Mit dem Konzept SmartCoop sollen jetzt BAV-Genossenschaften dem beeindruckenden Erfolg der Energiegenossenschaften folgen
(NL/4416555455) Der Milliarden-Markt bAV war bisher recht fest in den Händen der Versicherungen. Seit die Diskussion über zurückgehende Renditen der Lebens-Versicherungen kein Ende nimmt, wird über Alternativen zu Versicherungslösungen nachgedacht. Genossenschaften geraten mehr und mehr in den Fokus der Berater, zumal dort die Renditen zu stimmen scheinen … . Auch der Gesetzgeber selbst zweifelt offensichtlich an der Stabilität der Versicherungen (siehe: § 89 VAG). Damit kommt die als quasi insolvenzresistent bekannte Genossenschaft als ernsthafte bAV-Option ins Gespräch
Im VerbändeNetzwerk Menschen Machen Wirtschaft (MMW) hat sich ein neues Thema fest etabliert: Die reale VISION, Betriebliche Altersversorgung (BAV) mit effektiven genossenschaftlichen Strukturen zu verbinden und augenscheinliche Probleme der BAV als SmartCoop zu lösen.
Dazu wurde bereits eine hochkarätige Arbeitsgruppe gegründet so Gerd K. Schaumann vom MMW Präsidium die bereits Lösungsansätze wesentlicher Essentials vorgelegt hat.
Der Grund, warum sich das Genossenschaftswesen dieser Thematik zugewendet hat ist recht offenkundig und naheliegend: Das bisher dominante Versicherungswesen schwächelt und eine Besserung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil. Inzwischen hat bereits der Gesetzgeber aktiv Vorsorge getroffen, um im Falle von insolvenzgeneigten Situationen, Versicherungen vor dem Absturz zu bewahren. Das einst als sicher geglaubte Versicherungswesen scheint aus Sicht des Gesetzgebers bereits so trudelfähig, dass Vorsorgemaßnahmen getroffen wurden.
Frank-Peter Evertz – praxisnaher Berater und Mitglied der Arbeitsgruppe – verwies zu Recht auf § 89 VAG (Versicherungsaufsichtsgesetz), wonach zur Vermeidung von Lebensversicherungs-Insolvenzen sogar Leistungsminderungen wirksam werden können. Das Pikante dabei: Auch im Falle von Leistungsminderungen müssen die Versicherungsnehmer die bisherigen Beitragshöhen weiter zahlen!
Olaf Haubold, Vorstand einer Mitgliedgenossenschaft und ebenfalls Mitglied der Arbeitsgruppe analysierte den Stand der betrieblichen Altersvorsorge, die dort innewohnenden Probleme aus rechtlicher und steuerrechtlicher Sicht und zeigte Lösungen auf, wie die Unternehmen dann besondere Vorteile generieren, wenn sie Genossenschaftsbeteiligungen im Betriebsvermögen zur Rückdeckung der betrieblichen Altersvorsorge halten.
MMW wird profunde Kenner zur Betrieblichen Altersversorgung (Wissenschaftler, Rentenberater zur bAV, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, etc.) in einem Fachbeirat SmartCoop-BAV integrieren. Diesem Fachbeirat werden zugleich auch entsprechend ausgewiesene Kenner des Genossenschaftswesens angehören. Eine MMW vorliegende Studie kommt zur Überzeugung, dass dieser Weg nicht nur alle Beteiligte SINN macht, sondern auch nachhaltigen Erfolg verspricht.
Gerd K. Schaumann dankte dem Vorstand der 1. Deutschen Vorsorgegenossenschaft, Herrn Ralf Grundig, für die Konsequenz und das gute Konzept, mit dem die Genossenschaft sich bereits mit der Umsetzung dieses wichtigen und richtigen Themas befasst.
Weiter wurde bekannt, dass MMW ein eigenständiges Fachinstitut zum Thema Genossenschaften im BAV-Sektor errichten wird. Ihm sollen – nach Abschluss einer kurzfristigen Erprobungsphase – zahlreiche Wissenschaftler, Vertreter der Berufsgruppen Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Steuerberater, Berater zur BAV und sonstige Experten angehören, gut verzahnt mit Managern aus BAV-Genossenschaften.
Obgleich eigentlich jede Genossenschaft, gleich ob Wohnungsbau, Landwirtschaft, Dienstleistung, Handwerk, usw. als Beteiligungsunternehmen für Unternehmen mit BAV gelten kann, wird MMW in Verbindung mit dem BAV-Fachinstitut Einfluss auf Akzeptanz, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit solcher Partnerschaften nehmen. Das soll z.B. durch entsprechende Zertifizierungen, Bildung von SmartCoop-Aufnahme-Pools und Formen der Rücksicherung geschehen. Über ein spezielles einzurichtendes Internet-Portal soll den potenziellen Unternehmenskunden Transparenz und geeignete Auswahlmöglichkeit gegeben werden.
Lothar Kühne (Präsidium MMW) machte deutlich, dass ein solcher Weg nur dann quasi als historische Chance für ein Modernes Genossenschaftswesen dauerhaft Erfolg haben wird, wenn die BAV-Genossenschaften exzellent geführt und gemanagt werden. Deshalb sind – mit den MMW angeschlossenen – Genossenschaftlichen Prüfungsverbänden bereits besondere Überwachungs- und Berichtssysteme vorbereitet worden. Außerdem hat MMW sogenannte Patronatsgenossenschaften initiiert, deren Aufgabe es u.a. sein soll, das Kontroll- und Überwachungssystem systematisch an die neuen Aufgabenstellungen anzupassen, sozusagen für einen stetigen Innovationsfluss in Richtung BAV-Genossenschaften der Verbändestruktur zu leisten, die deren BAV-Attraktivität weiter steigern soll.
Insgesamt sind drei Patronatsgenossenschaft von MMW geplant, wovon bereits die GenoTrust eG und die Smart Coop Energies eG seit einiger Zeit zertifiziert sind und der erfolgreiche Abschluss des Zertifizierungsprozess der Smart Coop Management eG bevorsteht. Die Zertifizierung erfolgt in enger Abstimmung mit dem pvdp e.V. (Prüfungsverband Deutscher Wirtschafts-, Sozial- u. Kulturgenossenschaften).
Das abschließende Resümee dieses Meilenschrittes für das Genossenschaftswesen fasste der Vorstand von MMW mit den Worten zusammen: Wir sind mit diesem Konzept unserer VISION, eines optimalen, nach kooperativen Spielregeln funktionierenden Wirtschafts- und Finanzsektors, einen wichtigen Schritt nähergekommen. Wir haben es geschafft, mit dem Thema BAV, in relativ kurzer Zeit, recht nahe auf Augenhöhe mit einem der größten Wirtschaftsbereiche des Landes, der Versicherungswirtschaft, zu kommen. Im Jahre eins nach dem von der UN in 2012 kreierten Jahr der Genossenschaften zeigen nunmehr nicht nur die Energiegenossenschaften, sondern auch BAV-Genossenschaften, was es heißen kann, wichtige gesellschaftliche Probleme kooperativ sozusagen im SmartCoop-Stil – zu lösen.
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