(Mynewsdesk) Wer zum Winter- und Skiurlaub in die Berge fährt sollte nicht nur mit Winterreifen unterwegs sein, sondern für alle Fälle auch Schneeketten in den Kofferraum packen, raten die Sicherheitsexperten der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung. Vor allem Pass-Straßen und steile Pisten können bei Schneefall zu einer echten Herausforderung werden. In solchen Situationen erweisen sich Schneeketten als erstklassige Steighilfe. Sie sichern auch unter schwierigsten Bedingungen das Vorankommen auf Schnee. Beim Anfahren auf vereistem Untergrund ist eine Kette fast unschlagbar.
Allerdings ist es gar nicht so einfach, die passenden Ketten für das eigene Auto auszuwählen. Das Angebot scheint riesig. Grundsätzlich lassen sich drei verschiedene Arten von Ketten unterscheiden: Seilketten, Ringketten (Bügelketten) und Komfortketten.
Manchmal ist die Montage von Ketten sogar ein Muss und das ist in der Regel kein Vergnügen. Die Montage einer Seilkette ist eine schweißtreibende und schmutzige Angelegenheit. Handschuhe sind Pflicht. Der an einem Ring befestigte Kettensatz wird hinter dem Rad durchgezogen, im Radhaus angehoben und anschließend verschlossen. Dann erst kann die Kette selbst auf dem Reifen ausgerichtet werden.
Bei den teureren Ring- oder Bügelketten wird der elastische Bügel, der die Kette als Ganzes trägt, mit einem Griff um das Rad gestülpt. Durch die Spannung im Ring hält die Kette ihre Position und muss nur noch auf der Vorderseite des Reifens verzurrt werden.
Bei der Montage eindeutig im Vorteil sind die Komfortketten mit mehr Mechanik. Über den Reifen legen, eine halbe Umdrehung vorwärts fahren, auf den richtigen Sitz achten, spannen und schon sitzt die Kette. Bei den anderen Kettenarten ist die Montage weitaus anspruchsvoller und dauert länger.
Für Autos mit sehr wenig Platz im Radhaus gibt es übrigens Ketten mit besonders dünnen Gliedern. Doch auch bei einfachen Ketten gibt es Innovationen, zum Beispiel Felgenschoner oder einen automatischen Spanner, die bei GTÜ-Tests positiv auffielen.
Egal welcher Kettentyp letztlich zum Einsatz kommt, ohne eine „Probestunde“ in der Garage oder auf trockenem Untergrund kann die Montage schnell zu einer Sisyphus-Arbeit werden, denn das Handling der Ketten ist gerade für Anfänger nicht immer ganz einfach. Wer die Montage beispielsweise bei Schneetreiben und ungeduldigen Autofahrern durchziehen muss, dürfte trotzt Minusgraden schnell ins Schwitzen kommen. Mit etwas Übung lässt sich das spielend verhindern.
Ketten leiden im Gebrauch sehr stark. Die nassen Ketten nach Gebrauch in einen Eimer in den Kofferraum stellen und bei der nächstbesten Gelegenheit gründlich von Salz und Schmutz befreien, empfehlen die GTÜ-Experten. Das ist wichtig für die Lebensdauer. Dazu eignet sich ein großer Eimer mit einem Schuss Spülmittel. Anschließend die Ketten gut trocknen lassen. Wer seine Ketten nicht pflegt, muss damit rechnen, im nächsten Winter eine rostige Überraschung zu erleben.
Stuttgart, den 16. Dezember 2014
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