Stress im Advent: Warum diese besinnliche Zeit oft zur Belastung wird – und wie man mit Ayurveda gegensteuern kann
Die Adventszeit wird häufig als Zeit der Ruhe und Besinnung beschrieben. Lichterketten schmücken die Straßen, der Duft von Zimt und Glühwein liegt in der Luft, und die Tage bis Weihnachten sind voller Vorfreude.
Doch die Realität sieht für viele anders aus: Hektik, Stress und Druck bestimmen oft den Alltag in der Vorweihnachtszeit. Doch warum ist das so, und wie lässt sich dem entgegenwirken?
Die Adventszeit als Stressfalle
Die Ursachen für den Adventsstress sind vielfältig. Besonders ins Auge sticht dabei die Diskrepanz zwischen den hohen Erwartungen an eine “perfekte” Weihnachtszeit und den tatsächlichen Herausforderungen des Alltags.
Die Last der To-Do-Listen
Die Vorweihnachtszeit ist für viele Menschen geprägt von übervollen Aufgabenlisten. Geschenke wollen besorgt, Weihnachtsfeiern geplant und das Zuhause festlich dekoriert werden. Hinzu kommen Schulaufführungen, Adventsbasare und oft vielerlei Adventsfeiern, Jahresessen etc.
Zusätzlich sind da oft noch die berufliche Verpflichtungen wie Jahresabschlüsse, die in der Regel kurz vor den Feiertagen anstehen. Zeit, sich auf die Besinnlichkeit zu konzentrieren, bleibt da kaum.
Zeitdruck und Verpflichtungen
Die Wochen vor Weihnachten sind oft vollgepackt mit Terminen. Weihnachtsmärkte, Familientreffen, Firmenevents – alles soll in den ohnehin schon vollen Kalender passen. Dabei bleibt oft wenig Spielraum für spontane Momente oder Entspannung. Viele Menschen versuchen, alle sozialen Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen, und geraten dadurch unter Druck.
Finanzielle Belastung
Auch die finanziellen Herausforderungen der Adventszeit können eine Stressquelle sein. Geschenke, aufwendige Weihnachtsmenüs, Dekoration und vielleicht sogar Reisen zu Verwandten – all das summiert sich schnell zu einer beträchtlichen Ausgabe, die viele Menschen zusätzlich belastet.
Emotionale und soziale Spannungen
Die Adventszeit bringt nicht nur Hektik, sondern oft auch emotionale Herausforderungen mit sich. Familientreffen sind nicht immer harmonisch, und die Feiertage können schmerzhafte Erinnerungen an Verluste oder ungelöste Konflikte wecken. Hinzu kommt der Druck, für andere “funktionieren” zu müssen, obwohl man selbst vielleicht erschöpft oder traurig ist.
Auch können hier die eigenen Bedürfnisse, wie man Advent und Weihnachten feiern möchte, oft ganz anders sein wie die Erwartungen des Außen.
Die Balance finden: Strategien für eine entspannte Adventszeit
Trotz dieser Herausforderungen ist es möglich, die Adventszeit gelassener und bewusster zu gestalten. Der Schlüssel liegt in der Priorisierung und bewussten Gestaltung des Alltags.
Rituale für Ruhe und Zentrierung
Ein fester Tagesbeginn mit kleinen Ritualen kann helfen, Ruhe in den Alltag zu bringen. Ayurveda, die traditionelle indische Heilkunst, empfiehlt zum Beispiel eine Selbstmassage mit warmem Öl (Abhyanga) oder eine kurze Atemübung am Morgen.
Wesentlich für Ruhe und Entspannung ist nach Ayurveda auch die Zeit vor dem “Zu Bett gehen”. Mindestens 1-2 Stunden vorher ist es sinnvoll eine sog. “Me-Time” einzuführen, also eine Zeit, in der man ganz für sich selbst da ist – ganz ohne Handy, Computer, Fernsehen u.s.w.
Solche Rituale schaffen eine stabile Basis für den Tag und helfen, sich auch in hektischen Momenten zu erden.
Fokus auf das Wesentliche
Nicht alles muss perfekt sein. Statt jedem gesellschaftlichen oder familiären Anspruch gerecht zu werden, kann es helfen, die eigenen Prioritäten zu setzen. Welche Aktivitäten machen wirklich Freude? Welche Verpflichtungen sind vielleicht gar nicht nötig? Sich diese Fragen zu stellen, kann viel Ballast abwerfen.
Bewusste Pausen einplanen
Ruhe-Inseln im Alltag sind essenziell, um Kraft zu tanken. Eine Tasse Tee am Fenster, eine kurze Meditation oder ein Spaziergang in der Natur reichen oft schon aus, um den Geist zu beruhigen. Auch digitale Pausen – etwa eine Stunde am Abend ohne Handy oder Laptop – helfen, den Stresspegel zu senken.
Ernährung als Stress-Manager
Die Ernährung spielt ebenfalls eine große Rolle, wenn es darum geht, sich innerlich zu stabilisieren. Warme Mahlzeiten wie Suppen oder Eintöpfe wirken beruhigend, und Gewürze wie Zimt, Kardamom und Ingwer können die Stimmung heben. Regelmäßige Mahlzeiten verhindern zudem Heißhunger und fördern das innere Gleichgewicht. Auch der Chai, ein ayurvedische Gewürztee, kann hier Wunder wirken.
Der ursprüngliche Sinn der Adventszeit
Die Adventszeit ist ursprünglich eine Phase der Vorbereitung und der inneren Einkehr. Sie lädt dazu ein, zur Ruhe zu kommen, die eigenen Werte zu reflektieren und sich auf das Wesentliche zu besinnen. Doch in der modernen Welt ist diese Botschaft oft von äußeren Zwängen überlagert.
Es liegt an jedem Einzelnen, diese Zeit bewusst zu gestalten – auch wenn es bedeutet, Erwartungen loszulassen und “Nein” zu sagen. Denn am Ende ist es wichtiger, die Adventszeit in Frieden und Gelassenheit zu erleben, als alle Anforderungen von außen zu erfüllen. Die Freude, die daraus entsteht, ist das beste Geschenk – für sich selbst und andere.
Und wer auch schon mit bangen Gefühlen an das Weihnachtsfest denkt, ich gebe hier eine Empfehlung für einen Artikel, den ich für das Online-Magazin “Spirit-Online” geschrieben habe:
Das Zen des Weihnachtsfestes.
Die Ayurvedaschule Wolfgang Neutzler ist eine unabhängige Privatschule.
Der Schulleiter der Schule für Ayurveda, Wolfgang Neutzler, praktiziert seit 1985 als Heilpraktiker mit Schwerpunkt Ayurveda. Als Coach betreut er Menschen speziell bei der Ernährungsumstellung und beim Abnehmen.
Der Schwerpunkte seiner Arbeit sind Online-Seminare und -Ausbildungen. Gerade in der heutigen Zeit eine schnelle und effektive Möglichkeit des Lernens, ohne Reisekosten und Stress.
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Wolfgang Neutzler ist Autor, Co-Autor von 8 Büchern, unter anderem auch von 5 Ayurveda-Büchern.
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