Die Coronapandemie hat unser alltägliches Leben in die virtuelle Welt verlagert. Kriminelle haben es leichter denn je, Sicherheitslücken auszunutzen, um Verbrechen zu begehen. Taiwans Teilnahme an INTERPOL würde dazu beitragen, die Welt für alle sicherer zu machen.
Frankfurt, 29.10.2021 Aufgrund der Verlagerung unseres alltäglichen Lebens in die virtuelle Welt haben es Kriminelle leichter denn je, Sicherheitslücken auszunutzen, um Verbrechen zu begehen. Die taiwanische Polizei verfügt über eine spezialisierte Einheit zur Untersuchung von Hightech-Kriminalität und über professionelle Ermittler für Internetkriminalität. Das Criminal Investigation Bureau (CIB), das der Nationalen Polizeibehörde des Innenministeriums untersteht, hat ein Labor für digitale Forensik eingerichtet, das internationalen Standards entspricht. Taiwans Polizeibehörden sind seit Langem bestrebt, die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität zu fördern. Die pragmatische und sinnvolle Teilnahme Taiwans an der diesjährigen INTERPOL-Generalversammlung (23.-25. November 2021 in Istanbul) als Beobachter sowie an den INTERPOL-Treffen, -Mechanismen und -Schulungen würde dazu beitragen, die Welt für alle sicherer zu machen. Politische Blockaden der Volksrepublik China haben jedoch vor 37 Jahren zu einem Ausschluss Taiwans aus INTERPOL geführt und eine Lücke im internationalen Sicherheitsnetz hinterlassen, die weltweit für Sorge um Recht und Ordnung sorgt. Taiwan braucht die internationale Unterstützung, und Taiwan ist bereit und in der Lage, seine Erfahrungen weiterzugeben.
Im Jahr 2020 gab es drei prominente Fälle. Durch gemeinsame Bemühungen von Taiwan, Vietnam und der USA wurden im Januar Razzien in grenzüberschreitenden Callcentern gegen Telekommunikationsbetrug durchgeführt; im darauffolgenden Monat wurde ein US-Währungsfälscherring aufgedeckt und im Juli 12 Personen verhaftet, die verdächtigt wurden, in Menschenhandel und Verstöße gegen das Gesetz zur Verhinderung der sexuellen Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen verwickelt zu sein. Im Jahr 2021 standardisierte das CIB seine Verfahren zur Malware-Analyse und führte Mechanismen zur Datei- und Netzwerkanalyse ein.
Die Global Policing Goals wurden 2017 von den INTERPOL-Mitgliedsländern mit dem erklärten Ziel verabschiedet, eine sicherere und nachhaltigere Welt zu schaffen. Cyberkriminalität erfordert grenzüberschreitende Ermittlungen. Keine Polizeibehörde und kein Land sollte ausgeschlossen werden. Die Zuständigkeiten und Definitionen von Straftaten sind jedoch weltweit unterschiedlich. Verbrecherringe nutzen die daraus resultierenden Informationsbarrieren aus, indem sie in andere Länder fliehen, um das Risiko zu verringern, gefasst zu werden. Nur durch die Zusammenarbeit der internationalen Polizeibehörden können Verbrechen verhindert, Fälle effizienter gelöst und weltweit mehr Sicherheit gewährleistet werden.
Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, Taiwans Bewerbung um die Teilnahme an INTERPOL zu unterstützen. Taiwans Fachwissen bei der Bekämpfung der Cyberkriminalität wird den weltweiten Bemühungen um einen sichereren Cyberspace zugutekommen.