Keine Panik vor der Arbeitswolke, rät Ulrich Dietz der Gewerkschaft ver.di
(ddp direct) In einem Positionspapier haben Betriebsräte großer deutscher IT-Unternehmen Anfang November ihre Befürchtungen zur Verschlechterung der Arbeitsverhältnisse infolge von Cloudworking und Crowdsourcing formuliert. Insbesondere geht die Gewerkschaft ver.di von mehr Freiberuflertum zu Lasten fester Arbeitsverhältnisse aus. Ulrich Dietz, Vorstandsvorsitzender der GFT Technologies AG, beschwichtigt: Das wird heißer gekocht, als es gegessen wird. Der Chef des IT-Dienstleistungsunternehmens, das auf IT-Lösungen für Banken sowie die Platzierung von freiberuflichen IT-Fachkräften und Ingenieuren spezialisiert ist, nennt 5 Gründe, warum die Einschätzung der Gewerkschaft für Deutschland falsch ist.
1. Da der deutsche IT-Markt stark von beratungsintensiven IT-Services lebt, ist die Verlagerung von Arbeit in die Wolke nicht so relevant wie in anderen Ländern.
Beratung ist an Menschen gebunden, die einen engen Kontakt zum Kunden haben. Mehr als ein Drittel des Umsatzes im deutschen IT-Markt wird von Unternehmen im Dienstleistungsbereich erzielt. Gute und langfristig beschäftigte Mitarbeiter sind für sie das wichtigste Kapital. Sie würden gerne mehr Fachkräfte fest einstellen, als der Arbeitsmarkt derzeit hergibt.
2. Internationale Ausschreibungen der globalen IT-Unternehmen bieten deutschen Experten die Chance auf lukrative und spannende Projekte.
Bekanntlich gibt es in Deutschland nur wenige IT-Anbieter von weltweiter Bedeutung. Darunter leiden die exzellenten deutschen Informatik-Köpfe, die an innovativen Zukunftsprojekten mitwirken wollen. Über die Online-Plattformen der Big Player kann sich jeder mit seiner Expertise bewerben. So profitieren eben nicht bloß günstige ausländische Fachkräfte vom deutschen Outsourcing, sondern andersherum auch unsere Experten vom Qualitätsbedarf des globalen Arbeitsmarkts.
3. Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt für Arbeitgeber wie für Arbeitnehmer.
Immer mehr junge Menschen entziehen sich den herkömmlichen Arbeits- und Karrieremodellen. Stattdessen suchen sie nach einer Beschäftigung, die Abwechslung und Work-Life-Balance ermöglicht. Auf der anderen Seite suchen Unternehmen angesichts kürzerer Innovationszyklen und wiederkehrender Perioden wirtschaftlicher Unsicherheit nach einem flexiblen Arbeitskräftemanagement. Telearbeit und Homeoffice waren die Vorboten dieses Wandels. Breitbandnetze, Cloud Computing und mobile Geräte beleben das Offshoring. Für Arbeitnehmer kann dies mit einem Verlust an Stabilität verbunden sein, wenn sie nur für ein Projekt befristet engagiert werden. Andererseits hat ein Freelancer mehr Unabhängigkeit und wenn die Person in einem konjunkturschwachen Land lebt überhaupt die Chance auf eine Arbeit, ohne gleich dauerhaft in die Ferne ziehen zu müssen.
4. Der Fachkräftemangel lässt auch die Honorare für Freiberufler steigen.
In Deutschland gibt es derzeit rund 43.000 offene Stellen für Informatiker. Der Mangel an qualifizierten Fachkräften steigt zunehmend. Gezwungen in eine Existenz als Freiberufler wird angesichts dieser Zahlen niemand. Unternehmen suchen händeringend nach IT-Fachleuten und bezahlen dafür entsprechende Gehälter. Auch die Honorare für Freelancer sind in den letzten Jahren zweistellig gestiegen. Aktuell liegt der durchschnittliche Stundensatz bei 73 Euro.
5. Die gute Ausbildung der deutschen Informatiker schützt vor Lohndumping.
In Deutschland gibt es ein vielseitiges Aus- und Weiterbildungsangebot vom Universitätsstudium über berufsbegleitende Studiengänge mit Anwendungsschwerpunkten bis zur klassischen Ausbildung für Informatikkaufleute. Die hohe Qualifikation der heimischen Informatik-Absolventen ist international anerkannt, sowohl im Hinblick auf IT-technische Grundlagen als auch hinsichtlich anwendungsspezifischer Fähigkeiten und Soft Skills. Entsprechend attraktiv sind die Gehälter in der IT- und Telekommunikationsbranche, die im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen auf einem Spitzenplatz liegen.
Wandel ist kein Gespenst, resümiert Ulrich Dietz. Jeder technische Fortschritt bringe neue Herausforderungen mit sich. Die Gewerkschaft sollte die Veränderungen im Arbeitskräfte-Management mitgestalten, anstatt Panik vor der Arbeitswolke zu schüren. Die Chancen sowie Angebot und Nachfrage dominieren derzeit eindeutig.
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=== Ulrich Dietz, CEO GFT Technologies AG (Bild) ===
Wandel ist kein Gespenst. Die Gewerkschaft sollte die Veränderungen im Arbeitskräftemanagement mitgestalten, anstatt Panik vor der Arbeitswolke zu schüren.
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Im Finanzsektor zählt GFT zu den weltweit führenden IT-Dienstleistungsunternehmen und ermöglicht Finanzinstituten eine schnelle und sichere Nutzung moderner Technologien, um damit deren Position im Wettbewerb nachhaltig zu verbessern. Für die Entwicklung, Implementierung und Wartung maßgeschneiderter IT-Lösungen kombiniert GFT fundierte Technologieerfahrung mit umfassender Branchenkompetenz. Mit einem internationalen Expertennetzwerk bietet GFT Unternehmen aller Branchen die Möglichkeit, die personelle Besetzung ihrer Technologieprojekte flexibel zu gestalten.
GFT steht seit 25 Jahren für Technologiekompetenz, Innovationskraft und Qualität. 1987 vom heutigen Vorstandsvorsitzenden Ulrich Dietz gegründet, erzielte GFT im Jahr 2011 einen Umsatz von 272 Mio. Euro. Die GFT Gruppe ist an 22 Standorten in sieben Ländern präsent. Ein globales Team aus mehr als 1.300 Mitarbeitern und 1.300 externen Beratern realisiert komplexe IT-Projekte länderübergreifend. Die GFT Aktie ist an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (Prime Standard: WKN 580 060, GEX).
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