Er hat die technischen Grenzen der Netzbelastbarkeit erreicht. Immer häufiger müssen Windstromanlagen und Solarstromanlagen abgeschaltet werden.
Das Einspeisen des unzuverlässigen Windstroms und Solarstroms stößt mehr und mehr an seine Grenzen. Auf die sich ständig verschärfende Problemlage macht Heinrich Duepmann, der Vorsitzende der NAEB nationalen anti-EEG-Bewegung e.V., aufmerksam: “Bereits heute übersteigt die maximale Leistung der installierten Wind- und Solaranlagen immer häufiger die Nachfrage der Stromkunden. Daher durften im Jahr 2010, um das Netz nicht zu überlasten, knapp 80 Millionen Kilowattstunden (kWh) nicht eingespeist werden. (Bundestags-Drucksache 17/7016 vom 19. September 2011).” Nach einer Meldung der “Wirtschafts-Woche” vom 24. 9. 2011 konnten sogar 127 Millionen kWh nicht vom Netz aufgenommen werden. Trotzdem wurde dieser Ausfall den Anlagenbetreibern mit mehr als 10 Millionen Euro vergütet, wie es die Richtlinien des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) zusichern. Auch diese Subvention muss der Stromkunde bezahlen. Das trifft besonders die Ärmeren der Bevölkerung. Daher ist diese Energiepolitik sehr unsozial
Jede neue Windstromanlage und jede Solarstromanlage erhöht die nicht verwendungsfähige und daher unbrauchbare Spitzenleistung des nicht planbaren und nicht regelbaren EEG-Stromes. Mehr und mehr Anlagen müssen immer häufiger abgeschaltet werden. Neue Netzleitungen bringen hier keine Abhilfe. Würde die Zahl dieser Stromerzeugungsanlagen in den nächsten zehn Jahren verdoppelt, wie von der Bundesregierung vorgesehen, blieben mehr als zehn Prozent des erzeugten Stromes ungenutzt. Trotzdem lässt die Bundesregierung von ihrer Fehlplanung nicht ab. Duepmann dazu: “Das ist grober Unfug. Er wiederholt die schlimmsten Fehler der DDR-Planwirtschaft, übertrifft sie möglicherweise sogar!” [1]
Die schnell wechselnden Stromleistungen von den allein in Deutschland schon zigtausenden dezentralen Windstromanlagen und Solaranlagen führen nämlich zu großen Schwierigkeiten, weil beim Einspeisen die exakte Netzfrequenz notwendig ist. Dazu ist ein stabiles Grundnetz erforderlich, das nur große und synchron geschaltete Generatoren gewährleisten. Um die dauerhaft nötige Grundversorgung mit Strom bzw. “Grundlast” sicherzustellen, sind mindestens zehn große Kraftwerke mit je 1000 Megawatt (MW) Leistung erforderlich. Dies ist wie bei einem großen Orchester. Ohne eine Abstimmung der Instrumente gibt es keine Musik, sondern einen heillosen Krach. Aber selbst dann, wenn diese Grundlast bereitsteht, gibt es große Schwierigkeiten, das Netz stabil zu halten. In den letzten Wochen hat es immer wieder Berichte über Produktionsstörungen gegeben, weil Steuerungsanlagen auf kurzfristigen Millisekunden-Ausfall oder auf Frequenzstörungen [2] durch den unzuverlässigen Windstrom und Solarstrom reagiert haben.
Duepmann: “Es ist technisch nicht möglich, unser Land ausschließlich mit regenerativen Energien zu versorgen. Die Sonne scheint nachts nicht und Wind weht nicht immer. Dann ist die Leistung dieser Energiequellen Null. Auch wenn man die Nennleistung von Windstromanlagen und Solaranlagen verdoppelt, hilft das nicht weiter. Denn das Produkt mit dem Faktor Null ist immer Null.”
Zwar soll, wenn die Windstromanlagen und Solaranlagen keinen Strom liefern, der Bedarf mit Biogas erzeugt werden. Aber die in Deutschland installierte Leistung für Biostromanlagen lag Ende letzten Jahr bei weniger als 5 Prozent der mittleren Netzleistung. Für diese Bioanlagen wurden rund fünf Prozent der nutzbaren Ackerfläche [3] benötigt. Für die restliche Leistung brauchen wir weiterhin Gaskraftwerke, Kohlekraftwerke und Kernkraftwerke. Wir können also auf die konventionellen Kraftwerke nicht verzichten.
EEG-Strom hat die technischen Grenzen der Netzbelastbarkeit erreicht. Mehr Anlagen führen zu einer immer geringeren Ausnutzung sowohl der regenerativen Anlagen wie auch der weiter notwendigen Schattenkraftwerke. Die Versorgung wird immer unsicherer und teurer. Ein Industriestaat kann so nicht versorgt werden und daher im internationalen Wettbewerb nicht mehr bestehen. Die NAEB nationale anti-EEG Bewegung www.naeb.info fordert daher, das EEG sofort abzuschaffen, damit Deutschland auch in Zukunft auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig bleibt und seinen sozialen Standard halten kann. Die handwerklichen und die der Ökoideologie geschuldeten Fehler der Energiepolitik auf nationaler wie auf internationaler Ebene führen zur Deindustrialisierung und zum Sozialabbau. Soll dies die Zukunft von Deutschland sein?
Prof.Dr. Hans-Günter Appel
Beiratsvorsitzender NAEB e.V.
Quellen
[1] www.faz.net/aktuell/wirtschaft/energieversorgung-deutschland-braucht-hilfe-aus-oesterreich-11593220.html
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Stromnetz
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Biogas
Erläuterungen zur Skizze:
Die Darstellung zeigt, dass Windstrom und Solarstrom kein einziges thermisches Kraftwerk ersetzen kann, denn über einen Zeitraum von 10 bis 20 % des Jahres ist die Leistung praktisch Null.
Zu dem Diagramm:
Auf der x-Achse ist der Jahresverlauf in % aufgetragen. 10 % entsprechen damit 876 Stunden.
Die y-Achse gibt die Leistung der Stromerzeuger an. 1.000 MW entsprechen in etwa der Nennleistung eines großen Kohlekraftwerks oder eines Kernkraftwerks. 1.000 Windgeneratoren mit je 1 MW Nennleistung erreichen nur wenige Stunden im Jahr bei Starkwind ihre Nennleistung. Bei Kohle- und Kernkraftwerken steht die Nennleistung das gesamte Jahr zur Verfügung.
Die Energie ist die Leistung multipliziert mit der Zeit, in der die Leistung abgenommen wird. Energie ist also die Fläche unter den Kurven.
Die thermischen Kraftwerke können ihre Nennleistung über die gesamte Jahreszeit abgeben.
Wind- und Solarstromanlagen haben ihre Nennleistung nur für wenige Stunden. Die Leistung der Windgeneratoren sinkt mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit. Sinkt die Windgeschwindigkeit um die Hälfte, so sinkt die Leistung auf ein Achtel. Auch Solaranlagen haben stark wechselnde Leistungen je nach Wolkenbildung und Sonnenstand. Nachts ist die Leistung immer Null.
NAEB Nationale anti-EEG Bewegung e.V.
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