Architektur und Stadtplanung in einer älter werdenden Gesellschaft: Heidelberg Village als Modellprojekt für Integration und soziale Architektur auf dem Demografiekongress 2015 ausgezeichnet.
Berlin/Freiburg, 9. Oktober 2015 – Architekt Wolfgang Frey nahm am 4. September 2015 auf dem Demografiekongress 2015 in Berlin den Preis der Initiative “Deutschland – Land des Langen Lebens” für das Projekt Heidelberg Village entgegen, das derzeit in der Heidelberger Bahnstadt entsteht. Gewürdigt wird hiermit sein Beitrag zur Entwicklung und Förderung eines vernetzten Wohnens und einer sozialen Architektur, bei der technische Entwicklungen, Integration und gemeinsames Leben unterschiedlicher Generationen sowie die Einbindung von Service- und Pflegedienstleistungen am Wohnquartier den sich ändernden Anforderungen an eine älter werdende Gesellschaft gerecht werden.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Unsere Gesellschaft wird älter. Das wird der Gesellschaft ein neues Gesicht geben. Und es wird sicherlich auch die Zahl der Menschen steigen, um die sich die Gesellschaft aktiv kümmern muss, in Form von Zuwendung, von Integration in das gesellschaftliche Leben und auch Pflege. Allerdings eröffnet der demografische Wandel auch viele neue Chancen, nicht zuletzt, weil heutzutage viele Menschen bis ins hohe Alter fit und aktiv sind. “Ältere Menschen werden in Zukunft eine aktive Rolle in der Gesellschaft übernehmen, weil sie das können und weil sie das wollen”, ist sich die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth sicher. Davon werde die ganze Gesellschaft profitieren, die Alten wie die Jungen.
Der Demografiekongress beschäftigt sich genau mit diesen Fragestellungen. Wie können Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und auch Architektur und Planung auf die sich ändernden Gesellschaftsstrukturen reagieren, Menschen bis ins hohe Alter gute Lebensbedingungen bieten und auch das volkswirtschaftliche Potenzial einer älter werdenden Gesellschaft erschließen?
Eine Voraussetzung hierfür sind räumliche Konzepte und eine Architektur, die die notwendige Infrastruktur für ein harmonisches Zusammenleben der Generationen schaffen. Das nun prämierte Projekt Heidelberg Village – “Living Community” will eine Lösung für diese Problemstellung sein. Mit ihm entsteht in der Heidelberger Bahnstadt ein Wohnquartier, das schon durch seine Gestaltung das Miteinander der Menschen fördert.
Für eine aktive Nachbarschaft in lebenswertem Umfeld werden im Heidelberg Village Begegnungsräume, Spielplätze, Dachgärten, ein Quartiersforum als zentraler Treffpunkt und weitere Einrichtungen zur Verfügung stehen. Die Moderation der unterschiedlichen nachbarschaftlichen Aktivitäten erfolgt durch professionelle Quartiersmanager. Die Aufteilung der Wohneinheiten und die Vergabe der Miet- und Eigentumswohnungen fördern eine heterogene Bewohnerschaft, in der Jung und Alt zusammenleben. Heidelberg Village wird zudem über ein breit gefächertes Angebot von Service-, Pflege- und Betreuungsleistungen verfügen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen von Alleinlebenden, Familien, älteren Menschen oder Menschen mit Behinderung haushaltsnah Rechnung zu tragen.
“Heidelberg Village wird und will das Modell einer sorgenden Gemeinschaft sein, in dem Menschen Heimat empfinden, füreinander da sind und viele soziale Kontakte entstehen”, erklärt Architekt Wolfgang Frey. Mit den richtigen Voraussetzungen sei das Mehrgenerationen-Wohnen, das Leben miteinander in Gemeinschaft auch in einem urbanen Umfeld möglich – wie in einem Dorf, nicht als Ort gemeint, sondern als Lebensform.
Dieter Hackler, Ministerialdirektor a.D., stellt in seiner Laudation zur Preisverleihung das große Engagement des Freiburger Architekturbüros für eine soziale Architektur mit Blick auf Bedürfnisse und Veränderungen der Gesellschaft heraus: “Wolfgang Frey und sein Team sind wunderbare Visionäre und Pioniere für unsere Gesellschaft und unser gesellschaftliches Miteinander in unserem Land des Langen Lebens, realistische Visionäre mit Bodenhaftung, die mit ihrer Art des Bauens Räume schaffen, in denen wir Menschen unser Leben in Gemeinschaft, im sozialem Kontext verwirklichen können.”
