“Ich wünsche mir eine Hochzeit der verschiedenen Lebenseinstellungen, damit die verschiedenen Kulturen zueinander finden wie die zwei Seiten eines Herzens.”
Die Anzahl der Flüchtlinge nimmt stetig zu: Aufnehmende Länder tragen dabei eine große Verantwortung, da nicht nur die Grundversorgung der Menschen im Vordergrund steht. Vielmehr müssten jetzt auch schon die Weichen für die (langfristige) Integration gestellt werden. Daher nutzte Seine Heiligkeit, der 12. Gyalwang Drukpa, seinen Hamburg-Besuch dazu, als spirituelles Oberhaupt eine Botschaft zu senden: “Alle Länder, die es sich leisten können, haben meines Erachtens die Verpflichtung, Flüchtlinge aufzunehmen. An erster Stelle steht dabei die gegenseitige Rücksichtnahme.”
Der Gyalwang Drukpa sieht sich selbst in einer großen Verantwortung, zwischen den Kulturen zu vermitteln: “Ich wünsche mir eine Hochzeit der verschiedenen Lebenseinstellungen, damit die verschiedenen Kulturen zueinander finden wie die zwei Seiten eines Herzens.”
Für ihn sind beide Parteien damit gleichermaßen gefragt: “Wenn ich könnte, würde ich jeden Einzelnen ansprechen und ihn bitten, für die jeweils andere Kultur offen zu sein, da ich denke, dass eine offene Einstellung das Leben besser macht – unabhängig davon, welcher Religion man angehört oder ob man überhaupt gläubig ist. Und ganz besonders wende ich mich mit dieser Bitte auch an die Flüchtlinge, die Gesetze und Gebräuche des Gastlandes zu akzeptieren, wenn sie in dem Land bleiben wollen.”
Das Flüchtlingsthema war auch Hauptgrund seines aktuellen Besuchs in Hamburg. Das spirituelle Oberhaupt der 1.000-jährigen Drukpa-Linie nutzte die zwei Tage, um mit führenden Persönlichkeiten der Freien und Hansestadt Hamburg in den Dialog zu treten und Lösungsansätze zu diskutieren. Das Programm am 16. und 17. November 2015 umfasste unter anderem einen Vortrag im Gebäude des Übersee-Club Hamburg sowie ein Treffen mit den Direktoren des World Future Councils. Im Fokus standen gemeinsame Initiativen sowie konkrete humanitäre und ökologische Projekte: “Nichts ist unmöglich in dieser Welt, vorausgesetzt wir halten zusammen. Nur gemeinsam machen wir die Welt zu einem besseren Ort”, so der Gyalwang Drukpa.
Über den Gyalwang Drukpa
Der Gyalwang Drukpa ist das religiöse Oberhaupt der 1000-jährigen Drukpa-Linie des tibetischen Mahayana Buddhismus. In Bhutan ist die Drukpa-Philosophie als Staatsreligion fest verankert und auch in der Politik des Landes umgesetzt. Er ist Träger vielfältiger internationaler Auszeichnungen, unter anderem: Millenium Development Goals Award der UN, Indischer Green Hero Award, Auszeichnung der US-amerikanischen Waterkeeper Alliance “Keeper of the Himalaya”. Er ist der Begründer der internationalen, säkularen und humanitären Organisation Live To Love.
Die Stiftung Live To Love Germany wurde am 10.09.2014 in Anwesenheit des Gründers Gyalwang Drukpa in einer feierlichen Zeremonie in Hamburg eröffnet. Der ganzheitliche Ansatz von Live To Love fokussiert sich auf Bildung, Umwelt- und Tierschutz, Gleichstellung von Frauen überall auf der Welt, medizinische Hilfe und akute Kriseninterventionen in Notgebieten und zusätzlich der Erhalt kulturellen Erbes.
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