Mit Desinformationen und Falschmeldungen wird die Energiewende weiterhin propagiert

Mit Desinformationen und Falschmeldungen wird die Energiewende weiterhin propagiert

Mit Desinformationen und Falschmeldungen wird die Energiewende weiterhin propagiert Da sachliche Argumente zum Weiterführen der Energiewende nicht vorliegen, greifen die Befürworter und die Profiteure der Energiewende zu Methoden, die aus dem kalten Krieg von kommunistischen Führungen gut in Erinnerung sind.

Ist es Ihnen auch aufgefallen? Sie hören viel von dem schnellen Anstieg der regenerativen Stromerzeugung, also von Windstrom, Solarstrom und Biogasstrom. “Der Anteil von Ökostrom hat in Deutschland bereits mehr als 25 Prozent erreicht”, jubeln die Politiker und Profiteure. Bis zum Jahr 2050 soll Deutschland sogar mit 80 Prozent Ökostrom versorgt werden. Dazu sollen die Windstrom- und Solarstromanlagen verdreifacht werden. Doch Sie hören nichts von den ständig weiter steigenden Stromkosten dieser Energiepolitik. Es wird gehandelt nach dem Motto: Die Energiewende muss sein. Über die Kosten reden wir nicht.

Dabei lassen sich die Kosten für die Ausweitung des teuren und wetterwendischen Ökostroms nach den Plänen der Bundesregierung durchaus berechnen. Die rund hundert Energiefachleute, die sich zum Stromverbraucherschutz NAEB e.V. zusammengeschlossen haben, haben eine Erhöhung des Strompreises bis zum Jahr 2020 um 50 Prozent in Deutschland ermittelt, während andere wichtige Industrieländer mit deutlichen geringeren Strompreisen keinen wesentlichen Anstieg verzeichnen, wie die Graphik zeigt.

Dies ist ein erstes Beispiel, wie für die Energiewende Reklame gemacht wird. Politik und Medien erwähnen nur positive Daten, negative verschweigen sie. Sachlich sind solche Veröffentlichungen zwar richtig, aber als Gesamtaussage erzeugen sie ein gewünschtes falsches Bild. Es handelt sich eindeutig um Desinformation. Die untergegangene DDR stand mit solchen Methoden in der Statistik als Industrieland an zehnter Stelle. Fälschungen wurden erst nach dem Zusammenbruch aufgedeckt.

Neben dem Verschweigen der künftigen Kosten der Energiewende gibt es viele weitere unsinnige und falsche Angaben, die der Akzeptanz der Energiepolitik dienen sollen. Einige Äußerungen von Politikern werden hier genannt und bewertet:

Jürgen Trittin, Grüne: Die Energiewende kostet Famlien im Monat nicht mehr als eine Kugel Eis
Diese Beruhigungspille hatte schon nach dem Bau der ersten Ökostromanlagen keine Wirkung mehr. Heute kostet einer Familie die Energiewende bereits dreißig mal mehr, als von Herrn Trittin vorausgesagt. Und die Kosten steigen schnell weiter.

Grüne und SPD: Atomstrom und Kohlestrom verstopfen die Leitungen
Diese Behauptung ist falsch. Bei Starkwind und Sonnenschein wird inzwischen mehr Ökostrom erzeugt als gebraucht wird. Es müssen dann Ökostromanlagen abgeschaltet werden, um das Stromnetz nicht zu überlasten. Der nicht gebrauchte und auch nicht gelieferte Ökostrom wird aber trotzdem dem Erzeuger vergütet. Dies ist im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt. Der Bäcker, der zu viele Brötchen gebacken hat, bleibt dagegen entschädigungslos auf seinen Brötchen sitzen. Nicht die Stromleitungen werden durch Strom aus Kraftwerken verstopft, sondern es wird bei Starkwind und Sonnenschein zuviel Ökostrom erzeugt, den wir nicht verwenden können.

Enercon: Der Windpark Saterland liefert Strom für 50.000 Haushalte.
Falsch. Ein Windpark kann keinen einzigen Haushalt mit Strom versorgen, wenn der Wind nicht weht. Es muss für eine sichere Versorgung immer ein konventionelles Kraftwerk zusätzlich bereit stehen, das einspringt, wenn der Wind nicht die verlangte Leistung bringt.

