MdB Dr. Harald Terpe informierte sich am Weltblutspendetag im Haema Blutspendezentrum Rostock über verschiedene Arten der Blutspende / Gespräche mit Immunologen, Centermitarbeitern und Patienten
Rostock, 17. Juni 2013 – Den heutigen Weltblutspendetag nahm der Rostocker Bundestagsabgeordnete Dr. Harald Terpe (Bündnis 90/Die Grünen) zum Anlass, das Haema Blutspendezentrum in Rostock zu besuchen. Terpe war bis zu seiner Wahl in den Bundestag 2005 selbst Oberarzt am Uni-Klinikum-Rostock, ist Obmann seiner Partei im Gesundheitsausschuss und sitzt im Vorstand der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern. Kein Wahlkampfauftritt also, sondern “echtes fachliches Interesse”, wie er betonte, war es, das den engagierten Gesundheitspolitiker zu diesem Termin veranlasste. Gemeinsam mit Prof. Dr. Volker Wahn von der Berliner Charité als Vertreter des Ärzte-Netzwerks für angeborene Immundefekte (FIND-ID) und PD Dr. Carl Friedrich Classen, Leiter der Arbeitsgruppe Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Universitäts-Kinder- und Jugendklinik Rostock, ließ er sich durch das Blutspendezentrum führen und die verschiedenen Arten der Blutspende erläutern, die hier möglich sind. Insbesondere die Plasmaspende spielt hier eine große Rolle, mit deren Hilfe Patienten versorgt werden können, die sonst kaum eine Chance auf ein normales Leben hätten – Menschen mit angeborenem Immundefekt.
“Blut- und insbesondere Plasmaspender sind wahre Lebensretter”, das wusste der früher als Pathologe tätige Grünen-Politiker schon seit seinem Studium. Hoch beeindruckt zeigte er sich während der gut halbstündigen Führung durch das Blutspendezentrum trotzdem. Zentrumsmanagerin Carmen Pyritz und die ärztliche Leiterin Dr. med. Doris Gloger demonstrierten den Einsatz der Hightech-Zentrifugen zur Gewinnung von Blutplasma, Blutplättchen und roten Blutkörperchen. Im anschließenden Gespräch mit Immunologen, Spendern und Patienten ging es vor allem um die Hintergründe der Plasmaspende. Menschen mit Immundefekten nämlich sind unbedingt auf die Medikamente angewiesen, die nur aus diesem kostbaren “menschlichen Rohstoff” hergestellt werden können.
Professor Volker Wahn, Leiter der Tagesklinik Immundefekte an der Berliner Charité, war extra zum Weltblutspendetag angereist, um das Gespräch mit dem Gesundheitspolitiker zu suchen. Er berichtete von seiner Arbeit und anhand mehrerer Fallgeschichten von der Problematik angeborener Immundefekte, die nur sehr schwer zu diagnostizieren sind, da sie keine spezifischen Krankheitsbilder aufweisen. Sein Anliegen ist es seit Jahren, Ärzte, vor allem Kinderärzte, besser aufzuklären, damit die immer noch hohe Dunkelziffer von Patienten mit Immundefekten weiter gesenkt werden kann. MdB Terpe versprach ihm, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten hierfür einzusetzen.
Vor allem viele Kinder sind es, die unter angeborenen Immundefekten zu leiden haben, wenn diese nicht rechtzeitig entdeckt werden. Aber auch Unfallopfer und Patienten mit Hämophilie, der sogenannten Bluterkrankheit sind auf freiwillige Plasmaspenden angewiesen. Denn aus menschlichem Blutplasma können Medikamente hergestellt werden, die für die Betroffenen (über)lebenswichtig sind. Spendenwillige können in Deutschland in 64 Plasmacentern Blutplasma spenden. In enger Kooperation mit der Seracell Stammzelltechnologie GmbH in Rostock werden hier seit Ende 2007 auch regelmäßig Stammzellspenden für die Universitätsklinik Rostock durchgeführt. Unter der ärztlichen Aufsicht von Frau Dr. med. Doris Gloger leisten jedes Jahr zwischen 60 und 80 Patienten diese sehr aufwendige aber lebensrettende Spende. Eine weitere Kooperation gibt es mit dem Norddeutschen Knochenmark-und Stammzellspender-Register, ca. 400 Dauerspender des Haema Blutspendezentrums Rostock haben sich bereits zur Aufnahme als Stammzellspender typisieren und registrieren lassen. Das Haema Blutspendezentrum zeichnet sich, wie viele andere, dadurch aus, dass es kein reines Plasmaspendecenter ist, sondern dass man hier auch sogenannte Vollblutspenden sowie Erythrozyten- und Thrombozytenspenden leisten kann. Bei diesen Spendearten werden wie bei der Plasmaspende nur bestimmte Bestandteile des Blutes genutzt. Dazu werden in mehreren Zyklen geringe Mengen Vollblut entnommen, die gewünschten Bestandteile – rote Blutkörperchen bei der Erythrozyten- und Blutplättchen als Gerinnungsfaktor bei der Thrombozytenspende – maschinell herausgefiltert und die nicht benötigten Bestandteile wieder in den Blutkreislauf des Spenders zurückgeführt.
Über PPTA:
Die Plasma Protein Therapeutics Association (PPTA) Deutschland vertritt die Interessen der
führenden Hersteller von Plasmaproteinen und deren gentechnisch hergestellten Therapien.
Diese Produkte werden in erster Linie zur Behandlung von seltenen Krankheiten eingesetzt,
wie zum Beispiel angeborene Immundefekte, Hämophilie A und B oder
Autoimmunkrankheiten.
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