Zum 20. Mal wurde der Golden Helix Award vergeben

Preis für messbare Qualität und Übertragbarkeit

(NL/6516592843) Berlin/Düsseldorf, d. 16. November 2012. Zum 20. Mal wurde in diesem Jahr der Golden Helix Award verliehen. Die begehrte Auszeichnung ging an Projektteams der Schön Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee (1. Preis) sowie an Teams der Krankenhäuser in Oldenburg und im Altenburger Land.

Die drei Jubiläumspreisträger nahmen ihre hart erkämpften Trophäen im Rahmen einer Konferenz der Europäischen Vereinigung der Krankenhausdirektoren EVKD auf dem 35. Deutschen Krankenhaustag in Düsseldorf entgegen. Überreicht wurden sie vom Präsidenten der EVKD, Heinz Kölking. Keine ungewohnte Aufgabe für ihn. Hat er doch viele Jahre lang als Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands diese Auszeichnung übergeben. Der VKD ist Träger des Golden Helix Award, des inzwischen ältesten Qualitätspreises für das Gesundheitswesen im deutschsprachigen Raum.

Über die Jahre wurden rund 720 Projekte damit gewürdigt. Wer sich mit dem Thema Qualität beschäftigt, braucht einen langen Atem. Das zeigt auch die Geschichte des Golden Helix Award, so Heinz Kölking. Vor 20 Jahren seien viele in den Krankenhäusern, Rehakliniken und Pflegeheimen der Ansicht gewesen, dass Qualität von Medizin und Pflege doch selbstverständlich, aber im Grunde auch nicht messbar sei. Der Ansatz sei daher von Anfang an gewesen, nicht nur Ideen zu prämiieren, sondern gelebte Praxis auszuzeichnen.

Dafür waren stets drei Kriterien zu erfüllen: Das eingereichte Projekt musste einen nachweisbaren Nutzen für die Patienten haben. Es sollte wiederholbar, also auf andere Gesundheitseinrichtungen und Organisationen übertragbar sein. Es musste ein messbarer Vorteil für die Verbesserung der Versorgungsqualität nachgewiesen werden. Damit ist der Golden Helix Award einer der wenigen, wenn nicht der der einzige Qualitätspreis im Gesundheitswesen in Europa, der eine so exakte Ergebnismessung und Übertragbarkeit fordert.

In diesem Jahr bewarben sich 14 Teams um den Preis. Prof. Hans-Konrad Selbmann, Vorsitzender der Jury, würdigte Innovationsgeist, Engagement und Hartnäckigkeit der Preisträger. Alle drei Projekte, so unterschiedlich sie auch seien, haben die Jury überzeugt. Die beachtliche Bandbreite an Themen und Problemlösungen auch in diesem 20. Wettbewerbsjahr war wieder beeindruckend.

So hat das Team des 1. Preisträgers, der Schön Klinik in Prien am Chiemsee, ein Benchmarkprojekt ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Behandlungsqualität von Patientinnen mit einer Anorexia nervosa (Magersucht) zu verbessern. In der Klinik werden u.a. Patienten mit Essstörungen behandelt. Die klinikeigenen und die klinikübergreifenden Behandlungsergebnisse sollten für alle Mitarbeiter transparent und kontinuierlich für jede Station ganz konkret zurückgemeldet werden. Der Stationsvergleich erbrachte überraschend deutliche Unterschiede, die analysiert wurden. Es zeigte sich, dass zwar alle Stationen nach einem ähnlichen therapeutischen Konzept arbeiteten, dass sich aber bei den einzelnen Therapiebausteinen und auch deren Gewichtung Differenzen ergaben.
Eine stations- und berufsgruppenübergreifende Arbeitsgruppe erarbeitete in einem mehrstufigen Konsensusprozess ein einheitliches Therapiekonzept für alle Stationen, das immer wieder an neue Erkenntnisse angepasst wird. Ein überzeugendes Beispiel für einen gelingenden kontinuierlichen Verbesserungsprozesses, so Prof. Selbmann.
Um die Verbesserung der Lebensqualität krebskranker Kinder und ihrer Familien ging es dem Projektteam des Klinikums Oldenburg im Verbund PädOnko Weser-Ems. Einbezogen in das Projekt waren weitere Kliniken, die Arbeitsgruppe Pflege Weser-Ems, das häusliche Verbundteam, die Elterninitiative und das Deutsche Kinderkrebsregister sowie niedergelassene Onkologen. Das Weser-Ems-Gebiet ist mit 15.000 Quadratkilometern groß, die onkologische Behandlung in den Zentren im Nordwesten Niedersachsens für Patienten und Angehörige mit langen Anfahrtswegen verbunden. Der Ansatz: potenziell gefährliche Phasen treten für die betroffenen Kinder meist erst nach der Therapie auf, wenn sie wieder zu Hause sind. Ziel war es daher, Nachsorge und Behandlung so zu strukturieren, dass lange Anfahrtswege vermieden werden. Dafür haben sich Ärzte aus den Kinderkliniken im Verbund PädOnko zusammengeschlossen. Im Rahmen einer Vereinbarung zur Integrierten Versorgung wurde ein mobiles Versorgungsteam aufgebaut. Die Verbundkliniken koordinierten ihre Angebote, die Häufigkeit von Klinikaufenthalten wurde messbar reduziert. Auch in der häuslichen Betreuung mussten natürlich die Qualitätsstandards gewahrt werden. Die Lebensqualität der betroffenen Patienten und Familien wurde deutlich verbessert. Das ergab eine Evaluation.

Im Klinikum Altenburger Land spielt Patientensicherheit eine große Rolle. Dennoch kam es immer wieder zu Zwischenfällen, die vermeidbar gewesen wären, wenn auch die Patienten selbst über wichtige Sicherheitsaspekte Bescheid gewusst hätten. Die Lösung: Bessere und kontinuierliche Aufklärung durch Einführung eines Patientensicherheitsfilms. Der Ansatzpunkt: Patienten sind unmittelbar an den meisten Prozessen beteiligt und sollten daher die ihrer Sicherheit dienenden Aspekte kennen. So können sie Abweichungen bemerken und Mitarbeiter darauf auch hinweisen. Diese wiederum sollten darüber informiert sein, dass Patienten über sicherheitsrelevante Aspekte informiert sind. Der Film wird inzwischen regelmäßig über den Klinikkanal ausgestrahlt. Alle Mitarbeiter erhielten zu ihrer eigenen Information einen USB-Stick mit dem Film, der zusätzlich auch im klinikeigenen Intranet zur Verfügung steht.

Zum Golden Helix Award
Der Qualitätswettbewerb wurde 1992 von der Firma Hewlett-Packard gestiftet. Im Jahr 2000 übernahm der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) die Trägerschaft und führt den Wettbewerb um innovative und evidente Qualitätsverbesserungsprojekte in Deutschland, Österreich und in der Schweiz weiter unterstützt von Sponsoringpartnern, die sich für das Anliegen engagieren.

Symbol des Preises ist die Helix (die Schnecke). Sie basiert auf dem so genannten “Goldenen Schnitt”; einem mathematischen Verfahren, das sich ad infinitum genau reproduziert. Es ist ein passendes Symbol für Perfektion und einen nie endenden Vorgang.
Mehr Informationen unter www.vkd-online.de.

Diese Pressemitteilung wurde im Auftrag übermittelt. Für den Inhalt ist allein das berichtende Unternehmen verantwortlich.

Kontakt:
Universitätsklinikum Aachen
Peter Asché
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
0241 8088000
pasche@ukaachen.de
www.vkd-online.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


CAPTCHA-Bild
Bild neu laden