In einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt sind Ingenieurinnen und Ingenieure gefragt, ihr Tun an den Grundsätzen der ethischen Legitimierbarkeit und der Nachhaltigkeit auszurichten.
100 Jahre IfKom: Berufsverband unterstützt Modernisierung des Ingenieurstudiums
Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens fordert der Verband der Ingenieure für Kommunikation e. V. (IfKom), mit der Attraktivität von Ingenieurstudiengängen stärker um Studierende zu werben. Es muss uns gelingen, so die übereinstimmende Botschaft des Verbandes und der zu seinen Mitgliedern zählenden Hochschulen, mehr junge Menschen zu einem Studium der Ingenieurwissenschaften zu motivieren. Der IfKom-Bundesvorsitzende Heinz Leymann betonte auf der Festveranstaltung in Berlin: “Dadurch kann Deutschland seine Position in der technischen Entwicklung verbessern und seine Stellung im internationalen Wettbewerb festigen”. Die Begeisterung für die MINT-Fächer müssten Jungen und Mädchen in gleicher Weise und in frühem Alter nahegebracht werden. Leymann machte zudem auf die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeits-Aspekten aufmerksam. Nachfolgende Generationen müssten durch nachhaltige Technikentwicklung eine friedliche, klima- und menschenfreundliche Welt vorfinden. Dazu seien nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische, nachhaltige und ethische Aspekte zu berücksichtigen.
Die 100-Jahr-Feier beging der Ingenieurverband IfKom, der 1923 als “Verband der Ingenieure bei der Deutschen Reichspost” gegründet wurde, im Museum für Kommunikation in Berlin. Das inzwischen 150 Jahre alte Museum knüpft mit einer aktuellen Ausstellung über die “Kommunikation der Klimakrise” an die aktuellen Nachhaltigkeitsthemen an. Anja Schaluschke, Direktorin des Museums, stellte in ihrer Ansprache die Frage “Warum tun wir nicht, was wir wissen?”, die zugleich Motto der Ausstellung ist. Darüber hinaus betonte sie die Bedeutung des Museums mit der weltweit größten und reichhaltigsten Sammlung zur Geschichte der Kommunikation.
Mit einem Aufruf zur klimaschonenden Energiepolitik wandte sich Klaus Mindrup, ehemaliger SPD-Bundestagsabgeordneter und derzeit Vorsitzender des Vereins Energiedialog 2050, an die Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Neben erfolgreichen positiven Beispielen seien aber noch zu viele negative zu finden, wie etwa die Wärmepumpe, die mangels ausreichender Infrastruktur nicht elektrisch, sondern mittels Verbrennungsaggregat betrieben werden muss. Dies zeige den noch bestehenden erheblichen Handlungsbedarf. Ingenieure und Ingenieurinnen hätten auch die Verantwortung für neue Strategien und Denkansätze zum Klimaschutz.
Der Diplom-Physiker und CDU-Bundestagsabgeordnete Stephan Albani wies auf seine frühere Tätigkeit als Gesellschafter und Geschäftsführer von Medizinunternehmen hin und hob die Bedeutung der Kommunikation – technisch wie menschlich – hervor. Albani ist ein Verfechter einer stärkeren MINT-Bildung, da mit Naturwissenschaften und Technik an Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit gearbeitet werden kann. Als Unterstützer von akademischer und beruflicher Bildung sieht er, ähnlich wie die IfKom, in Bildung und Forschung einen entscheidenden Beitrag für eine zukunftsfähige Wirtschaft und Gesellschaft.
Mit einem Aufruf, bei der Berufswahl auch die interessanten Arbeitsplätze für Ingenieurinnen und Ingenieure bei der Bundesnetzagentur zu denken, brachte der Vizepräsident der Bundesnetzagentur, Dr. Wilhelm Eschweiler, eine der Herausforderungen der Zeit auf den Punkt, den Mangel an Fachkräften und das noch steigerungsfähige Interesse an einer Ingenieurausbildung. In seiner (Video-)Rede bilanzierte er eine erfolgreiche Tätigkeit seiner Behörde mit einem breiten Spektrum an Aufgaben.
Aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens vergab der Verband auf der Veranstaltung in Berlin gleich dreimal einen Ingenieurpreis für herausragende Abschlussarbeiten an Absolventen von IfKom-Partnerhochschulen. Alexander Born, Bachelor of Engineering, von der TH Aschaffenburg, Benedikt Bugl, Master of Science, von der OTH Regensburg sowie Jonathan Deißler, Bachelor of Engineering, von der HTWK Leipzig konnten ihre Preise persönlich entgegennehmen. In einer Talkrunde mit den IfKom-Bundesvorstandsmitgliedern Andreas Hofert und Reinhard Genderka wurde deutlich, wo die Herausforderungen liegen: Studieninhalte müssen noch stärker mit ethischen Grundsätzen verknüpft und Aspekte der Nachhaltigkeit tiefer in das Bewusstsein gerückt werden. Zudem war man sich auch mit den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern der Hochschulen einig: Junge Menschen müssen stärker für das Ingenieurstudium motiviert werden und der Anteil an Frauen darf gerne noch steigen!
Der Berufsverband IfKom fordert daher nicht nur Politikerinnen und Politiker auf, hierzu die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Es liegt auch in der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, also bei jedem Einzelnen, Kindern und Jugendlichen die Wege zu einer technischen Ausbildung und einer verantwortungsvollen Tätigkeit aufzuzeigen. In einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt sind zudem Ingenieurinnen und Ingenieure gefragt, ihr Tun an den Grundsätzen der ethischen Legitimierbarkeit und der Nachhaltigkeit auszurichten. Mitglied in einem Ingenieurverein zu sein, bedeutet zudem, sich gesellschaftspolitisch einzubringen und gemeinsam an der Umsetzung dieser Ziele mitzuwirken.
Zur Feier des 100-jährigen Bestehens konnte der Berufsverband IfKom zahlreiche Mitglieder sowie Vertreter aus Politik, von den Partnerhochschulen und aus der Wirtschaft im Museum für Kommunikation Berlin begrüßen, darunter auch IfKom-Ehrenpreisträger Reinhold Sendker, MdB a. D. sowie den IfKom-Ehrenpreisträger Prof. Dr. Burkhard Neumann.
Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:
IfKom – Ingenieure für Kommunikation e.V.
Herr Heinz Leymann
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email : info@ifkom.de
Die Ingenieure für Kommunikation e. V. (IfKom) sind der Berufsverband von technischen Fach- und Führungskräften in der Kommunikationswirtschaft. Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder – Ingenieure und Ingenieurstudenten sowie fördernde Mitglieder – gegenüber Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Der Verband ist offen für Studenten und Absolventen von Studiengängen an Hochschulen aus den Bereichen Telekommunikation und Informationstechnik sowie für fördernde Mitglieder. Der Netzwerkgedanke ist ein tragendes Element der Verbandsarbeit. Gerade ITK-Ingenieure tragen eine hohe Verantwortung für die Gesellschaft, denn sie bestimmen die Branche, die die größten Veränderungsprozesse nach sich zieht. Die IfKom sind Mitglied im Dachverband ZBI – Zentralverband der Ingenieurvereine e. V. Mit über 50.000 Mitgliedern zählt der ZBI zu den größten Ingenieurverbänden in Deutschland.
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