Unternehmer Nishant Kapoor zog vor drei Jahren nach Hongkong und gründete dort die Online-Plattform Lifeproject.hk, die von organischen Snacks bis Tierfutter verschiedenste Haushaltsprodukte anbietet.
“E-Commerce bedeutet nicht, dass man einfach nur eine Website erstellt”, ist der in Hongkong lebende Online-Unternehmer Nishant Kapoor, der über zehn Jahre Erfahrung im E-Commerce in London und Indien verfügt, überzeugt. Erst kürzlich präsentierte er bei einem Seminar des Hong Kong Trade Development Council (HKTDC) verschiedene Geschäftsstrategien für Online-Unternehmen.
Die Idee für den Onlineshop hatte er, als er online nach Produkten für seinen Hund suchte und mit dem Angebot nicht zufrieden war. Zunächst spielte er mit dem Gedanken, einen Shop für Tierbedarf in Hongkong zu eröffnen, verwarf diesen aber schnell wieder, da es bereits zahlreiche solcher Läden in der Metropole gab. “Als ich gerade dabei war, die Plattform Petproject.hk zu erstellen, stolperte ich über die amerikanische Website wag.com, auf der mehrere Websites über ein Portal laufen: Dort gibt es eine Seite für Baby- und Kleinkinderbedarf, eine für Lebensmittel und eine andere für Spielzeug. Also überlegte ich mir, einfach eine kleinere Version dieses Portals zu entwickeln. So kam Lifeproject zustande, eine Webseite, die Produkte für die ganze Familie anbietet”, erzählt er.
“Hinter dem E-Commerce-Business steckt profundes Wissen und es ist nicht so einfach, ein Online-Unternehmen zu führen. Es geht nicht nur um das Betreiben der Webseite, man muss auch den richtigen Traffic auf die Seite bekommen und die Nutzer zum Kauf animieren. Besonders wichtig ist zudem ein guter Kundenservice, damit die Käufer zu Stammkunden werden”, betont Kapoor. Es sei im Vergleich zum Laden vor Ort nicht einfach, Kunden über Online-Shops zu gewinnen. Verglichen mit stationären Läden, in denen neun von zehn Personen einkauften, liege diese Zahl im Online-Geschäft bei drei von hundert. Sobald aber eine Bestellung eingegangen sei und die Käufer ein zweites Mal bestellen, habe man diese aus seiner Sicht als Kunden gewonnen.
Mit einer bezahlten Online-Suche erhalte man sofort Ergebnisse, so Kapoor. Entscheide man sich als Werbungtreibender beispielsweise für die “Pay-per-Click”-Methode, bezahle man für die Nutzer, die auf die Anzeige in der Suchmaschine klicken und auf die Website weitergeleitet werden. Wird die Anzeige nicht mehr geschaltet, sei aber auch der Traffic weg. In die organische Suche müsse man mehr Zeit und Arbeit stecken, aber die Ergebnisse seien nachhaltiger. Bei organischen Suchergebnissen handelt es sich um unbezahlte Einträge. Hier kann man mit der Suchmaschinenoptimierung (SEO, engl. Search Engine Optimization) – und durch Anpassung der Begriffe auf der eigenen Webseite – ein höheres Ranking und mehr Traffic erreichen.
Start-up-Unternehmern empfiehlt Kapoor, mit bezahlten Sucheinträgen zu beginnen, um erst einmal eine Kundenbasis aufzubauen. Später könne man dann an der organischen Suche arbeiten und die bezahlten Einträge reduzieren: “Genau das ist unsere Strategie: Wir beginnen mit der bezahlten Suche und setzen diese dann langsam herab und sobald wir einen Kundenstamm aufgebaut haben, verwenden wir die organische Suche”, sagt Kapoor.
Der Online-Unternehmer weist auch darauf hin, dass viele Webseiten-Betreiber die am meisten gesuchten Wörter auf ihrer Online-Plattform integrieren und dann diese Schlüsselwörter für die organische und bezahlte Suche verwenden. 95 Prozent der Online-Marketing-Agenturen in Hongkong würden ebenfalls empfehlen, die Top-10-Schlagworte zu verwenden. “Ich rate jedoch dazu, die ersten 10 oder 20 Schlüsselwörter zu ignorieren, da diese stärker im Wettbewerb stehen. Besser ist es, an den Schlüsselwörtern für die eigenen Produkte zu arbeiten, um die Nutzer direkt zur eigenen Website zu lotsen.”
Kapoor zufolge seien die Vorteile eines Online-Shops gegenüber einem stationären Geschäft eindeutig: “Man kann ein deutlich größeres Warensortiment anbieten. Gerade in einer Stadt wie Hongkong, in der die Mieten extrem hoch sind, ist das aus Platzgründen oft nicht möglich.” Außerdem sei der Kauf über eine Online-Plattform um einiges bequemer: man könne die Ware zu jeder Tageszeit bestellen und Verbraucherbewertungen zur Information nutzen. Zudem erhalte man Produktvorschläge passend zu bereits gekauften Produkten.
Modewebseiten mit Handtaschen oder anderen modischen Accessoires seien einem erheblich höheren Wettbewerbsdruck ausgesetzt als alltäglich benötigte Produkte, so Kapoor. Daher sollten sich angehende Online-Unternehmer, so sein Rat, eher auf solche konzentrieren. Um nicht zu viel Geld in die Technik zu investieren, seien Plattformen wie Shopify zudem sehr geeignet, um den eigenen Onlineshop ganz einfach Schritt für Schritt zu gestalten. So könne man sich viel besser auf die eigenen Produkte und die Kunden konzentrieren.
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Das 1966 gegründete Hong Kong Trade Development Council (HKTDC) ist eine halbstaatliche Non-Profit-Organisation zur Förderung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen Hongkongs und verfügt über ein weltweites Netz von über 40 Niederlassungen. In Frankfurt ist das HKTDC seit über 40 Jahren ansässig, seit 2008 mit dem Regionalbüro für Europa.
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