Tschechien feiert 2017 den Barock

Tschechien feiert 2017 den Barock

Neue Broschüre zeigt Touren durch das Land der Putten

Tschechien feiert 2017 den Barock

Die Kirche von Saar ist Teil des Weltkulturerbes (Bildquelle: Libor Svacek/Czechtourism)

Feierte Tschechien 2016 den 700. Geburtstag von Kaiser Karl IV., so präsentiert man 2017 die barocke Pracht des Landes. Zahllose Kirchen, Klöster und Paläste wurden im Barockstil gebaut, barocke Gärten entstanden im 17. Jahrhundert und bis heute würdigt man bei verschiedenen Festivals die barocke Musik und Lebensart. Für Besucher gibt es viel zu entdecken.
Verbunden ist der Barock mit der Zeit der Habsburger in Böhmen und Mähren. Vor allem nach dem Sieg gegen die protestantischen Stände 1620 setzten sie eine Rekatholisierung des Landes durch. Der Barock wurde zum prägenden Stil, seine überschwängliche Pracht sollte die Untertanen die Gottesfurcht lehren und war zugleich Ausdruck der scheinbar unvergänglichen weltlichen Macht. Als Träger der Gegenreformation beauftragten die Jesuiten einige der berühmtesten Baumeister der damaligen Zeit mit dem Um- und Neubau von Kirchen und Klöstern.
So schufen Christoph Dientzenhofer (1655-1720) und sein Sohn Kilian Ignatz (1689-1751) einige bedeutende Bauten in Böhmen und Mähren. Zu ihren Meisterwerken gehört die Prager St.-Nikolaus-Kirche. Auch die Wiener Architektendynastie Fischer von Erlach hinterließ ihre Spuren in Tschechien. Vater Johann Bernhard (1656-1723) war für das Barockschloss von Vranov nad Dyjí (Frain an der Thaya) in Südmähren verantwortlich, seinem Sohn Joseph Emanuel (1693-1742) ist das aus zwei Tonnen Silber geschaffene Grabmonument für den Heiligen Johannes Nepomuk im Prager Veitsdom zu verdanken. Einen eigenen Baustil schuf Giovanni Santini (1677-1723), der Elemente des Barocks und der Gotik zur Barockgotik vereinte. Santinis Hauptwerk ist die als UNESCO-Welterbe geschützte Wallfahrtskirche des Hl. Nepomuk bei Zdar nad Sazavou (Saar) im tschechischen Hochland. Santini war auch am Umbau der Kirche von Kloster Sedlec in Kutna Hora (Kuttenberg), beteiligt, die heute ebenfalls Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist.
Matthias Bernhard Braun (1684-1738) war einer der bedeutendsten Bildhauer der damaligen Zeit. Seine allegorischen Figuren der Tugenden und Laster schmücken die Umgebung des Hospitals von Kuks (Kukus) an der Elbe. Das schlossartige Gebäude zählt zu den eindrucksvollsten Barockbauten Tschechiens. Rund drei Kilometer entfernt schuf Braun sein böhmisches Bethlehem. Er verwandelte frei stehende Sandsteinfelsen zu eindrucksvollen Figurengruppen, die Christi Geburt oder die Ankunft der drei Weisen symbolisieren. Für die Prager Karlsbrücke gestaltete der “böhmische Michelangelo” ebenfalls einige der Sandsteinfiguren.
Barocke Kirchen, Klöster, Schlösser und Parks prägen die Hauptstadt Tschechiens. Zu den bedeutendsten Bauwerken gehören das frühbarocke Waldstein-Palais, heute Sitz des Senats, die vom Jüdischen Museum genutzte frühbarocke Klausen-Synagoge oder die Nationalbibliothek im ehemaligen Jesuitenkolleg Klementinum. Meisterwerke des böhmischen Barocks präsentiert die Dauerausstellung des Nationalmuseums im Schwarzenberg-Palais. Ein Höhepunkt des Prager Karnevals ist der jährliche Ball mit geheimnisvollen Masken und barocken Kostümen im Clam-Gallas Palais. Der von Johann Bernhard Fischer von Erlach entworfene Palast ist im Sommer auch Aufführungsort des Barocken Opernfestivals. Besucher können dort barocke Musik auf historischen Instrumenten sowie Gesang und Tanz im schummrigen Licht der Kerzen erleben.
Barocker Pracht begegnen Besucher Tschechiens auch außerhalb der Hauptstadt beinahe auf Schritt und Tritt. Auf der Welterbeliste der UNESCO stehen das im Stil des ländlichen Barocks gestaltete Dorf Holasovic (Hollschowitz), die von Renaissance- und Barockbauten geprägte Altstadt von Telc (Teltsch), die barocke Dreifaltigkeitssäule von Olomouc (Olmütz) sowie Kromeriz (Kremsier) mit frühbarockem Palast und Blumengarten. Im Schloss der Welterbestadt Cesky Krumlov (Krumau) befindet sich eines von weltweit noch zwei erhaltenen Barocktheatern, dessen Bühnentechnik noch voll funktionsfähig ist. Jedes Jahr im September findet dort das Festival der Barockkunst mit Konzerten, Opern- und Theateraufführungen sowie einem barocken Feuerwerk statt.
“Tschechien will seinem barocken Erbe 2017 eine große Bühne bieten”, betont Marketa Chaloupkova, die Direktorin von CzechTourism in Deutschland. “Wir möchten unseren Gästen die barocken Highlights, aber auch einige verborgene Schätze zeigen”, sagt sie. Als Führer durch das Land der Putten hat CzechTourism eine Broschüre für die Reisebranche vorbereitet. Sie enthält Vorschläge für barocke Tagestouren in den verschiedenen Regionen Tschechiens und stellt bedeutende barocke Baudenkmale vor. Per QR-Code gelangt man zu weiterführenden Informationen. Zugleich wird auf weitere touristische Attraktionen sowie kulturelle Events verwiesen.
Der neue B2B-Katalog für die Reisebranche ist kostenlos erhältlich beim Berliner Büro von CzechTourism, Tel. 030-204 47 70. Informationen zu touristischen Attraktionen und Veranstaltungen bietet CzechTourism unter www.czechtourism.com

CzechTourism ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um Reisen nach Tschechien.

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