Über den Demografiekongress
Die Zukunftsfähigkeit Deutschlands hängt entscheidend von einer erfolgreichen Gestaltung des demografischen Wandels ab. Auf dem Demografiekongress, der am 03. und 04.09.2015 bereits zum 6. Mal in Berlin stattfand, trafen sich mehr als 800 Experten und Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, um über Chancen und neue Lösungen zu diskutieren. Schirmherren des Demografiekongresses sind das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Namenhafte Referenten und Unterstützer sind u.a. Bundesminister Peter Altmaier (Bundesminister für besondere Aufgaben, Chef des Bundeskanzleramtes) und die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth.
Über die Initiative “Deutschland – Land des Langen Lebens”
Die demografische Entwicklung in Deutschland, in den Industrienationen und den Schwellenländern bietet enorme wirtschaftliche Chancen für neue Produkte und Dienstleistungen. Es gilt, Deutschland als Land des Langen Lebens national und international so zu profilieren, dass hohe Anteile der “demografischen Wertschöpfung” erschlossen werden und innovative sowie gesellschaftlich tragfähige Lösungen aus Deutschland heraus entwickelt werden. Dieses Ziel verfolgt die Initiative Deutschland – Land des Langen Lebens. Sie wird von WISO S.E. Consulting GmbH und Gesundheitsstadt Berlin GmbH gemeinsam entwickelt und umgesetzt. Die Initiative Deutschland – Land des Langen Lebens wird von Ulf Fink, Prof. Dr. Ursula Lehr, Prof. Lea Rosh, Dr. Henning Scherf und Prof. Dr. Rita Süssmuth getragen.
Weiterführende Informationen
Projektseite Heidelberg Village:
www.freyarchitekten.com/projekte/552_heidelberg-village.html (http://www.freyarchitekten.com/projekte/552_heidelberg-village.html)
Soziale Architektur am Beispiel der Seniorenwohnanlage Schwanenhof:
www.freyarchitekten.com/pr/soziale-architektur-am-beispiel-der-seniorenwohnanlage-schwanenhof-in-eichstetten/ (http://www.freyarchitekten.com/pr/soziale-architektur-am-beispiel-der-seniorenwohnanlage-schwanenhof-in-eichstetten/)
Der Demografiekongress – Preisträger 2015 und Laudatio:
www.der-demografiekongress.de/preistraeger-der-initiative/preistraeger-der-initiative-2015/ (http://www.der-demografiekongress.de/preistraeger-der-initiative/preistraeger-der-initiative-2015/)
Über Frey Architekten, Büro für nachhaltige Architektur
Das Architekturbüro Frey Architekten mit Sitz in Freiburg im Breisgau hat sich dem nachhaltigen Planen und Bauen verpflichtet. Es realisiert Projekte unterschiedlicher Größe vom Einfamilienhaus über Industrie- und Gewerbegebäude bis hin zu ganzen Siedlungen und Stadtquartieren. Hierbei sind Frey Architekten sowohl als Architekturbüro tätig als auch als Projektentwickler, Bauträger, Generalvermieter und Investor.
Das Team von Frey Architekten geht gerne neue Wege und hat sich mit ökologisch wegweisender Architektur ebenso einen Namen gemacht wie mit integrativen Wohnprojekten. Das Architekturbüro wurde 1959 von Friedrich Frey gegründet und realisierte bereits 1972 in eigenen Modellprojekten erste Solaranlagen. Heute wird es in zweiter Generation von Inhaber Wolfgang Frey geführt und ist national wie international tätig.
Das Fünf-Finger-Prinzip der Nachhaltigen Architektur
Ökologie, Ökonomie, Gesellschaft, Gestaltungswille und Anreiz: Das sind für den Architekten Wolfgang Frey die fünf Prinzipien der Nachhaltigkeit. Mit seinem Fünf-Finger-Prinzip macht er deutlich, dass eine isolierte Betrachtung von Einzelaspekten nicht ausreicht und vielmehr ein ganzheitlicher Planungsansatz notwendig ist, um ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig zu bauen.
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