Wärme und Feuchte sind gute Bedingungen für Fußpilzerreger. Diese können sich so gut vermehren und in die aufgeweichte Haut der Hallenbadbesucher eindringen. Tückisch an Fußpilz ist, dass dieser unter Umständen erst spät bemerkt wird. Denn Schmerzen oder Juckreiz sind in der Regel keine Erstsymptome. Treten diese Beschwerden auf, ist der Fußpilz meist schon weit fortgeschritten. “Bis also das Fußpilzproblem erkannt ist, hat sich der Erreger vielleicht schon auf Familienmitglieder oder Mitbewohner ausgebreitet”, sagt Dr. Sybille Thoma-Uszynski, Dermatologin in Berlin-Mitte. Fast ein Drittel der Bundesbürger sind nach Schätzungen von Fußpilz betroffen. Ausgangsort des Fußpilzes ist meist die Stelle zwischen dem vierten und fünften Zeh. Denn dort ist der Zehenzwischenraum recht eng und Feuchtigkeit hält sich gut. Erste Anzeichen von Stellen, die von Fußpilz betroffen sind, sind kleine Risse und Schuppungen. Das “Einfallstor” für Pilzerkrankungen am Fuß sind kleine Hautverletzungen, welche oftmals mit dem bloßen Auge gar nicht zu sehen sind. Sportler haben deshalb ein höheres Risiko an Fußpilz zu erkranken. Auch Durchblutungsstörungen, Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes und ein schwaches Immunsystem erhöhen die Ansteckungsgefahr.
Nicht überall im Hallenbad Gefahr gleich groß
Das chlorierte Wasser in Schwimmbädern oder die trockenen Böden der Umkleidekabinen sind hinsichtlich des Ansteckungsrisikos für Fußpilz weniger gefährlich. Heikler sind der feuchte Duschbereich oder der nasse Beckenrand. In Saunen sind dies der Eingangsbereich und die unteren Sitze. Denn auf den oberen Sitzreihen sind die Pilzsporen aufgrund der größeren Hitze meist schon abgetötet. Ein gute Vorsichtsmaßnahme gegen drohenden Fußpilz ist die genaue Beobachtung, ob Risse oder Schuppen am Fuß zu sehen sind. Sollte dies der Fall sein, sollten Patienten dies nicht ignorieren. Denn unbehandelter Fußpilz kann auch andere Körperstellen anstecken. Es kann sogar zu Nagelpilz kommen. Dabei verdickt und verfärbt sich der Fußnagel.
Genaue Diagnose
Nicht jede Rötung im Fußbereich muss ein Anzeichen von Fußpilz sein. Derartiges kann natürlich auch bei anderen Erkrankungen wie Ekzemen oder Schuppenflechte auftreten. Viele Patienten verwenden bei Juckreiz oder sonstigen Beschwerden meist von sich aus pilzwirksame Cremes aus der Apotheke. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden und so lässt sich leichter Pilzbefall durchaus wirksam behandeln, wenngleich die genaue Diagnose seitens des Hautarztes erschwert wird. Denn so ist es schwieriger den Pilz im Labor anzuzüchten und nachzuweisen. Sollte aber zwei Wochen nach Anwendung der Cremes immer noch keine Besserung in Sicht sein, ist es wichtig den Hautarzt aufzusuchen. Das Auftragen der Cremes sollte nicht zu früh zu beenden. Denn meist ist schon nach wenigen Tagen der Juckreiz nicht mehr zu spüren und Patienten neigen dazu, dann die Cremes nicht mehr zu verwenden. Oftmals sind nach kurzer Zeit aber immer noch Reste von Pilzsporen vorhanden und so beginnen die Beschwerden von Neuem. Eine ausreichende Behandlung mit Cremes dauert daher mehrere Wochen.
Abtrocknen ist gutes Vorbeugen
Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das Risiko einer Fußpilzerkrankung gut reduzieren. Dazu zählt das Tragen von Badelatschen in Schwimmbädern und Saunen. Absoluter Schutz bieten diese jedoch auch nicht, weil auch hier Flüssigkeit eindringen und Kontakt zu infizierten Hautschuppen bestehen kann. Ganz wichtig ist jedoch das sorgfältige Abtrocknen zwischen den Zehen. Im Winter ist es auch empfehlenswert die Schuhe vor dem nächsten Tag mindestens einen Tag lang trocknen zu lassen. Auch die Anregung der Durchblutung beispielsweise durch kaltes Abduschen der Füße ist von Vorteil.
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Sybille Thoma-Uszynski
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Brunnenstr. 160
10115 Berlin
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Homepage: http://www.hautarzt-mitte.de
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