Stromversorger: Wir liefern 100 Prozent Ökostrom.
Kein Stromversorger kann nur Ökostrom liefern. Es ist immer ein Gemisch von allen Stromerzeugern im Netz. Strom nimmt den kürzesten Weg zum Verbraucher. Wenn der Verbraucher in der Nähe eines Kernkraftwerkes wohnt, bekommt er nur Atomstrom, auch wenn er für Ökostrom bezahlt.

Deutsche Bahn: Mit der Bahncard 25 reisen sie ausschließlich mit Ökostrom.
Die Deutsche Bahn ist bisher den Nachweis schuldig geblieben, woher sie den Ökostrom bekommt, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Die Bahncard-Inhaber reisen mit dem gleichen Stromgemisch wie die Mitreisenden ohne Ökostromgarantie.

Alle Medien: Die großen Stromerzeuger haben die Energiewende verschlafen.
Wenn die Frage beantwortet werden soll, warum die Kernkraftwerke, die Kohlekraftwerke und die Gaskraftwerke Verluste machen, geben selbst die Wirtschaftexperten von renommierten Zeitungen diese Antwort. Sie sollten stattdessen fragen: Wie können die Kernkraft-, Kohle- und Gaskraftwerke Verluste machen, obwohl sie günstigste Erzeugungskosten haben, wie nachstehende Tabelle zeigt?

Erzeugungskosten
Kernkraftwerke: 3.5 Ct/kWh
Braunkohlekraftwerke: 3,5 Ct/kWh
Steinkohlekraftwerke: 5,0 Ct/kWh
Gaskraftwerke: 7,0 Ct/kWh

Vergütungskosten
Windstrom, Land: 9 Ct/kWh
Windstrom, See: (+5 Ct/kWh)* 19 Ct/kWh
Solarstrom: 14 Ct/kWh
Biogasstrom: 14 Ct/kWh
*Kosten für Stromtransport zur Küste
Quelle: Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt, FH Aachen. Stromerzeugung 2015

Diese Frage haben sich die Wirtschaftsexperten offensichtlich nicht vorgelegt. Ursache für die zunächst unverständliche Situation ist das EEG. Der wetterwendische Ökostrom ist nicht viel wert. Konventionelle Kraftwerke müssen die ständigen Schwankungen ausgleichen. Daher findet er zu den hohen Vergütungskosten nach dem EEG, die die Erzeuger erhalten, keine Abnehmer. Er wird daher an der Strombörse unter den Preisen der konventionellen Kraftwerke verkauft. Da die konventionellen Stromerzeuger in die Börsenpreise einsteigen müssen, machen sie Verluste, die nicht ausgeglichen werden. Die Verluste des Ökostroms werden dagegen mit der EEG-Abgabe ausgeglichen, die den Stromkunden auferlegt wird. Die Verluste der konventionellen Kraftwerke sind also gesetzlich vorgegeben durch die wohl weltgrößte Dumpingaktion. Das EEG schreibt dieses Dumping vor. Das Bundeskartellamt ist gegen dieses gesetzliche Dumping machtlos.

Grüne: Die Stromversorger geben die gefallenen Börsenpreise nicht an den Verbraucher weiter
Diese Aussage ist Bauernfängerei. Nach dem EEG muss der Abnehmer die Differenz zwischen der Einspeisevergütung von Ökostrom und dem Börsenpreis als EEG-Umlage bezahlen. Dies gilt auch, wenn der Ökostrom bei einem Überangebot verschenkt oder sogar unter Zuzahlung entsorgt wird. Der Stromkunde muss also immer die Einspeisevergütung bezahlen, unabhängig vom Börsenpreis. Mit jeder Ökostromanlage steigt damit der Strompreis. Das gilt jedoch nicht für unsere Nachbarländer und die von der EEG-Umlage befreiten stromintensiven Betriebe. Sie können billigen Strom an der deutschen Börse einkaufen und ohne die EEG-Abgabe nutzen. Damit werden aber auch die konventionellen Kraftwerke in den Nachbarländern immer unwirtschaftlicher.

