Unsere empfindlichen Ohren sind täglich unzähligen Lärmquellen und somit Dauerstress ausgesetzt. Prof. Dr. med. Jan Maurer, Chefarzt der HNO-Klinik sowie Ärztlicher Direktor des Katholischen Klinikums Koblenz-Montabaur, nennt zehn einfache Schutz- und Wellnessmaßnahmen.
Lärm macht krank – und nicht nur die Ohren leiden darunter. Der ständig zunehmende Geräuschpegel bedeutet Dauerstress für unsere Ohren. Eine mögliche Folge: Die für das Hören zuständigen Haarsinneszellen können in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Eine Regeneration wird aufgrund der dauerhaften Belastung erschwert oder sogar verhindert.
Damit unsere empfindlichen Ohren zumindest zeitweise zur Ruhe kommen und sich erholen können, genügen oft bereits ein paar bewährte Vorsichts- bzw. Schutzmaßnahmen:
1. Ob beim Rockkonzert, in der Diskothek oder beim Arbeiten mit dem Schlagbohrer – ratsam ist ein Ohrschutz. Insbesondere bei Tinnitus oder anderen Hörschäden. Und selbst mit Ohrstöpseln, wenn möglich, die Nähe von Lautsprecherboxen meiden.
2. Nach Disco- oder Konzertbesuchen den Ohren eine Ruhepause gönnen. Deshalb auf der Rückfahrt nicht gleich wieder den Lieblingssong voll aufdrehen, sondern es einige Stunden etwas ruhiger angehen.
3. Auch daheim lohnt sich etwas mehr Zurückhaltung bei der Lautstärkeregulierung: Empfehlenswert ist ein Geräuschpegel unter 85 dB, um auf Dauer keine Gehörschäden zu riskieren. Übliche MP3-Player erreichen leicht 95 Dezibel und mehr.
4. Gezieltes Hörtraining sensibilisiert die Ohren. Lauschen Sie in entspannendem Ambiente einem Musik- oder Hörstück und konzentrieren Sie sich dabei auf ein Instrument oder eine Stimme. Dies fördert das differenzierte Hören und kann hilfreich sein bei Ohrgeräuschen oder Hörminderung.
5. Wohnen Sie in der Nähe viel befahrener Straßen oder Flughäfen? Dann sind Lärmschutzfenster insbesondere nachts für die Ohren eine Wohltat.
6. Nicht nur privat, sondern auch im Job sind unsere Ohren ständigem Lärm ausgesetzt. Ein wenig Rücksichtnahme reduziert das Problem schnell: Für private Plaudereien öfter mal das Büro verlassen – und das Handy auf Lautlos-Modus stellen. Dies schont Gehör und Nerven der Kollegen ebenso wie leise arbeitende Computer, Drucker, Kaffeemaschinen und Kopierer.
7. Nach der Arbeit bedeutet ein Bad in Pool oder Badesee vor allem an heißen Tagen Wellness pur. Dabei das Untertauchen möglichst vermeiden und nach dem Schwimmen den Gehörgang mit dem Fön trocknen. Denn: Keime, die eine Gehörgangentzündung auslösen können, gedeihen in warmen Gewässern besonders gut. Einen bewährten Schutz bietet nach wie vor die gute alte Badekappe.
8. Damit die Haarsinneszellen ausreichend Nahrung erhalten, ist ein guter Stoffwechsel erforderlich. Deshalb viel Obst, Salat und Gemüse essen. Eine gesunde Ernährung kommt auch unserem Immunsystem zugute und schützt darüber hinaus vor chronischen Mittelohrentzündungen.
9. Mangelhafte Hygiene fördert Ohr- und Gehörschäden. Deshalb die Ohren täglich waschen. Dabei aber besser auf Wattestäbchen verzichten. Verletzungsgefahr! Außerdem kann eindringender Ohrschmalz das Mittelohr schädigen.
10. Ab dem 50. Lebensjahr empfiehlt sich ein regelmäßiger Hörtest. Denn Altersschwerhörigkeit geht oft zulasten von Kommunikationsmöglichkeiten, Lebensfreude und Psyche. Deshalb ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Schwerhörigkeit äußerst wichtig.
Die HNO-Klinik des Katholischen Klinikums Koblenz/Montabaur bietet Patienten die gesamte Bandbreite an Diagnoseverfahren, Behandlungen und Operationen im Bereich der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde sowie der Gesichts-, Kopf- und Halschirurgie. Mit 57 Planbetten (52 in Koblenz, 5 in Montabaur), vier Operationssälen und einer Ambulanz mit fünf Behandlungseinheiten in Koblenz sowie zwei weiteren in Montabaur gehört diese Einrichtung zu den größeren HNO-Kliniken in Deutschland.
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