Burn-out ist keine Männerkrankheit. Laut Statistiken der Krankenkassen finden sich die Frauen sogar häufiger unter den Betroffenen als Männer. Die Ursachen sind dabei vielschichtig und die Unterschiede im Umgang mit der Krankheit auch.
Sucht man nach Zahlen über die unterschiedliche Verbreitung von Burn-out unter Frauen und Männern, so muss man wissen, dass
Burn-out keine Krankheit im Sinne der medizinischen Klassifizierung von psychischen Erkrankungen darstellt. Der Burn-out verläuft vielmehr als ein langwieriger Prozess und zeichnet sich nicht durch ein eindeutiges spezielles Symptom aus, sondern es sind eine Vielzahl von Symptomen, die zum Befund eines Burn-out führen können. Hierzu zählen u.a.: Störungen im Herz-Kreislauf-System, ein gestörtes Immunsystem, Erschöpfungszustände, Innenohrstörungen oder am Ende eine Depression. Als Zusatzdiagnose wird der Burn-out oftmals den sog. depressiven Episoden oder den Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen zugeordnet. Und hier läßt sich dann feststellen, dass bei Frauen depressive Episoden rd. 7% häufiger sind als bei Männern. Bei Belastungen und Anpassungsstörungen sind Frauen sogar 20% häufiger betroffen.
Zu den wesentlichen Gründen für die geschlechterspezifische Ungleichverteilung zählen sicher auch die unterschiedlich stark vertretenen Berufsgruppen bei Männern und Frauen. Burn-out anfälligere Berufe wie Krankenpfleger/in oder Sozialarbeiter/in zählen ja nach wie vor zu den Frauendomänen. Ein weiterer Grund dürfte auch in der Doppelbelastung der berufstätigen Frauen durch Familie und Job liegen. Allen anderslautenden Bekundungen zum Trotz tragen die Frauen im Alltag immer noch die Hauptlast beim Familienmanagement.
Nicht nur die Ursachen, sondern auch die Reaktionen auf belastende Situationen und Stress fallen beim Blick auf Männer und Frauen verschieden aus. Auf die Behandlung von Burn-out Patienten/innen spezialisierte Kliniken kennen das Thema. Nach deren Erfahrungen stärken Männer in Stresssituationen eher ihr Ego, indem sie an ihre Erfolge denken. Frauen hingegen tendieren dazu, sich Selbstvorwürfe zu machen. So wundert es auch nicht, dass Frauen eher zugeben, überfordert zu sein und dann auch frühzeitiger Hilfe suchen. Männer hingegen versuchen, die Sache lieber möglichst lange mit sich alleine auszumachen. Dementsprechend nehmen Männer auch erst später ärztliche Hilfe in Anspruch. Ein Verhalten, vom dem viele Ärzte auch beim Thema klassische Vorsorgeuntersuchungen ein Lied singen können.
Der geschlechterspezifische Blick auf das Thema Burn-out macht deutlich, dass sich die Unterschiede zwischen Mann und Frau sowohl bei den Zahlen, den Ursachen und auch Reaktionen als auch im Umgang damit manifestieren. Hieraus ergeben sich dann die entscheidenden Unterschiede für die Burn-out Prävention wie auch für die Behandlung.
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