Eine fachgerechte Montage von Fenstern beugt Bauschäden vor
Eigentlich hört sich eine Fenstermontage recht einfach an; Rahmen in die Öffnung stellen, mit der Wasserwaage ausrichten und befestigen, mit Bauschaum ausschäumen und fertig.
In der Realität sieht ein fachgerechter Einbau etwas anders und wesentlich aufwendiger aus. Schon bei der Vorbereitung sind einige wichtige Punkte zu beachten. Die korrekte Montage ist nach dem Stand der Technik in der ÖNORM B 5320 und der DIN 18355 festgelegt. Wichtigstes Kriterium ist dabei, dass die Anschlussfuge zwischen Fenster und Mauerwerk die selben bauphysikalischen Eigenschafen aufweisen soll, wie das Mauerwerk selbst. Somit werden an den Bereich zwischen Fensterelement und Bauwerk hohe Anforderungen gestellt.
Falls das Mauerwerk zu starke Unebenheiten aufweist, muss hier erst einmal für einen glatten Untergrund auf der inneren und äußeren Wandfläche sowie in der Fensterlaibung gesorgt werden, um hier nach der Montage ein Dichtband aufbringen zu können. Dies kann durch glattes abziehen eines feinkörnigen frostsicheren Mörtels erfolgen. An der Außenseite des Fensterrahmens werden nun die Montageeisen befestigt und die Dichtungsbänder für eine innere und äußere Verklebung angebracht. Es ist darauf zu achten, dass ausschließlich zugelassene Materialien verwendet werden, die eine dauerhafte Dichtigkeit gewährleisten.
Die eigentliche Montage
Der Rahmen des einzubauenden Elementes sollte umlaufend einen Abstand zum Mauerwerk von ca. 1,5 cm haben, um ein Ausrichten zu ermöglichen und hier nach der Montage eine Wärmedämmung einbringen zu können. Bei der Verwendung von Bauschaum als Dämmmaterial sind nur speziell für den Fenstereinbau zugelassene Produkte zu verwenden. Einfache Fabrikate aus dem Baumarkt haben diese Zulassung meistens nicht! Besser werden die Anschlussfugen mit Dämmwolle dicht ausgestopft. Weiterhin ist auf die richtige Lage des Elementes in der Dämmebene der Fassade und eine flucht- und lotrechte Ausrichtung zu achten. Sobald dann die korrekte Position gefunden ist, kann das Fenster (ohne Flügel) mit ausreichend dimensionierten Schrauben und Dübeln (auch zugelassene Schlagdübel sind geeignet) befestigt werden. Je nach Größe des Fensters sind die Belastungen auf die Befestigungen zu berücksichtigen und die Schrauben entsprechend zu dimensionieren, da diese zum Teil ganz erheblich sein können. Dies ist auch in Verbindung mit dem Material zu berücksichtigen, in das die Anker eingebracht werden.
Die richtigen Anschlüsse
Nach der Energieeinsparverordnung (EnEV), den gültigen DIN-Normen (4108, Teil 2+7), den allgemeinen anerkannten Regeln der Technik und den Montagerichtlinien der Fensterindustrie soll jedes Fenster- oder Türelement so eingebaut werden, dass von außen eine Wind- und Schlagregendichtigkeit und von innen eine Luftdichtigkeit gegeben ist, die dauerhaft auch Baubewegungen aushält.
Das bedeutet, es sind Verklebungen mit unterschied-lichen Dichtungsbändern für innen und außen anzubringen, die diese Kriterien erfüllen und bauaufsichtlich (DIfBt) für diesen Zweck zugelassen sind. Sollte nun von außen keine Möglichkeit bestehen, ein solches Klebeband zu verwenden, kann hier auf ein zugelassenes, vorkomprimiertes Quellfugenband zurück gegriffen werden, das die Anschlussfuge wind- und regendicht abschließt. Wichtig bei allen verwendeten Materialien ist eine sorgfältige Verarbeitung.
Die verschiedenen Dichtungsbänder innen (diffusionsdicht) und außen (diffusionsoffen) müssen abschließend mit eingeputzt werden, sodass ein sauberer Anschluss entsteht. Wichtig ist noch auf das Detail der Fensterbank hinzuweisen. Auch unter der Fensterbank ist die Dichtungsebene fortzuführen, wobei unter der Außenbank von Türelementen auch eine trittfeste Wärmedämmung verwendet werden sollte.
Wird nach dem Fenstereinbau der so genannte Blower-Door-Test durchgeführt, sollten keine Leckagen bei den Fensteranschlüssen in der Außenhülle des Gebäudes nachweisbar sein. So werden Zugerscheinungen und Bauschäden langfristig vermeiden, Heizkosten gespart und ein gesundes Raumklima geschaffen.
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