ERP Systeme basierend auf Open Source und speziell cloudbasierte Lösungen werden immer beliebter. Doch was können diese beiden ERP Systemtypen und für welche Unternehmen ist welches System geeignet? Diese Fragen werden in diesem Artikel beantwortet.
Die Auswahl des geeigneten ERP Systems erweist sich oftmals als schwieriger und langwieriger Prozess, bis wirklich eine fundierte Entscheidung getroffen werden kann. Und nun kommen mit dem beliebter werdenden Open Source ERP Systeme und Cloud ERP Systeme weitere Software-Varianten hinzu, welche man in die Auswahl der möglichen ERP Software hinzufügen und in Betracht ziehen sollte. Doch wo liegen die Vor- und Nachteile dieser beiden ERP Software-Typen? Dieser Frage gehen wir mit diesem Artikel nach.
Zu kostenlosen ERP Systeme auf Open Source Basis greifen vor allem kleinere Unternehmen und diese Software-Typen stoßen bei diesen Unternehmen auf eine recht positive Resonanz. Die Variante bietet mehrere Vorteile: Die Anpassung der Software lässt sich auf einfache Weise auf Unternehmensbedürfnisse durchführen und reduziert zudem Kosten. Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die Unabhängigkeit vom Hersteller, weil der Quellcode allgemein verfügbar ist. Daraus abgeleitet wird auch die Zukunftssicherheit solcher ERP Systeme gewährleistet.
Ganz ohne Nachteile geht’s bei den kostenlosen Open-Source-Programmen selbstverständlich auch nicht. Die Installation und das Customizen des ERP Systems setzen tiefere Anwenderkenntnisse voraus, das Mittelständler oft nicht besitzen. Aus diesem Grund müssen Sie in den meisten Fällen externe Fachkräfte heranziehen, was wiederum mit Kosten verbunden ist. Folglich gibt es schon einige Systemhäuser, deren Dienstleistungen ausschließlich auf freie ERP-Systemprogramme gerichtet sind.
Bei der Möglichkeit des ERP Systems aus der Cloud wird ein hochstandardisiertes ERP-System im Rahmen von Software as a Service (SaaS) von einem externen Dienstleister via Internet zur Verfügung gestellt. Immer mehr ERP-Hersteller haben den Trend zu cloudbasierten Anwendungen erkannt und ziehen dementsprechend mit Releases nach: Allen voran Microsoft. Mit dem neuesten Release auf Microsoft Dynamics AX 2012 R3 wurde der Schwerpunkt auf eine höhere Flexibilität der Microsoft ERP Software gesetzt. So besteht zukünftig die Möglichkeit, die ERP Lösung über den Cloud Dienst Windows Azure bereit zu stellen. Damit können dann die Anwender, im Speziellen bei Auslastungsspitzen, ihre Daten aus der Microsoft ERP Software ganz einfach auch in die Cloud portieren.
ERP Systeme aus der Cloud sind besonders für Mittelständler reizvoll: Ganz zu Beginn entfällt ein schwerer Kostenblock bestehend aus Investitionen in zusätzliche Hardware und Lizenzkosten. Anstelle dessen mietet das Anwenderunternehmen die Software je nach ihren Bedürfnisse und Anforderungen. So werden genau die ERP Module ausgewählt, welche benötigt werden und zudem wird bestimmt, wie viele Anwender Zugriff auf das ERP System haben sollen. Ein weiterer Vorteil bei der Anwendung von cloudbasierten ERP Systemen ist die Bereitstellung der aktuellsten Versionen seitens des ERP Betreibers. Man muss sich somit als Anwender nicht ständig um neue Updates kümmern.
Vor allem für Unternehmen, die auf Flexibilität großen Wert legen, ist diese Mietmodell-Option mehr als ein heißer Tipp, da auch kurzfristig die Anwenderzahl erweitert werden kann. Auch Produktionsunternehmen, deren Nachfrage aufgrund saisonaler Schwankungen stark variiert, sind mit einem SaaS-ERP System gut beraten.
Hingegen nicht geeignet ist ERP aus der Cloud für Betriebe, die individuelle oder branchenspezifische ERP-Systeme brauchen. Auch die Integration in eine vorhandene IT-Landschaft ist schwierig. Sorgen bereitet vielen auch das Thema Sicherheit: Schließlich werden sensible Firmendaten einem Cloud-Provider anvertraut. Dieser könne im Fall des Falles womöglich auch nicht verhindern, dass bei Netzwerkproblemen zeitweilig nicht auf das ERP-System zugegriffen werden kann.
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