Alle Parteien: Überschüssiger Ökostrom wird gespeichert
Bei der Vorstellung von Speichermöglichkeiten wird unterschwellig vorausgesetzt, Überschussstrom sei umsonst, da er ja Abfall sei. Das ist natürlich Unsinn. Auch der Überschussstrom wird nach dem EEG vergütet und ist entsprechend teuer. Die Speicherkosten sind zusätzlich sehr hoch. Die günstigsten Kosten haben die Pumpspeicherwerke mit etwa 50 Cent pro Kilowattstunde (Ct/kWh) bei einem Stromverlust von mehr als 20 Prozent. Batteriespeicher kommen auf über 100 Ct/kWh mit Verlusten von 10 Prozent. Die Speicherung als Methan aus der Wasserstoffelektrolyse in Kavernen und erneute Stromerzeugung in Gaskraftwerken kostet mehr als 200 Ct/kWh bei einem Verlust von 80 Prozent des eingesetzten Stromes. Mit solchen Speicherungen ist der Strom für viele Mitbürger nicht mehr zu bezahlen. Auch technisch sind Stromspeicherungen in den notwendigen Mengen nicht möglich, wenn Deutschland ausschließlich mit Ökostrom versorgt werden soll. Doch führende Politiker und Bundesminister planen trotzdem die vollständige Umstellung auf Ökostrom, jedoch erst in 30 Jahren. Dann können sie für ihre Taten nicht mehr belangt werden.

Offizielle Politik und Medien: Der überschüssige Windstrom muss von Norddeutschland zu den Verbrauchern im Süden geleitet werden, wozu wir neue Trassen brauchen
Die teuren Stromtrassen sind überflüssig, wenn der Wind nicht weht. Es sei denn, sie leiten dann Kohlestrom in den Süden. Stromtransport ist nicht umsonst. Die Leitungsverluste betragen ein bis zwei Prozent für 100 km. Hinzu kommen die Verluste in den Umspannwerken. Die Stromtrassen sollen nach Protesten der Anlieger nun in die Erde verlegt werden. Damit steigen die Kosten nach Angaben des Netzbetreibers Tennet von einer Million Euro pro Kilometer auf sieben Millionen Euro. Doch das ist kein Problem für die Politik. Der Verbraucher muss es zahlen.

Wirtschaftlich und technisch sinnvoll ist der Bau neuer Steinkohlekraftwerke als Ersatz für die Kernkraftwerke im Süden. Dann brauchen keine neuen Leitungen gelegt werden. Die Stromverluste sind geringer. Anlieger werden nicht belästigt. Neue Kohlekraftwerke haben einen hohen Wirkungsgrad. Mit gleicher Brennstoffmenge kann in diesen Kraftwerken etwa 20 Prozent mehr Strom erzeugt werden.

Wann hört der Unsinn auf?
Es zeigt sich immer deutlicher, dass der Anspruch, Deutschland mit Ökostrom versorgen zu wollen, in eine Sackgasseführt, aus der wir uns unter immer größeren Schwierigkeiten herauswinden müssen, je tiefer wir eindringen. Fachleute von NAEB, die erfolgreich über Jahrzehnte in der Energieversorgung gewirkt haben und heute ehrenamtlich ohne jede Spesenerstattung die Energiepolitik in Deutschland bewerten und ihre Ergebnisse veröffentlichen, fordern, jede Erzeugung von Ökostrom sofort einzustellen. Ohne einen Stopp wird Deutschland weiter verspargelt, verspiegelt und vermaist. Die Lebensgrundlagen für unsere Kinder und Enkel werden zerstört. Dies gilt es zu verhindern.

Unsere Kinder werden heute schon mit über 600 Milliarden Euro in den nächsten zwanzig Jahren allein für die gesetzlich versprochenen Einspeisevergütungen belastet. Mit jeder neuen Anlage steigt die Belastung weiter. Deutschland muss für uns und unsere Nachkommen endlich eine Kehrtwendung vollziehen.

Prof. Dr. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz
www.NAEB.de und www.NAEB.tv

www.youtube.com/watch?v=IhAJ21btMUo

NAEB Stromverbraucherschutz e.V.
Heinrich Duepmann
Forststr. 15

14163 Berlin
Deutschland

E-Mail: Heinrich.Duepmann@NAEB.info
Homepage: http://www.NAEB.de
Telefon: 05241 70 2908

Pressekontakt
NAEB Stromverbraucherschutz e.V.
Hans Kolpak
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