Niemand kennt die Menschen einer Stadt besser als eine Marktfrau, das war schon im 16. Jahrhundert so. Und weil es so viel Spaß macht, Ratsch und Tratsch aus erster Hand zu hören, kann man sich in Sigmaringen von einer solchen durch die Stadt führen lassen. Überhaupt lässt sich die Fürstenstadt an der noch wilden Donau ganz wunderbar zu Fuß erkunden: Kulturell und historisch Interessantes wartet an jeder Ecke und auch im zauberhaften Umland liegen die Sehenswürdigkeiten in Laufweite.
Bei ihrer Marktfrauen-Stadtführung “Etz was willi saga…” erzählt Stadtkennerin Birgit Meyenberg Anekdoten von Menschen, die in der Hohenzollernstadt lebten und ihre reiche Geschichte prägten. Viel Menschlich-Spannendes haben auch die zahlreichen anderen Stadtführungen zu berichten: Besucher erfahren, wie eine Fürstin zu äußerst unkonventionellen Mitteln gegriffen hat, um Hohenzollern zu retten, was eine Kinderwiege in der Barockkirche St. Johann zu suchen hat und warum die Sigmaringer noch heute so stolz auf ihren Stadtpatron sind.
Fürstlicher Ganz lebendig bis heute
Die meisten Touren starten – zurecht – mit einem kleinen Spaziergang vom historischen Rathaus hinauf zum Schloss Sigmaringen, das prachtvoll auf einem Kalkfelsen über der Stadt thront. Von 1806 bis 1849 war Sigmaringen Hauptstadt des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen, mit dem Stadtbild prägenden Schloss als Residenz. Innen wie außen ist das Fürstenschloss auch heute noch eine echte Augenweide. Die 15 Prunksäle sind original möbliert, Gemälde und Gobelins schmücken sie mit der Noblesse von einst. Themenführungen durch die Schlossräume – mal bei Vollmond, mal speziell für Teenies – lassen die fürstliche Geschichte lebendig werden. Alles wirkt so belebt und unverstaubt, als hätten Fürst Anton Aloys und Fürstin Amalie Zephyrine gerade eben erst den Raum verlassen.
Die lebenslustige Fürstin war als Mann verkleidet nur zehn Wochen nach der Geburt ihres Sohnes aus Sigmaringen geflohen, weil sie es “unerträglich einengend” empfand. Nach aufregenden Jahren in Paris gelang es ihr, während Napoleons Eroberungszügen die Selbständigkeit der Fürstentümer zu erhalten. 1822 kehrte die “Retterin Hohenzollerns” hochgeachtet nach Sigmaringen zurück.
Stolz auf den Stadtpatron und “Advokat der Armen”
Gleich neben dem Schloss, in der 800 Jahre alten Pfarrkirche St. Johann, stößt man auf erste Spuren des Sigmaringer Stadtpatrons Fidelis. Im 16. Jahrhundert habe der spätere Heilige hier nach seiner Taufe in der kircheneigenen Wiege gelegen. Und auch heute noch ist es Brauch, die frischgetauften Babys in die “Fideliswiege” zu betten und dem Schutzpatron anzuvertrauen. Warum dieser in Sigmaringen bis heute so beliebt ist und sich viele Alteingesessene damit rühmen, noch mit Fidelis verwandt zu sein, erfährt man ein paar Straßen weiter im Fidelishaus. Hier soll Fidelis unter dem Namen Markus Roy geboren und aufgewachsen sein. Roy studierte Jura und Philosophie und war entsetzt, was er dabei über die Fehlurteile und Misswirtschaft der damaligen Rechtslehre erfuhr. Verbittert über das System wurde er Kapuzinermönch und kämpfte als “Advokat der Armen” für Glauben und Gerechtigkeit. 1622 wurde Pater Fidelis nach einer Missionspredigt in einem Hinterhalt erschlagen – und damit zum ersten Märtyrer des Kapuzinerordens. In der Kapelle des hübsch sanierten Fidelishauses gibt es heute eine Fideliskanzel, zwei Fidelisreliquien und mehrere Tafelbilder zu bewundern.
Imposant und wildromantisch: Zu Fuß ins Sigmaringer Umland
Auf dem Weg durch die schmalen Gassen der Sigmaringer Altstadt möchte man am liebsten an jeder Straßenecke irgendwo reinstöbern. Noch schnell ins “Atelier im Alten Schlachthof”, ins Heimatmuseum im “Runden Turm” oder in den “Prinzenbau” mit einer der ersten Warmwasserheizungen Europas? Die Entscheidung fällt nicht leicht – wo doch auch draußen vor der Stadt noch so vieles in Laufweite liegt und entdeckt werden will. Fünf Premiumwanderwege, die “DonauFelsenLäufe”, verlaufen rund um die Hohenzollernstadt und schlängeln sich durch das spektakuläre Tal der Oberen Donau und entlang blanker Kalkfelsen. Mit festem Schuhwerk – das sich übrigens auch auf dem Kopfsteinpflaster der Altstadt bewährt hat – geht’s über wildromantische Pfade zum Kloster Beuron oder Inzigkofen, zum Amalienfelsen oder zur sagenumwobenen Teufelsbrücke über die Höll-Schlucht. Wie in der Stadt nimmt das Staunen hier kein Ende!
SERVICETEIL: Themenführungen zu den schönsten Plätzen Sigmaringens
“Etz was willi saga…”, eine anekdotische Stadtführung mit einer Marktfrau: Dauer 1,5 Stunden, 55 Euro/Gruppe, max. 30 Personen
Eintauchen in die spannende Geschichte Sigmaringens rund um das höfische Leben: Dauer 1 Stunde, 45 Euro/Gruppe, max. 30 Personen
“Alle Achtung vor den Sigmaringer Damen!” über die wichtigsten Frauen und Frauenschicksale der Stadt: Dauer 2 Stunden, 70 Euro/Gruppe, max. 30 Personen
“Spaziergang über die Höhen von Sigmaringen” von der Stadthalle über die Josefskapelle und Josefinenstraße zurück ins Zentrum: Dauer 1,5 Stunden, 45 Euro/Gruppe, max. 30 Personen
Brünnelesführung von Brunnen zu Brunnen: Dauer 1,5 Stunden, 45 Euro/Gruppe, max. 30 Personen
Auf den Spuren der Hohenzollern zu den wichtigsten historischen Gebäuden und Straßen der Fürstenstadt: Dauer 2 Stunden, 60 Euro/Gruppe
Begegnungen im Barock mit Besuch der Josefskapelle: Infos bei der Tourist-Info Sigmaringen oder bei Führerin Ingrid Glückler unter Tel. 07571/3104
Reise durch die Welt des Wassers für Familien und Kindergruppen am Wasserwerkmuseum: Dauer 2 Stunden, 50 Euro/Gruppe
Stadtführungen in Englisch: Dauer 1 Stunde, 45 Euro/Gruppe, max. 30 Personen
Alle Themenführungen sind ganzjährig bei der Tourist-Info Sigmaringen buchbar.
Reguläre Stadtführung als Rundgang durch die Innenstadt: Dauer 1 Stunde, 3 Euro/Person, für Gruppen ganzjährig buchbar, zwischen Mai und September jeden ersten Freitag im Monat um 15 Uhr.
Informationen: Auskünfte, kostenloses Info- und Kartenmaterial gibt es bei der Tourist-Information Sigmaringen, Leopoldplatz 4, D-72488 Sigmaringen, Tel. +49 7571-106224, tourismus@sigmaringen.de, www.sigmaringen.de
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