Wissenschaftlerin untersucht, welche Folgen die Darstellung gerichtsmedizinischer und kriminaltechnischer Methoden in Krimi- und Fahndungssendungen für das Fernsehpublikum und die reale Verbrechensaufklärung hat
Berlin | Heidelberg | Wiesbaden, 17. Dezember 2013. Keine noch so verdeckte Spur scheint den Spezialisten der erfolgreichen Krimi-Reihe “CSI” zu entgehen, keine Problemstellung scheint zu schwierig, kein Tathergang zu unwahrscheinlich. Mittels modernster Methoden der Kriminaltechnik und der Gerichtsmedizin rekonstruieren die TV-Ermittler jeden Tathergang bis ins kleinste Detail und kommen den Verbrechern so auf die Spur. Wenn die in diesem und ähnlichen Fernsehformaten dargestellte forensische Aufklärung die öffentliche Wahrnehmung der Tätersuche und die ermittlungstechnische Realität beeinflusst, sprechen Experten vom CSI-Effekt. Mit ihrem gerade bei Springer VS erschienenen Fachbuch “Der CSI-Effekt in Deutschland” legt die Autorin Carina Jasmin Englert jetzt erstmals empirische Untersuchungen zu den Folgen des Phänomens in der Bundesrepublik vor.
In amerikanischen Studien konnte die Einflussnahme durch den CSI-Effekt bereits für Geschworene bei Gerichtsverfahren, für die Polizeiarbeit, die forensische Ausbildung und nicht zuletzt für Verbrechen nachgewiesen werden. “In Deutschland wurde das Phänomen bislang lediglich vereinzelt untersucht – und das, obwohl sich auch hier bereits in der Praxis der Strafverfolgung erste Folgen des bei den Zuschauern von Krimisendungen entstandenen “gefährlichen Halbwissens” über die Gerichtsmedizin und Kriminaltechnik zeigen” erklärt Englert. Deshalb hätte es bisher einen erheblichen Nachholbedarf im Hinblick auf die empirischen und theoretischen Untersuchungen des Effekts gegeben, den die Wissenschaftlerin mit ihrer aktuellen Arbeit deckt. Ausgangspunkt dieser Forschungen ist die in der CSI-Serie vertretene Behauptung, naturwissenschaftliche Methoden wie die DNA-Analyse seien der Schlüssel zu einer erfolgreichen Verbrechensaufklärung.
Anhand ausgewählter Serien über Verbrechensaufklärung wie zum Beispiel “CSI”, “Aktenzeichen XY” oder “Niedrig und Kuhnt”, nimmt Englert den CSI-Effekt im deutschen Fernsehen unter die Lupe. Dabei analysiert die Wissenschaftlerin erstmals schwerpunktmäßig den Inhalt der Medien, um die Rolle des Mediums zu klären. Ist das Fernsehen Vermittler oder eigenständiger Akteur? Außerdem beantwortet sie die Frage, ob es am Diskurs über die modernen kriminaltechnischen und gerichtsmedizinischen Methoden aktiv teilnimmt oder diesen überhaupt erst konstruiert. Englerts Fachbuch “Der CSI-Effekt in Deutschland” ist in der Reihe “Medien – Kultur – Kommunikation” von Springer VS erschienen, die Fragen rund um den medialen und kulturellen Wandel und die damit verbundenen Herausforderungen und Konflikte behandelt. Weitere aktuelle Titel sind unter anderem “Medienkommunikation in Bewegung” und “Unter Mediatisierungsdruck”.
Dr. Carina Jasmin Englert arbeitet als administrative Projektleiterin im DFG-Projekt “Mediatisierung der Sicherheitspolitik. Governing Through Media Crime?”. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Mediensoziologie und Kommunikationswissenschaft (v.a. Mediatisierung der Verbrechensaufklärung, Governance der Medien und CSI-Effekt).
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