Rückgewinnung von Metallen aus Schredder-Feinfraktionen: Die BHS-Rotorprallmühle ist das Herzstück der Komplettlösung für die Aufbereitung.
Nach dem Schreddern von Autoschrott und Elektronikgeräten enthalten die feinen Fraktionen des zerkleinerten Materials noch beträchtliche Mengen an Edelmetallen, die bisher allesamt deponiert wurden. Mit einem einzigartigen Verfahren gewinnen Aufbereitungsanlagen von BHS-Sonthofen diese Metalle zurück, die gewinnbringend verkauft werden.
Etwa 20 Gramm Gold, 200 bis 300 Gramm Silber, ferner Platin und andere Edel- und Nichteisenmetalle: so viele Wertstoffe können in einer Tonne der schweren Nichteisen-Fraktion des aufbereiteten Materials stecken, das beim Recyceln von Automobil-, Elektro- oder Elektronikschrott nach dem Schreddern und dem Aufbereiten der groben Bestandteile übrig bleibt.
Dieses feine Material wird trotz seines hohen Wertes meist auf Deponien entsorgt oder verbrannt. Je höher der Anteil von Elektronik-Komponenten und Platinen in Fahrzeugen und Elektrogeräten wird, umso mehr wertvolle Stoffe gehen so verloren.
Mit einer Komplettlösung für das Feinaufbereiten der Schredderrückstände setzt BHS dort an, wo bisher aufgehört wurde: Was vorher in die Deponie oder die Verbrennung gegangen wäre, wird jetzt in den Materialkreislauf zurückgeführt und gewinnbringend verwertet. Anwender berichten, dass sie beim Verkauf der Wertstoffe, beispielsweise der schweren Fraktion der Nichteisenmetalle, etwa 3.500 Euro pro Tonne erlösen und sich ihre Anlagen innerhalb von neun bis zwölf Monaten amortisiert haben. Doch die Anlage erzielt nicht nur Einnahmen aus dem Verkauf der Metalle, sondern vermeidet zusätzlich Kosten für das Deponieren. Sie entlastet darüber hinaus die Deponien, was vor dem Hintergrund der neuen Deponierichtlinie zusätzliche Bedeutung erlangt. Auch die niedrigen Verschleißkosten der Rotorprallmühlen der Baureihe RPMV im Vergleich zu anderen Systemen tragen wesentlich zu geringen Betriebskosten bei.
Beim Schreddern interessierten früher vorwiegend die ferromagnetischen Stoffe. In den 90er Jahren wurde auch das Recyceln der Nichteisen-Metalle wirtschaftlich interessant. Heute ist mit moderner Anlagentechnik ebenfalls der Verkauf der Edelmetalle lukrativ.
Bei dieser Entwicklung war BHS mit einer einzigartigen Maschine Vorreiter: Die Rotorprallmühle (RPMV), die BHS als weltweit einziger Hersteller anbietet, schafft die Voraussetzung dafür, dass die Nichteisenmetalle sauber von den anderen Materialien getrennt werden.
Aufbauend auf dem Know-how zur Zerkleinerung von Schrotten mit einer Vielzahl von Rotorprallmühlen, die in ähnliche Prozesse integriert sind, hat BHS eine Komplettlösung für die Feinkornaufbereitung entwickelt. Sie kombiniert die Prallzerkleinerungstechnik mit physikalischen Trennverfahren und umfasst alle Prozessstufen von der Aufgabe des Materials bis zur Separation der einzelnen Stoffe und der Entstaubung.
Im ersten Teil des Prozesses wird das Aufgabematerial zerkleinert und die leichten Stoffe werden abgeschieden. In der zweiten Stufe wird das verbleibende Material gesiebt und nach seiner Dichte getrennt. Die Endprodukte sind sauber nach Art und Korngröße voneinander getrennte Materialien und Metallfraktionen.
Das Herzstück der Anlage ist die Rotorprallmühle vom Typ RPMV. Sie zerkleinert die sprödharten Materialien und verkugelt die duktilen, metallischen. Die Standardanlage, die BHS als Komplettlösung anbietet, erzielt einen Durchsatz von rund 10 t/Std. Auf Wunsch konzipiert BHS größere, kundenspezifisch angepasste Anlagen.
Die Rotorprallmühle zerkleinert das Material mit einer Körnung zwischen 0 und 20 mm und schließt es auf. Dabei arbeitet sie selektiv: Spröde Materialien – zum Beispiel mineralische Stoffe, Glas oder Gussteile – werden fein zerkleinert und die Verbunde werden getrennt, während elastisches Material wie beispielsweise Gummi erhalten bleibt.
Der für das Sortieren entscheidende Effekt ist, dass die duktilen – also plastisch verformbaren Metalle – in der Rotorprallmühle verkugelt werden. Deshalb wird sie auch “Verkugelungsmaschine” genannt. Sie schafft die Voraussetzung dafür, dass die Nichteisenmetalle in der folgenden Stufe sauber von den anderen Materialien getrennt werden, denn für das Abscheiden der oft flachen und langen Nichteisenmetallteile in den nachfolgenden Prozessstufen sollte das Material eine kompakte und möglichst kugelige Form haben.
Das Ergebnis: sauber getrennte Wertstoffe
Am Ende des Prozesses liegen alle Fraktionen sauber getrennt in Bunkern vor. Neben den anfangs erwähnten Anteilen an Edelmetallen – Gold, Silber und Platin – enthält die Fraktion der Nichteisenmetalle beträchtliche Mengen an Aluminium, Kupfer und Messing, die ebenfalls vermarktet werden. Abhängig von der Zusammensetzung des angelieferten Materials gewinnt die BHS-Feinaufbereitungsanlage aus den angelieferten Reststoffen zwischen fünf und sieben Prozent als vermarktbare Nichteisenmetalle zurück.
Bei den Kosten schlägt positiv zu Buche, dass der gesamte Prozess weitgehend automatisch abläuft und die gesamte Anlage von nur einem Mitarbeiter gesteuert und überwacht wird. Für die Materiallogistik wendet ein weiterer Mitarbeiter etwa die Hälfte seiner Arbeitszeit auf.
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Über BHS-Sonthofen
BHS-Sonthofen GmbH ist eine inhabergeführte Unternehmensgruppe des Maschinen- und Anlagenbaus mit Stammsitz in Sonthofen / Allgäu. Das Unternehmen bietet technische Lösungen auf dem Gebiet der mechanischen Verfahrenstechnik mit den Schwerpunkten Mischen, Zerkleinern, Recyceln und Filtrieren. Mit mehr als 300 Mitarbeitern und mehreren Tochtergesellschaften ist BHS-Sonthofen weltweit präsent.
Der Geschäftsbereich Recyclingtechnik bietet ein breites Programm an Maschinen und Anlagen für die Recyclingindustrie an. Das Spektrum umfasst das Aufbereiten von sprödharten Abfallstoffen wie Elektronikschrott, Schlacken, Shredder-Restfraktionen etc. oder von elastischen Stoffen wie Reifen, Kabeln oder Ersatzbrennstoffen.
Weitere Informationen unter www.bhs-sonthofen.de.
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