucht heißt Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung. Es geht um Loslösung.
Wir Älteren suchen nach dem Leitbild des Ruhestandes die Rast. Aber auch für uns gilt: wer rastet der rostet. Dass Risiko und Chance nur die Kehrseiten der gleichen Medaille ist gilt für das ganze Leben. Wer gewinnen will muss wagen. Da man meist mehr zu verlieren hat nach einem erfolgreichen Berufsleben ist die Hauptaufgabe: Loslassen.
Das letzte Hemd hat keine Taschen
Es ist daher geradezu paradox wenn wir jetzt, wo wir meist etwas h a b e n, unsere Alterserfüllung in der Bewahrung (und damit den Verlustängsten) suchen. Sicherlich, an die Versorgung der Nachkommen sollten wir schon denken, das ist hier nicht gemeint. Schenken wir also rechtzeitig was wir entbehren können. Verzichten wir auf die Macht und Aufmerksamkeit die oft Erblasser zugestanden wird.
Schaffe noch einmal Neues
Es gibt nichts Besseres um jung zu bleiben. Setze Dir neue Ziele. Sie müssen, um wirksam zu sein, konkret, befristet und realisierbar sein. Ich selbst habe mit Ecotopia auf Ithaka meine Aufgabe gefunden. Hier will ich mit wenigen, ähnlich gesinnten Menschen eine Gemeinschaft aufbauen. Eine naturnahe Lebensweise ohne wesentlichen Komfortverlust erhält unsere Spannkraft. Täglich gibt es kleine Erfolgserlebnisse im Freien. Das Gesamtkonzept kann man auf unserer Website studieren. Und Ithaka ist sowieso immer eine Reise wert. Wir können schon jetzt Vollpension für 30 Euro anbieten. Das Haus meiner Tochter, die in Deutschland studiert steht zur Verfügung. Ich habe es selbst gebaut. Es bietet auf 40 qm für zwei Personen Ruhe, phantastischen Meerblick und Anschluss an die Gemeinschaft.
Ecotopia auf Ithaka ist eine Eigentümergemeinschaft. Wir verwirklichen auf 37500 qm den Traum vom naturnahen Leben ohne Komfortverlust.
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