(ddp direct) Bonn Der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG hat heute (Mittwoch, 21.11.2012) zum dreizehnten Mal den ökumenischen Predigtpreis verliehen (www.predigtpreis.de). Reinhard Feiter, Dekan der Katholischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Professor für Pastoraltheologie und Religionspädagogik, ist Preisträger in der Kategorie Beste Predigt. Als Novum in der Geschichte des Predigtpreises erhielt er den Preis auch in der Sonderkategorie Beste Pfingstpredigt. Der ökumenische Predigtpreis in der Kategorie Lebenswerk ging an den langjährigen Bischof der Evanglisch-methodistischen Kirche (EmK) in Deutschland, Walter Klaiber, Tübingen.
Reinhard Feiter wurde für eine Predigt über Johannes 20,19-23 ausgezeichnet, die er zu Pfingsten 2012 in der Pfarrkirche St. Bartholomäus in Niederkrüchten hielt, anlässlich der Primiz eines Priesters. Reinhard Schmidt-Rost, Professor an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn, sprach in seiner Laudatio von der Kraft Gottes im Evangelium, die Menschen ergreift und ihre Worte benutzt, um wirken zu können, sie ist in den Worten der ausgezeichneten Predigt von Reinhard Feiter so fein und doch unfehlbar wirksam. Die Kraft des Evangeliums sei überall im Leben wirksam, sie sei überkonfessionell, sie komme vor aller Konfession. Man könne diese Kraft nur an ihren Wirkungen erkennen, darin aber sei sie unzweifelhaft und unverkennbar.
Walter Klaiber erhielt die Auszeichnung für sein Lebenswerk. Er gilt als einer der profiliertesten Theologen in Deutschland, der sich um eine Verständigung zwischen den Kirchen bemüht. Die Jury würdigt mit der Auszeichnung den ökumenischen Geist seiner Predigten. Die Pfarrerin Dorothee Löhr ging in ihrer Laudatio auf die Leistungen des Preisträgers ein: Die weltweite Christenheit hat es Ihnen zu verdanken, dass die biblische Botschaft der Rechtfertigung mittlerweile von vielen als ökumenische Predigtaufgabe erkannt wird, sogar in Deutschland. Walter Klaiber steht für den Weg der Christenheit ein, auf dem die Botschaft Jesu Christi als Rechtfertigung zunehmend ökumenischer, biblischer und missionarischer gesucht und gefunden werden kann. Kirchen seien unterschiedliche Provider für Jesus Christus, das Entscheidende ist die Botschaft, das Bleibende ist die Schrift, wichtig bleiben die Empfänger, zitierte Löhr den ehemaligen Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche.
Die nicht dotierte Auszeichnung besteht aus einer Bronzeskulptur. Mit dem im Jahr 2000 erstmals vergebenen Predigtpreis fördert der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG die Redekultur in den Kirchen und würdigt herausragende Predigten. Die Verleihung findet jährlich vor geladenen Gästen an Buß- und Bettag in der Schlosskirche der Universität Bonn statt. Bewerben können sich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kirchen, Freikirchen und Landeskirchlichen Gemeinschaften. Die ökumenisch besetzte zwölfköpfige Jury konnte wie in den Vorjahren aus über 270 Einsendungen auswählen.
Bisherige Preisträger waren u. a. Margot Käßmann (eh. Vorsitzende des Rates der EKD und hannoversche Landesbischöfin), Bischof Dr. Joachim Wanke (Erfurt), Prof. Dr. Eberhard Jüngel (Tübingen) und Rolf Zerfaß (katholischer Theologieprofessor Würzburg).
Bisherige Preisträger:
Ausgezeichnet wurden bislang u. a.
Pater Heribert Arens OFM, Franziskanerkloster Vierzehnheiligen Bamberg,
Sylvia Bukowski, Pfarrerin Wuppertal,
Dr. Ulrich Engel, Pater Köln/Berlin,
Dr. Fernando Enns, mennonitischer Pfarrer Hamburg,
Horst Hirschler, Landesbischof i. R. Rehburg-Loccum,
Hanns Dieter Hüsch, Kabarettist,
Walter Jens, Rhetorik-Professor Tübingen,
Eberhard Jüngel, Tübinger Theologieprofessor,
Margot Käßmann, eh. hannoversche Landesbischöfin und Vorsitzende des Rates der EKD,
Dipl.-Theologin Vera Krause, Misereor Aachen,
Kathrin Oxen, Pastorin und Leiterin des evang. Zentrums für Predigtkultur Wittenberg,
Fritz Penserot, Pfarrer Schloss Burg/Mosel,
Pastor Michael Putzke, Kassel,
Dr. Paolo Ricca, Waldenserfakultät Rom,
Dr. Reinhold Stecher, Altbischof Innsbruck, Österreich
Dr. Joachim Wanke, katholischer Bischof Erfurt,
Dr. Rolf Zerfaß, katholischer Theologieprofessor Würzburg,
Dr. Jörg Zink, evangelischer Theologe und Publizist Stuttgart
Die Jury:
Die zwölfköpfige ökumenisch besetzte Jury umfasst Theologinnen und Theologen sowie Publizisten. Der Jury gehören an:
Udo Hahn, Pfarrer, Akademiedirektor der Evangelischen Akademie Tutzing, Vorsitzender der Jury
Dr. Dietmar Bader, Leiter der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk i. R.
Dr. Daniela Engelhard, Leiterin Seelsorgeamt Bischöfliches Generalvikariat, Osnabrück;
Dr. Pater Manfred Entrich OP, Geschäftsführer Institut für Pastoralhomiletik, Düsseldorf;
Dietrich Hackler, Pfarrer, Ministerialdirektor, Abteilungsleiter ältere Menschen im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bonn;
Dorothee Löhr, Pfarrerin Mannheim;
Dipl. Theol. Karsten Matthis, Geschäftsführer Stiftung Christlich-Soziale Politik e. V., Königswinter;
Dr. Christoph Morgner, Pfarrer, Altpräses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes;
Dr. Reinhard Schmidt-Rost, Professor für Praktische Theologie, Universität Bonn;
Dr. Peter Seul, Pfarrer, Dozent für Homiletik am Priesterseminar des Erzbistums Köln;
Wolfgang Thielmann, Pastor, eh. Rheinischer Merkur, seit 2010 bei der Wochenzeitung Die Zeit im Ressort Christ und Welt, Bonn;
Dr. Jürgen Werbick, em. Professor für Fundamentaltheologie, Münster.
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