MENSCHEN, ORTE UND DINGE von Duncan Macmillan in bulgarischer Erstaufführung

MENSCHEN, ORTE UND DINGE von Duncan Macmillan in bulgarischer Erstaufführung

Boian Ivanov, Chef des Ruse Drama Theater Sava Ognyanov, inszeniert Macmillans Welterfolg erstmalig in Bulgarien …

BildPeople Places and Things

Viele der großen Theaterstücke des britischen Autors Duncan Macmillan beschäftigen sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen: In ATMEN (Lungs) geht es um Elternschaft, ALL DAS SCHÖNE (Every Brilliant Thing) um das Thema Selbstmordgefährdung, in MENSCHEN, ORTE UND DINGE (People, Places and Things) um Sucht und Genesung.

Im letzteren beabsichtigte der Erfolgsautor eine große Frauenfigur schreiben, ein Stück mit einer Frau im Zentrum, einer Frau als “Heldin”, welchem sich der Chef des Staatstheaters Ruse, Regisseur Boian Ivanov, als bulgarische Erstaufführung angenommen hat.

Man fragt sich, was dieser Titel bedeutet? “Menschen, Orte und Dinge” sind allesamt besondere Auslöser, Trigger, die bei Süchtigen zu einem Rückfall führen können und daher vermieden werden sollten. Wenn man also den Zusammenhang zwischen diesen Triggern und dem Drogenkonsum versteht, so ist es gegebenenfalls möglich, das Muster zu durchbrechen.

Das Stück bildet auch in dieser Inszenierung Lebensrealität ab, es ist das zeitgenössische Portrait einer Süchtigen, das auf der Bühne ernsthaft realisiert wird.

Zumeist fällt ein Süchtiger erst dann auf, wenn er zum Junkie geworden ist, wenn die Sucht ihn vollständig eingenommen hat. Wir werden genau an dieser Stelle zu Zeugen:
Selbstzerstörerisch hat die Protagonistin Emma ( vielschichtig interpretiert von EVA DANAILOVA, neu im Ruse-Ensemble) ihr Leben heruntergewirtschaftet und verliert aufgrund von Blackouts und Zusammenbrüchen auf offener Bühne ihr Engagement. Sie muss sich gezwungenermaßen sich in Therapie zu begeben.

Der Versuch eines Drogenentzugs scheitert. Emma hat verlernt, was es bedeutet, Teil einer Gemeinschaft zu sein und sich nüchtern mit anderen Menschen und sich selbst auseinanderzusetzen, alles Dinge, die die Therapie ihr abverlangt.

Jedoch trotzt Emma im Entzug dem Anspruch der Therapeutin (YASENA GOSPODINOVA in Mehrfachrolle) sich ihrer selbst bewusst zu werden.
Die Wahrheit ist das Erkennen der Wirklichkeit. Das Gegenteil davon ist das Unwahre oder die Illusion:
Für Emma gibt es die Wahrheit nicht, nichts ist echt. Sie vermag nicht, diese zuzulassen und sich mit ihrer Sucht zu konfrontieren.

Sie flieht erneut in den Rausch, in die Sucht, baut sich in der Vorstellung ein farbig glamouröses Ego in wechselnden, wahnhaften Lebens- und Weltentwürfen auf.

Sucht ist ein beängstigender Ausweg, eine Abwärtsspirale in den Abgrund. Wir alle starren bis zu einem gewissen Grad hinein, aber hier sehen wir die verzweifelten Versuche der Gefallenen, ihren eigenen Dämonen zu entkommen.

Minimalistische Ausstattung von NICOLE TRENDAFILOVA ermöglicht in diesem Stück den raschen Wechsel von Theater im Theater, von Realität und Suchtfantasie. Phantasmagorien in Spannung erzeugendem Ton-, Licht- und Videodesign (HRISTO NAMLIEV, TODOR TODOROV) erreicht Ivanov zudem durch das wilde Auftauchen zahlreicher Emmas, die dem Zuschauer die Extremwelten der Süchtigen visualisieren (Choreografie ALEXANDER MANDZHUKOV). Danailiovas Interpretation des immersiven Drehbuchs, welches Macmillan in seiner Beschreibung von Emmas Erscheinen anreicht, ist eines der starken Elemente dieses Stücks.

Eine alltägliche Geschichte, jedoch kein alltägliches Stück, mit dem die bulgarischen Zuschauer seit der gelungen Premiere in Ruse und der erfolgreichen Wiederholung in der Hauptstadt Sofia gewillt sind sich auseinanderzusetzen: Emma ist das, was ein Junkie ist, aber andererseits und ebenso ist sie eine ganz normale Frau. Sie ist wie wir, und sie ist wie die Schauspieler, die wir am Abend sehen mit der einzigen Ausnahme, dass sie an einem bestimmten Punkt ihres Lebens mit Drogen in Verbindung gekommen und aufgrund ihrer psychischen Verfassung abgedriftet ist in die erleichternden Welt des Rausches.

Auch hier gelingt es Boian Ivanov erneut mit Geschick und sozialpsychologischem Einfühlungsvermögen, dem Autor gerecht zu werden, nicht alkoholische Exzesse dem Voyeurismus angedeihen zu lassen, sondern durch seine Fähigkeit und Bereitschaft, die Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und diese nachempfindbar zu machen.

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