Probleme mit dem Knie: Was bei Arthrose hilft

Probleme mit dem Knie: Was bei Arthrose hilft

Das Knie ist besonders anfällig für Arthrose. Foto: djd/Sanofi

(mpt-12/432) Knieprobleme, Hüftleiden, Schulterschmerzen – mit steigendem Alter macht sich bei vielen Menschen der Verschleiß von Gelenken bemerkbar. Der Grund dafür ist die zunehmende mechanische Abnutzung des Knorpels. Die Gelenke, auf die große Kräfte einwirken, sind für Abnutzungserscheinungen besonders anfällig: Mit der Zeit wird die Knorpelschicht, die schützend auf den Gelenkknochen liegt, dünner und rauer. Wenn dieser natürliche Puffer schwindet, reiben die Gelenkknochen zunehmend bei jeder Bewegung aufeinander. Knochendeformationen und Zystenbildungen sind häufig die weitere Folge. Von Arthrose spricht man immer dann, wenn auch der Knochen geschädigt ist. Die Betroffenen leiden dann unter Schmerzen bei Bewegungen und geschwollenen Gelenken bis hin zur völligen Gelenkversteifung.

Knieprobleme treten häufig auf

Das am stärksten beanspruchte und größte Gelenk im menschlichen Körper ist das Kniegelenk. Aus diesem Grund sind die Knie für Arthrose auch extrem anfällig. Die Ursache dafür liegt in der Tatsache begründet, dass im Kniegelenk ein großer Teil des Körpergewichts von einer kleinen Auflagefläche getragen werden muss. Dazu kommen noch die starken Dreh- und Stoßbelastungen, die das Knie aushalten muss.

Praktische Tipps zur Behandlung von Arthrose

Arthrose ist eine Erkrankung, die mitunter mit starken Schmerzen verbunden ist. Durch bewusste Bewegungen können die Betroffenen ihren Alltag jedoch ein wenig erleichtern. Allgemein ist es wichtig, aktiv zu bleiben, dabei jedoch die Belastung in den Gelenken zu minimieren. Durch Aktivität wird die Versorgung des Knorpels merklich verbessert und die umgebenden Muskeln gestärkt, was die Gelenke spürbar entlastet. Grundsätzlich gilt also: Belastung – nein, Bewegung – ja.

> Das richtige Schuhwerk: Am besten trägt man geschlossene Schnürschuhe mit einem flachen Absatz – denn in Sandalen und Pumps bekommt der Fuß nicht genügend Halt.

> Flache Strecken: Wenn möglich sollte man es vermeiden, bergab oder bergauf zu gehen, da beides für das Knie eine Belastung darstellt. Im flachen Gelände hingegen bewegt es sich deutlich schmerzfreier.

> Der Boden: Je nach Krankheitsverlauf empfiehlt sich Nordic Walking oder ein Spaziergang. Hierzu sollte man allerdings einen festen, ebenen Boden wählen. Denn weicher Rasen, Waldboden und Pflastersteine tun dem Knie nicht gut.

> Radfahren: Weniger belastend als zu gehen ist Radfahren. Daher sollte man ruhig öfters das Rad nehmen. Auch hierbei sollte man jedoch darauf achten, in einem niedrigen Gang möglichst flache Strecken zu fahren. Hilfreich ist es auch, den Sattel höher zu stellen – das nimmt der Kniescheibe zusätzlich Druck.

> Treppen vermeiden: Treppenstufen stellen eine hohe Belastung für das Knie dar. Daher sollte man wenn möglich immer den Aufzug nehmen. Ist das Treppensteigen nicht zu vermeiden, sollte man sich zumindest ausreichen Zeit nehmen und am Geländer abstützen. Ist ein Knie gesünder als das andere, empfiehlt es sich, damit voranzugehen.

> Keine Lasten: Beim Tragen von schweren Lasten liegt ein Großteil des Gewichts auf den Knien. Daher sollte man keine falsche Bescheidenheit an den Tag legen und sich lieber helfen lassen.

> Lieber sitzen: Langes Stehen sollte möglichst vermieden werden, da die Knie dadurch stark belastet werden. Auch wenn der Schmerz vermutlich erst mit Verzögerung eintritt, gilt: Man sollte nicht länger als eine Stunde stehen.

> Richtig sitzen: Ungünstig sind niedrige Sessel, da es schwierig ist, sich aus diesen wieder zu erheben. Deshalb sollte man höhere Stühle wählen. Auch das Kreuzen der Beine unterhalb des Stuhls sollte man vermeiden und die Beine lieber leicht ausstrecken. Beim Aufstehen stützt man sich am besten mit beiden Händen ab. So wird der Druck vom Knie genommen.

> Knien vermeiden: Wer von Arthrose im Knie betroffen ist, sollte niemals knien – ganz egal, ob in der Kirche oder bei Reparaturarbeiten.

Welche Rolle die Ernährung spielt

Arthrose ist zwar oftmals eine Alterserscheinung, allerdings spielt auch die Ernährung eine zentrale Rolle. So gilt beispielsweise Übergewicht als zusätzliche Belastung für das Knie und begünstigender Faktor für eine Arthrose. Daher bringt eine Gewichtsabnahme häufig schon eine deutliche Verbesserung. Die Grundlage hierfür ist eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse und Obst. Schließlich wird bei einer Arthrose gerade Vitamin C häufig als Gesundmacher gesehen. Doch auch Vitamin D, Eiweiß und Kalzium sind für den Erhalt des Knochengerüsts wichtig. Seit Kurzem werden auch kieselsäurehaltige Lebensmittel im Zusammenhang mit Arthrose diskutiert, da sie den Knorpelaufbau fördern. Dazu zählen Vollkornreis, Haferflocken und Bananen.

Um sich im Alltag möglichst ohne Schmerzen zu bewegen, ist eine Kombination aus mäßiger Aktivität und gesunder Ernährung also das beste Mittel. Im Idealfall lässt sich dadurch sogar das Fortschreiten der Erkrankung stoppen.

Sportliche Betätigung bei Arthrose

Die Bewegungsfähigkeit kann durch eine Arthrose stark eingeschränkt werden, denn immerhin ist der Schmerz ein permanenter Begleiter. Gar keinen Sport mehr zu machen kann jedoch ebenfalls ein Fehler sein – bei vielen Erkrankten wirkt ein moderates Training nämlich sogar recht positiv. Je nach Erkrankungsgrad empfehlen sich folgende Sportarten:

> Ski-Langlauf
> Aqua-Jogging
> Mäßiges Laufen
> Nordic Walking
> Radfahren
> Schwimmen, besonders Rücken- und Kraulschwimmen
> Gegebenenfalls Golfen

Mit sportlicher Aktivität sollte man immer bewusst umgehen und nur in schmerzfreien Phasen trainieren. Treten akute Schmerzen auf, empfiehlt sich hingegen eine Trainingspause. Das Sportpensum sollte unbedingt auch mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Er kann genau bestimmen, welche Bewegung individuell gut tut.

Physiotherapie bei Arthrose

Eine Schmerztherapie mit geeigneten Medikamenten und Krankengymnastik sind weitere Möglichkeiten zur Behandlung einer Arthrose-Erkrankung. Bei den Medikamenten steht mit Mitteln wie Diclofenac, Ibuprofen, Acetylsalincylsäure, nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), Opiaten, Kortikoiden und den neuartigen und magenverträglicheren Cox-3-Hemmern (Coxibe) ein breites Spektrum zur Verfügung.

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