Strom erzeugende Erdgas-Heizungen machen Hauseigentümer unabhängiger von steigenden Strompreisen
Berlin. Eine Heizungsmodernisierung mit einer Strom erzeugenden Heizung senkt die Energiekosten um bis zu 32 Prozent – so das Ergebnis einer vom Infobüro ERDGAS beauftragten Modellrechnung des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung Dresden (iTG). Die modernen Heizgeräte sind für den Platz- und Leistungsbedarf von Ein- und Zweifamilienhäusern konzipiert. Je nach Modell können sie neben dem kompletten Wärmebedarf bis zu 70 Prozent des Strombedarfs eines Durchschnittshaushalts, angesetzt mit etwa 4.000 Kilowattstunden, decken. Nicht direkt verbrauchter Strom wird gegen eine Vergütung ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Für jede selbst genutzte Kilowattstunde gibt es zudem einen gesetzlich garantierten KWK-Zuschlag, der wie die Einspeisevergütung für zehn Jahre gewährt wird.
Strom erzeugende Heizungen, auch Mikro-KWK-Anlagen genannt, arbeiten nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Sie bestehen aus einem Erdgas-Verbrennungsmotor und einem Generator. Die entstehende Abwärme wird als Heizenergie in einen Pufferspeicher geleitet. Von hier aus werden dann die Heizkörper in den einzelnen Räumen versorgt und das warme Wasser für den Haushalt bereitgestellt. Gleichzeitig erzeugt der Generator Strom, der entweder selbst genutzt oder ins öffentliche Stromnetz gespeist werden kann. Der Heizungsraum wird damit zur Energiezentrale für das gesamte Haus.
Spareffekt durch verringerte Stromkosten
Vor allem beim Austausch einer veralteten Heizanlage ist eine Strom erzeugende Heizung attraktiv. Die Modellrechnung macht es deutlich: Für die Berechnung wurde ein Bestandsgebäude mit 150 Quadratmetern Wohnfläche, einem Wärmeschutzstandard gemäß Wärmeschutzverordnung von 1982 und einer etwa 20 Jahre alten Gas-Niedertemperatur-Heizung, in dem vier Personen wohnen, angenommen. Der Haushalt bezieht jährlich 46.068 Kilowattstunden Erdgas zur Deckung des Wärmebedarfs sowie 4.000 Kilowattstunden Strom. Der Berechnung liegen ein Gaspreis von 6,42 Cent und ein Strompreis von 22,3 Cent pro Kilowattstunde zugrunde. Die Energiekosten schlagen mit 4.080 Euro zu Buche, von denen 972 Euro auf den Strombezug entfallen.
Der Austausch der Altanlage gegen eine Strom erzeugende Heizung und einige weitere, vergleichsweise preiswerte Energiesparmaßnahmen wie Dämmung der Heizungsleitungen im Keller, hydraulischer Abgleich und Installation einer hocheffizienten Umwälzpumpe können den Erdgas-Bezug auf 45.625 Kilowattstunden reduzieren. Die eigentliche Ersparnis entsteht allerdings auf der Stromseite: Pro Jahr erzeugt die Anlage 4.567 Kilowattstunden Strom, von denen die Bewohner 2.740 Kilowattstunden direkt selbst nutzen und 1.827 Kilowattstunden ins öffentliche Stromnetz einspeisen können. Da die Strom erzeugende Heizung die elektrische Hilfsenergie für ihren Betrieb selbst erzeugt, liegt der Strombedarf des Haushalts bei nur noch 3.600 Kilowattstunden. Um diesen zu decken, muss die Familie nur noch 860 Kilowattstunden vom Stromversorger beziehen. Die Stromrechnung reduziert sich um 700 Euro auf lediglich 272 Euro pro Jahr.
Einspeisevergütung und attraktive Förderung
Die KWK-Technologie wird vom Staat gleich mehrfach gefördert: Zum einen wird ein Teil der Energiesteuer für das eingesetzte Erdgas zurückerstattet, zum anderen gibt es zehn Jahre lang für jede selbst genutzte Kilowattstunde Strom per KWK-Gesetz einen Zuschlag von 5,41 Cent und eine Einspeisevergütung für die ins Netz gespeiste Strommenge. So kann der Beispielhaushalt pro Jahr eine Energiesteuer-Rückerstattung von 251 Euro, eine Förderung für den selbstgenutzten Strom von 148 Euro und eine Einspeisevergütung von 184 Euro erhalten. Insgesamt sinken die Kosten für Strom und Wärme damit um 1.312 Euro auf 2.768 Euro pro Jahr. Eine Ersparnis von rund 32 Prozent.
Weitere Informationen zur Strom erzeugenden Heizung gibt es auf www.erdgas.info/kwk.
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